«  1  »

 

Landtag, 6. Sitzung vom 30.1.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 64

 

Grundprinzip soll es in diese Richtung gehen.

 

Präsident Johann Hatzl: Danke. - Die zweite Zusatzfrage stellt Herr Abg Strobl.

 

Abg Walter Strobl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Landeshauptmann-Stellvertreter!

 

Die PISA-Studie zeigt ja nicht nur sozusagen, dass wir gut liegen, sondern sie zeigt auch, dass wir in einzelnen Bereichen im Vergleich zu anderen Ländern sogar noch besser werden könnten.

 

Diese Studie hat sich diesmal mit den 15- bis 16-Jährigen befasst, und ich stelle daher die Frage: Können Sie sich vorstellen, dass wir, um auch jene Spitze zu erreichen, die in der PISA-Studie sehr deutlich gezeigt wird, dass das möglich ist, die Begabungsförderung im Bereich der Pflichtschule ausbauen?

 

Präsident Johann Hatzl: Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, bitte.

 

LhptmSt Dr Sepp Rieder: Herr Abgeordneter!

 

Ich sage noch einmal: Man soll sich sowohl der positiven Ergebnisse der PISA-Studie durchaus bewusst sein und sich dessen rühmen. Auch umgekehrt, sich an das halten, was die EU-Kommissarin für Bildung und Kultur oder Kunst - ich bin mir jetzt nicht sicher, wie die offizielle Bezeichnung lautet -, die hier in Österreich war und auch zu dem Studienergebnis Stellung genommen hat, dass man dazu auch steht, nämlich dass es auch darum geht, sich an jenen Schulsystemen zu orientieren, die in anderen Bereichen vielleicht besser sind.

 

Besonders gut hat ja Finnland abgeschnitten. Ich weiß nicht, wie weit das finnische Schulsystem jetzt wirklich in allem und jedem ein Vorbild sein kann. Es gibt auch die Kritik, dass manches in der PISA-Studie sich zu sehr am angloamerikanischen Schulsystem orientiert. Auch das ist ein Thema, mit dem man sich vertieft auseinander setzen muss, aber ich glaube, dass natürlich der Aspekt, die Frage Pflichtschule und sozusagen freiwillige Schule zu entkoppeln oder umgekehrt gesprochen zu verfügen, dass Begabtenförderung nur in den höheren Schulbereichen stattfindet, nicht richtig ist, sondern dass natürlich gerade unter dem Aspekt der heutigen Annahme beziehungsweise Stellung der Pflichtschule natürlich auch das ein wichtiger Aspekt ist.

 

Ich kann jetzt wirklich auch bei allem Bemühen um Vertretung meiner Kollegin nicht sagen, zu welchen konkreten Maßnahmen das führen muss, aber im Prinzip glaube ich, sind solche Grundgedanken Allgemeingut und unbestritten.

 

Präsident Johann Hatzl: Die dritte Zusatzfrage: Herr Abg Ing RUDOLPH.

 

Abg Ing Herbert RUDOLPH (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Landeshauptmann-Stellvertreter!

 

Ich stimme Ihrer Analyse hinsichtlich der PISA-Studie zu, die Sie auf Grund ihres internationalen Aspekts als "nicht genau genug" bezeichnet haben, wie Sie wörtlich gesagt haben, um daraus direkt Ableitungen für Wien zu treffen und Sie haben gesagt, die PISA-Studie sei eine Richtschnur.

 

Ich halte das für sehr richtig und bin auch durchaus gespannt, was die Auswertungen etwa auf Bundesebene ergeben werden, die bis Ende Juni für Österreich vorliegen sollen, das ist zumindest die Zielvorgabe des Unterrichtsministeriums, so weit sie mir bekannt ist.

 

Ich meine aber, dass diese PISA-Studie eben auch als Impuls, ich sage nicht Richtschnur, ich sage, als Impuls verstanden werden könnte, auch für die Länder, daher auch für Wien, sich mit der Ausbildungsqualität in den eigenen Pflichtschulen verstärkt auseinander zu setzen.

 

Ich frage Sie daher nicht, ob Sie sich etwas vorstellen können, sondern ganz konkret, ob Sie auch bereit sind, für eine derartige qualitätsfeststellende, qualitätssichernde Maßnahme, die auch Geld kosten wird, entsprechende Budgetmittel Ihrer Kollegin StRin Laska zur Verfügung zu stellen, damit wir hier, etwa in Wien, speziell auf den Pflichtschulbereich, von der PISA-Studie herunter gebrochen eine Untersuchung nach etwa diesen Kriterien machen können, wie sie in der PISA-Studie zu Grunde gelegt worden sind?

 

Präsident Johann Hatzl: Herr Landeshauptmann-Stellvertreter.

 

LhptmSt Dr Sepp Rieder: Herr Abgeordneter!

 

Es ist im Zusammenhang mit dieser Studie auch eine internationale Diskussion über zwei Dinge ausgebrochen. Das eine, wie weit Strukturen und Organisationsformen in der Schule, Klassenzahl und Ähnliches, Einfluss auf die Qualität haben. Auch das ist sozusagen ein Evaluierungsthema geworden, was ich für richtig halte. Also, es gibt kein Tabu in der Beurteilung auch von Themen und daher denke ich, dass man sehr konkret auch über die Frage der Zusammenhänge von organisatorischen Maßnahmen, ist gleich finanzielle Ausstattung, sprechen muss.

 

Und zweitens das große Thema, das die von mir schon zitierte EU-Kommissarin auch angesprochen hat, wie steht es mit den Bildungsbudgets der Mitgliedsstaaten, und ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, dass eine gemeinsame Vorgangsweise mit dem Bund in Fragen der Bildungs-, Forschungs- und Wissenschaftsbudgets durchaus eine Sache ist, zu der Wien steht. Ich würde das auch auf die von Ihnen angesprochene, konkrete Frage nicht beschränken, sondern aus meiner Sicht, sozusagen für die Entwicklung auch auf der finanziellen Seite verantwortlich, steht meine Zusage, dass es hier für gemeinsame Projekte durchaus eine Beteiligung der Stadt geben wird.

 

Präsident Johann Hatzl: Die vierte Zusatzfrage hat Frau Abg Jerusalem.

 

Abg Susanne Jerusalem (Grüner Klub im Rathaus): Herr Stadtrat!

 

Die Gesamtschulen haben besonders gut abgeschnitten bei dieser PISA-Studie, das war einer der auffallenden Aspekte.

 

Sind Sie für die Gesamtschule?

 

Präsident Johann Hatzl: Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, bitte.

 

LhptmSt Dr Sepp Rieder: Also, ich muss jetzt unterscheiden zwischen meinem prinzipiellen Ja und der

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular