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Landtag, 35. Sitzung vom 27.11.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 35 von 62

 

haben die Habitat-Möglichkeiten für Mauersegler, Mehlschwalben, Fledermäuse, Amphibien einfach massiv verbessert, obwohl viele Wienerinnen und Wiener zum Beispiel das Falkengeschrei überhaupt nicht schätzen; obwohl viele Wienerinnen und Wiener finden: hoppla, da brauchen wir jetzt aber wirklich nicht das eine oder andere Tier; obwohl manche zum Beispiel anrufen und sagen, da draußen ist ein Viech, das gehört da weg - und dann stellt sich heraus, es ist ein Goldschakal, ein ganz seltenes Tier in der Stadt!

 

Dann rufen mich die Leute an und sagen, einfangen, nach Schönbrunn damit! - Nein! Das ist ein seltenes Tier, es gibt ganz wenige davon in Mitteleuropa, das muss man erhalten. Das Habitat erhalten! Er war übrigens im 14. Bezirk, der Goldschakal.

 

Jetzt noch einmal ganz kurz: Es geht natürlich auf Hitzeinseln und auf Regenwasser ein. Das habe ich andernorts schon einmal dazu gesagt: Ja, es ist wichtig, wir haben diese Bereiche, Luft, Energie, ökologisch bauen, Wasser, Infrastruktur, Abfall, Umweltbildung, es ist da alles drinnen.

 

Das will ich jetzt gar nicht auswalzen, aber eine interessante Sache ist für mich dabei: Ja, wir haben da drinnen massiv auf den öffentlichen Verkehr abgestellt. Die Stadt Wien braucht sich überhaupt nicht zu genieren, sondern der Stadt Wien ist es gelungen, die Zahl der Jahresnetzkarten von 345 000 auf über 650 000 zu steigern. Das ist ein wichtiger Punkt, zum Beispiel beim Zurückdrängen des CO2-Ausstoßes, beim Zurückdrängen des Verkehrs, beim besseren Nutzen des öffentlichen Raums, nicht nur für Autos, sondern für alle Menschen dort drinnen.

 

Zum Schluss noch eine Kleinigkeit, weil Sie ja die regionalen Lebensmittel so forciert haben: Wir haben, sage ich jetzt einmal, in der letzten Zeit mit der Landwirtschaftskammer verhandelt - das weiß der Kollege Norbert Walter eh gut -, und da hat sich herausgestellt, dass man mit gewissem finanziellen Druck die Wiener Landwirtschaftskammer schon dazu bringen kann, dass sozusagen die Ab-Hof-Verkäufe, das System, wie so etwas funktioniert, dass zum Beispiel auch biologischer Gartenbau in Wien besser vorangetrieben werden.

 

Ja, da haben wir gemeinsam etwas zusammengebracht! Das ist eine Sache, die wir gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer vorantreiben. Da hätte ich mir eigentlich gewünscht, Frau Kollegin, dass Ihnen das eingefallen wäre. Ist es aber nicht! Es ist der Stadtregierung eingefallen, das zu tun, obwohl ja, glaube ich, die Landwirtschaftskammer schon eher eine Domäne der ÖVP ist. (Abg Mag Wolfgang Jung: Unglaublich, der Stadtregierung ist etwas eingefallen!)

 

Jetzt noch einmal ganz kurz für den Kollegen (Abg Ing Udo Guggenbichler, MSc: Gott sei Dank ist euch einmal etwas eingefallen!), unseren Freund des Wiener Ziesels oder des europäischen Ziesels: Nein, das Grundstück wird nicht verbaut, weil es da Regeln gibt, und die Regeln sind einzuhalten! Das heißt in Wirklichkeit, da können Sie noch so oft mit der Sense die Goldruten umhauen, es wird Ihnen nichts helfen. Die Ziesel werden dort bleiben, und es wird nicht verbaut werden, so, wie sich die Stadt dazu entschlossen hat. (Abg Ing Udo Guggenbichler, MSc: Das ist eine Koalitionsbedingung, haben Sie gesagt!) - Danke schön. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Präsidentin Marianne Klicka: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr Abg Ing Guggenbichler. Ich ersuche um seinen Debattenbeitrag.

 

Gleichzeitig möchte ich bekannt geben, dass Herr Abg Dr Aigner ab 13 Uhr entschuldigt ist.

 

13.06.26

Abg Ing Udo Guggenbichler, MSc (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Landesrätin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Wenn man sich die Worte des grünen Umweltsprechers anhört, der ohnehin nur in fünf Minuten seiner Rede Umweltsprecher war, dann ist er wieder in das Verkehrssprechermetier hinübergerutscht, weil er über den öffentlichen Verkehr geredet hat - ganz kurz zum Herrn Verkehrssprecher Maresch: Ja, ihr habt den öffentlichen Verkehr ausgebaut. Bei den Straßenbahnen habt ihr Garnituren herausreißen müssen, weil ihr es nicht geschafft habt, in irgendeiner Art und Weise (Abg Mag Rüdiger Maresch: Garnituren haben wir nicht herausgerissen! Sitzplätze!) vernünftig den öffentlichen Verkehr so auszubauen, dass er auch den Bürgern gerecht wird.

 

Das Zweite ist zum Umweltsprecher Maresch, da er mir heute vorkommt wie der Geschäftsführer eines Forstbetriebes. (Heiterkeit bei der FPÖ.) Es ist ja unglaublich, Herr Maresch: Vor fünf Jahren hätten Sie sich noch mit Ketten bei jedem zweiten Baum angekettet! Das hätten Sie gemacht. Das Problem ist nur: Ich frage mich, wo die grünen Ketten sind. Die grünen Ketten verrosten in irgendeinem Keller, denn seit vier Jahren, seit 2010, haben die GRÜNEN das nicht mehr gemacht, was sie vorher taten, teilweise wirklich auch vorbildhaft, sage ich. Aber Regierung macht eben oft nicht besser, sondern hin und wieder auch ein bisschen berechnender, was das Zubetonieren betrifft.

 

Herr Maresch, auch eines noch, was Sie nicht verstanden haben bei der ganzen Geschichte: Die Bürger sind nicht blöd! Die Bürger glauben Ihnen nicht, wenn Sie die Stadt zubetonieren und dann den Beton oder den Asphalt grün anmalen. Das kommt nicht rüber, das können Sie nicht als Grünfläche verkaufen! (Abg Mag Rüdiger Maresch: Woher wissen Sie das? Sind Sie ...) Nein, das sagen mir die Bürger. Die sagen, wenn Sie das tun, glauben sie Ihnen nicht. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

 

Die grünen Radwege gehen nicht als Grünfläche rein, Herr Maresch! (Abg Mag Rüdiger Maresch: Woher wissen Sie das?) Keine Chance! (Heiterkeit bei der FPÖ.) Das werden Sie im Wahlkampf auch mit noch so vielen öffentlichen Mitteln als Werbeträger nicht rüberbringen, dass Ihnen die BürgerInnen das glauben und dass Sie deswegen noch gewählt werden.

 

Gut, das Nächste ist: Man darf auch noch der Frau Stadträtin gratulieren. Ich habe heute eine Presseaussendung gelesen zum Tschickstummel-Sammelrekord. Ich finde es ein bisschen schade ... (Beifall bei der FPÖ.)

 

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