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Landtag, 15. Sitzung vom 23.01.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 52 von 67

 

wollen und zumindest in der übersetzten muslimischen Literatur nachschauen, dann wissen Sie, dass diese beiden zu den höchst angesehenen Schriftstellern des Islam gehören. Schauen Sie nach: Hadith bedeutet religiöse Mitteilung oder Bericht. In ihrer Zusammenfassung bilden sie die Sunna und nach dem Koran die zweite Quelle und Teil des religiösen Gesetzes im islamischen Denken. Das ist die Problematik! Und wenn wir wirklich seriös und anständig diskutieren wollen, dann werden selbst Sie nicht bestreiten, dass Al Bukhari und Muslim das Alter Aishas mit sechs beziehungsweise neun Jahren angeben. Da wird Aisha höchstpersönlich zitiert, als sie sagt: Er hat mich mit sechs Jahren zur Frau genommen und mit neun Jahren in sein Haus aufgenommen. – Sie wissen das ganz genau, darüber brauchen wir jetzt gar nicht streiten, das können Sie in x Quellen nachlesen! (Zwischenruf von Abg Dipl-Ing Omar Al-Rawi.)

 

Ja, das war eine andere Situation. (Zwischenruf von Abg Mag Alev Korun.) Frau Kollegin! Regen Sie sich nicht auf! Lassen Sie mich ausreden! (Zwischenruf von Abg Mag Rüdiger Maresch. – Weiterer Zwischenruf von Abg Mag Alev Korun.) Wenn Sie mich ausreden ließen, dann hätte ich Ihnen das gesagt! Es gab diese Problematik. (Lebhafte Zwischenrufe von den GRÜNEN.) Geben Sie einen Frieden! Lassen Sie mich einmal ausreden! Oder ist das Ihre Art der Diskussion in diesem Haus? So. Fertig.

 

Es gab Kinderehen auch in unserem Kulturkreis vor allem in Fürstenhäusern, allerdings erfolgte der Vollzug später, etwa in einem Alter von 12 bis 13 Jahren. Darüber sind wir aber Gott sei Dank hinweg! Und es gab bei uns auch einmal die Todesstrafe. Aber gesteinigt wird bei uns nicht, wie das in islamischen Ländern, im Iran oder in Saudiarabien gang und gäbe ist. Schauen Sie sich einmal die Bilder an, und wenn Ihnen dann nicht schlecht wird, dann verteidigen Sie das weiter! Das ist dieser Religion immanent, sie gestattet das, wenn sie es auch nicht befiehlt! (Zwischenruf von Abg Mag (FH) Tanja Wehsely.) O ja, Frau Kollegin, ich habe mich da schlau gemacht: Die Todesstrafe ist für drei bestimmte Bereiche im Islam durchaus vorgesehen. Ein Fall tritt dann ein, wenn man die Religion verlässt. – Gott sei Dank wird man bei uns nicht mehr geköpft, wenn man sich eine andere Religion zulegt, Frau Kollegin, und Gott sei Dank bestimmt bei uns auch nicht mehr der Herrscher, welche Religion man haben muss wie in Saudiarabien! (Zwischenruf von Abg Dipl-Ing Omar Al-Rawi.) Ja, das gab es bei uns einmal: Cuius regio, eius religio. Das hat sich aber nach dem Dreißigjährigen Krieg aufgehört. Das ist der Unterschied!

 

Dort gelten diese Gesetze noch, wie Sie dem Internet entnehmen können. Herr Kollege! Klicken Sie auf das Foto der UNICEF aus dem Jahr 2007, dann finden Sie die Praxis! Da sehen Sie, wer wen geheiratet hat. Das ist das Problem. Das finden wir auch im Bericht des Jugendamts in Wien und in verschiedenen anderen Berichten. (Zwischenruf von Abg Dipl-Ing Omar Al-Rawi.) Herr Kollege! Sie schreien jetzt nur, weil Sie am falschen Fuß ertappt wurden, weil sich einmal jemand die Mühe gemacht hat, sich die Sache wirklich anzuschauen!

 

Jetzt kommen wir zum nächsten Punkt, wenn wir schon dabei sind. Sie haben das großartige islamische Scheidungsrecht gepriesen. Na bitte! Da sagt der Mann dreimal „Ich verstoße dich!", und die Geschichte hat sich! So schaut es in der Realität aus! Und da wollen Sie uns vorhalten, dass wir erst seit 50 Jahren ein gescheites Scheidungsrecht haben! Hören Sie doch auf! Das ist ja wirklich haarsträubender Nonsens! (Zwischenruf von Abg Dipl-Ing Omar Al-Rawi.)

 

Reden wir weiter von der angeblichen friedlichen islamischen Religion. – Ich kenne zumindest kein christliches Religionsbuch, in dem der Islam so beschrieben wird wie in dem in Wien verwendeten Schulbuch: Darin sehen Sie zum Beispiel „den Märtyrer“, und dann sehen Sie angreifende Soldaten mit Bajonetten auf den Gewehren beim Sturm und einen sterbenden Soldaten. So etwas finden Sie in keinem christlichen Religionsbuch. Das ist aber das von der Stadt Wien sozusagen approbierte Religionsbuch. Drei Stück für die unteren Stufen konnten wir bekommen. Den interessanteren Teil, der sich mit dem islamischen Gesetz und dem Islam im allgemeinen Leben befasst, konnten wir leider nicht bekommen, weil er angeblich nicht mehr verwendet wird. Er wäre aber wahrscheinlich sehr interessant zu lesen. Wir konnten ihn, wie gesagt, leider nicht auftreiben, aber vielleicht können Sie ihn für mich besorgen, Herr Kollege Al-Rawi, dann können wir auch über diesen Bereich hier gerne weiter diskutieren! – So weit zu Ihnen, Herr Kollege.

 

Nun noch kurz zur Kollegin Krotsch, die hier für mich mehr oder weniger die beleidigte Verliererin dargestellt hat. (Zwischenruf von Abg Mag Nicole Krotsch.) Ich habe gesagt, beleidigte Verliererin. Ich wiederhole es Ihnen gerne! Sie haben Stimmen aus Ihrem Lager zitiert. – Ich zitiere Ihnen jetzt auch einmal eine Stimme aus dem Lager der SPÖ. Sie können das im „Standard“ gerne nachlesen, das findet sich unter der Überschrift „Das kann sich auch der Gusi auf d’Nas’n hängen". Es geht um einen Lokalaugenschein im letzten roten Grazer Bezirk, in dem die kleinen Leute mit ihren Ängsten allein gelassen sind. Die Journalisten sind mit Leuten aus dem Grazer Bezirk Lendorf und aus der SP-Basis herumgezogen. Da heißt es: „Die Basis zeiht die Rathausgenossen, sie hätten das Ausländerproblem und die Ängste der kleinen Leute im Bezirk ignoriert.“ Dann geht es um das rote Haus in Graz, bei dem zwischen zwei Fenstern ein Transparent mit der Aufschrift „Religionsfreiheit ist Toleranz" gespannt ist. – Ich zitiere „,Eine Provokation’, schimpft der 77 Jahre alte ‚Lendplatzler’, der – wie er sagt – ‚schon immer SPÖ gewählt’ hat. Sogar diesmal.“

 

Er könne die 19,8 Prozent für die SPÖ nicht glauben. Aber er sagt: „Wir sind ja selber Schuld!“ Um die Sager mit den Ausländern habe sich in der Partei ja niemand gekümmert. Jetzt sei der alte Sozialdemokrat natürlich auch auf den Gusi grantig: „Zuerst versprechen, und dann nichts halten!“

 

Dann wird der Gewerkschafter und SPÖ-Bezirkschef Simbürger zitiert, der sagte, Lend habe den

 

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