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Landtag, 26. Sitzung vom 27.06.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 71 von 75

 

chen zu beschleunigen. Ich habe jetzt auch kein Rezept dafür, dass wir uns überlegen, wie wir das machen könnten oder dass wir großzügiger sind bei solchen Entschädigungen, wo es wirklich darum geht, bei ihr jetzt bei der Entscheidung, ob sie ihr nach acht Jahren die Hand abnehmen müssen, weil wenn man sich die Hand anschaut, ist alles herausgeeitert. Das ist wirklich eine tragische Sache. Da hätte ich halt meine Wünsche, wenn auch nur ein Teil verwirklicht wird.

 

Ich kann Ihnen nur viel Erfolg im Sinne der Patienten wünschen! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Präsident Johann Herzog: Zum Wort gemeldet ist Herr Abg Prof Dr Frigo. Ich ersuche darum.

 

16.35.54

Abg Univ-Prof Dr Peter Frigo (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Landesrätin! Meine Damen und Herren! Frau Pflegeanwältin Pilz!

 

Ich möchte Ihnen ebenfalls gratulieren. Ich glaube, dass man jedem Menschen gratulieren muss, der sich für Schwache und Kranke einsetzt. Ich konnte mich auch persönlich erst unlängst von Ihrer Arbeit überzeugen und möchte Ihnen dazu gratulieren.

 

Ich glaube, wir haben heute schon sehr viel von der EU gehört. Mich würde im Zusammenhang mit der EU auch diese Gruppenverantwortlichkeit interessieren, die eigentlich auch eine eigene Sache ist. Es ist ja so, dass ein Arzt im System arbeitet und dass es hier eine Systemverantwortlichkeit gibt und man dementsprechend sagen muss, wenn Fehler passieren. Es wird immer wieder die Fehlerkultur mittlerweile auch im Management erwähnt. Aber in Wahrheit gibt es diese Fehlerkultur in Europa nicht. Es gibt eigentlich nur eine Bestrafungskultur. Man versucht, diese Fehlerkultur hier einzuführen, aber in Wahrheit fürchten wir uns alle davor. Warum auch? Weil es letzten Endes nur versicherungstechnische Konsequenzen hat und sonst gar nichts. Dementsprechend wäre es sicher interessant, vielleicht auch von Ihnen noch ein paar Worte dazu zu hören.

 

Ganz kurz noch, ich möchte das jetzt nicht in die Länge ziehen, zur Kollegin Kickert: Ich verstehe das nicht ganz und will das jetzt nicht auf die Spitze treiben. Ich will Sie nicht beleidigen. Aber wenn man als Politiker sagt, warum man zum Arzt geht und was das mit Prävention zu tun hat, wenn man zum Beispiel zum Kinderpsychiater geht, so hat natürlich jeder Arzt etwas mit Prävention zu tun.

 

Ich kann Ihnen hier eine Statistik zeigen. Ich kann sie Ihnen gerne auch nachher geben. Aber Sie kriegen sie jederzeit aus jedem Internet heraus. Bei unseren Ausgaben für Prävention liegen wir an siebentschlechtester Stelle in Europa, liegen weit unter dem EU-Durchschnitt. Bei 2,9 Prozent liegt der EU-Durchschnitt. Von den Gesundheitsausgaben werden nur 2,9 Prozent für Prävention innerhalb der EU verwendet. Österreich liegt bei 1,8 Prozent, mit 150 Millionen EUR bei einem Milliardenbudget, also im minimalistischen Prozentbereich. Das ist schon wirklich weit darunter. Dementsprechend finde ich das nicht lustig.

 

Warum ist das nicht lustig? Weil wir an und für sich eine relativ gute Lebenserwartung haben. Aber bei unseren „healthy life years“, das heißt, die Zeit, wo wir wirklich gesund sind, schauen wir auch wieder schlecht ist. Da liegen wir nämlich auch wieder weit unter dem EU-Durchschnitt. Dementsprechend ist die Prävention für uns wichtig.

 

Sie wissen ja, ich bin bei der Geburtshilfe. Wenn wir wissen, dass jedes zweite Kind, das ich heute auf die Welt bringe, 100 Jahre alt wird und dass 2030 ein enormer Anteil an der Wiener Bevölkerung, nämlich 30 Prozent, über 65 ist, dann ist das schon gewaltig. Damit bin ich schon am Ende und danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Präsident Johann Herzog: Ich darf nun die Patientenanwältin, Frau Dr Sigrid Pilz, ums Wort bitten.

 

16.39.00

†Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwältin Dr Sigrid Pilz|: Danke, Herr Präsident! Werte Abgeordnete!

 

In Erinnerung an die eigene Zeit hier weiß ich, dass man am Donnerstagnachmittag schon ein bisschen müde ist, also werde ich es kurz halten. Nichtsdestotrotz möchte ich doch auf den einen oder anderen Punkt eingehen.

 

Ich freue mich und möchte mich ganz ausdrücklich bedanken für den Dank, der ausgesprochen wurde, an mein Team, an Herrn Prof Brustbauer, der das halbe Jahr des Berichtes noch verantwortet hat, an den Beirat. Ich möchte mich selbst auch sehr herzlich bei all den Genannten bedanken, denn so ein Wechsel in der Führung ist auch für ein Team eine Herausforderung. Es ist ein anderes Tempo, ein anderer Zugang zur Arbeit. Da sind meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf eine kompetente, engagierte und sehr offene Weise mit mir diesen Veränderungsprozess angegangen. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

 

Besonders wichtig ist mir, mich auch an den Dank anzuschließen, was den Beirat zum Patientenentschädigungsfonds betrifft. Dort wird hart gearbeitet. Wir schauen uns jeden einzelnen Entschädigungsfall genau an. Da ist die ehrenamtliche Tätigkeit, insbesondere auch von den Ärzten und Ärztinnen, Juristen, Juristinnen und Mitarbeitern aus dem Gesundheitsbereich eine ganz relevante Unterstützung und auch Legitimierung für unsere gemeinsame Entscheidung.

 

Ich möchte aber auch - normalerweise dankt man am Schluss, ich mache es am Anfang - allen Partnern und Partnerinnen im Wiener Gesundheitswesen herzlich danken. Ich habe in mittlerweile allen Spitälern Antrittsbesuche gemacht - also, ich hatte zu tun -, in allen KAV-Spitälern, aber auch in den privat-gemeinnützigen, auch bei den Belegspitälern, mit denen ich schon zu Beginn meiner Amtszeit eine durchaus auch mediale öffentliche Debatte hatte. Wir haben überall gute Gespräche geführt und wir werden diese Debatte fortsetzen. So war ich auch in allen Pflegeeinrichtungen der Stadt und in schon fast allen Einrichtungen im privaten Bereich. Ich komme viel herum.

 

Frau Abg Korosec, ich freue mich sehr. Dich kennend weiß ich, mit welcher Kompetenz du auch Dinge beurteilen kannst. Daher schätze ich deine positiven Worte zu meinem Bericht ganz besonders. Ich möchte auf die paar Punkte eingehen, die du speziell angesprochen hast.

 

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