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Landtag, 14. Sitzung vom 28.06.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 31 von 38

 

ges wird automatisch protokolliert, die Plausibilität der Einträge wird regelmäßig überprüft. Die Dringlichkeit der OP-Terminvergabe bestimmen ausschließlich medizinische Kriterien. Die einzige Ausnahme in der Reihenfolge bilden daher akute Zustände, wo es ja rein formell gar nicht anders geht, wo eine sofortige oder rasche Operation erforderlich ist. Was ist da gemeint? Zum Beispiel Bandscheibenvorfälle mit beginnenden Lähmungen, die kann man nicht warten lassen. Für Not- und Akutfälle, die immer sofort behandelt werden, in allen Spitälern der Stadt und der Gemeinde Wien, steht somit selbstverständlich rund um die Uhr die medizinische Versorgung zur Verfügung.

 

Herr Kollege Dr Frigo, ich möchte Sie noch auf einen weiteren Bestand hinweisen. Ich glaube, Sie wissen es ohnedies oder vielleicht haben Sie es nicht gelesen. Wenn hier mit dem Krankenhaus in Speising argumentiert wird, dann darf ich Sie hinweisen, auch in Bezug auf OP-Termine: Das ist kein Spital der Gemeinde Wien, Speising gehört zur Vinzenz Gruppe. Wir werden noch im Anschluss daran, beim Regionalen Strukturplan Gesundheit Wien, Gelegenheit haben, darüber zu sprechen. Da haben wir keinen Einfluss. Die unterliegen auch nicht dem Opera-System, da ist im RSG etwas anderes vereinbart. Wir können und wollen unsere EDV-Systeme, die in unseren Spitälern funktionieren, denen nicht aufzwingen, sie sollen sich nicht danach richten müssen. Die können diesbezüglich mit eigenem System vorgehen, wobei das von der Magistratsabteilung 40 in Bezug auf Plausibilität überprüft wird. Man wird sehen, ob sich das dort genauso bewährt.

 

Herr Dr Frigo, für planbare, sogenannte elektive, also nichtakute Eingriffe werden gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten je nach Anmeldung und Dringlichkeit die nächstmöglich passenden Operationstermine gesucht und bei Anwesenheit gleich vergeben. Auf spezielle Wünsche der PatientInnen, etwa wegen eines anstehenden Urlaubs, was Sie auch vielleicht gemeint haben, wird in diesen Fällen Rücksicht genommen. In vielen Fällen muss aber in medizinischer Hinsicht vieles vorbereitet werden, damit eine Operation optimal durchgeführt werden kann. Schon bei der Anmeldung zur Operation können notwendige Spezialisten für bestimmte Operationen gebucht und besondere Operationsmaterialien, wie zum Beispiel Spezialprothesen, die bei einigen Eingriffen notwendig sind, bestellt werden. Allergien – auch das ist ganz wichtig – werden da gleich erfasst und eventuell nötige Blutkonserven bereitgestellt.

 

Meine Damen und Herren! Was wir in den letzten Tagen beziehungsweise über die letzten Jahre, seit 2008, sagen können, ist: Die Anmeldezeiten sind deutlich gesunken. Alle Spitäler der Stadt Wien arbeiten mit diesem neuen System, und das funktioniert auch. Die Anmeldezeiten sind in vielen Fächern deutlich gesunken. So wartet man heute im Krankenhaus Hietzing auf eine Operation des Grauen Stars durchschnittlich rund sechs Wochen – vor Einführung des Opera-Systems waren es genau zwölf Wochen. Die Anmeldezeit für einen neurochirurgischen Eingriff an der Wirbelsäule im Donauspital beträgt aktuell durchschnittlich einen Monat; für eine Hüftoperation im Otto-Wagner-Spital braucht es derzeit eine Anmeldezeit von durchschnittlich 58 Tagen. Ich finde, das ist ein Erfolg dieses Systems und zeigt, dass man damit auch für die Patientinnen und Patienten viel tun kann.

 

Aber es gibt noch weitere Vorteile dieses EDV-Systems. Das System mit dem Operationsberichtssystem ist hier ebenfalls gekoppelt, sodass Erledigungen des OP-Berichtes vereinfacht werden können; damit haben wir nicht so viele administrative Arbeiten. In Zukunft wird der gesamte Operationsverlauf – weil der im Nachhinein auch oft interessant ist – unter Einbeziehung der Narkosedaten automatisch erfasst und protokolliert. Auch in der Materialverwaltung ergeben sich dadurch Verbesserungen: Operationsbehelfe wie Prothesen, Verbände, Nadeln und so weiter sind mit Barcodes versehen. Sie werden direkt angefordert, direkt im Operationssaal ausgelesen und aus dem Lagerbestand automatisch abgebucht. Auch das ist ein Vorteil für die Administration.

 

Meine Damen und Herren! Dann haben wir natürlich, verbunden mit unseren ständigen Bemühungen, das Gesundheitssystem in Wien für die Patientinnen und Patienten zu verbessern, mit diesem System auch noch etwas anderes gemacht, nämlich die Ausweitung der Operationszeiten. Die entscheidende Maßnahme zur Verkürzung von OP-Anmeldezeiten ist die kontinuierliche Ausdehnung der Operationszeiten in den Nachmittag. 50 Prozent aller operierenden Abteilungen im Krankenanstaltenverbund operieren bereits sowohl vormittags als auch nachmittags. Das hat eigentlich eines möglich gemacht, und darauf sind wir stolz, nämlich eine flexible Dienstzeiteneinteilung; und das werden wir natürlich auch in den nächsten Wochen oder, wenn es notwendig ist, Monaten – manchmal dauert es eben ein bisschen länger, bis man jemanden überzeugt – weiter vorantreiben.

 

So meine ich, meine Damen und Herren, dass diese Einführung und auch das schon Gesagte, nämlich die Erweiterung um einige Personengruppen, die wir in der Ethikkommission vorgenommen haben, wesentliche Verbesserungen sind. Da bin ich der gleichen Meinung wie Sie, Frau Kollegin, und bin froh, dass dieses Gesetz heute hier im Landtag zur Abstimmung steht. Ich bin auch froh, dass wir dazu im Ausschuss die Einstimmigkeit erzielen konnten, und hoffe, dass wir sie auch in der nachfolgenden Abstimmung werden erzielen können.

 

Wir werden uns in diesem Sinne bemühen und weiterarbeiten; und von den Erfolgen, die wir hoffentlich auch künftig haben werden, werden Sie sicher zu aktueller Zeit noch von uns hören. – Danke schön. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

 

Präsidentin Marianne Klicka: Danke für die wertvollen Informationen. Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.

 

Wir kommen nun zur Abstimmung12.09.08 über die Gesetzesvorlage. Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die der Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen, die Hand zu erheben. – Ich stelle die Einstimmig

 

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