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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 19.12.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 53 von 95

 

ohne Grenzen und ohne Blindheit für gesellschaftliche Themen statt. Daher ist die Förderung für 2024 so wichtig.

 

Oder die Kinos und Festivals - das Tricky Women Festival ist ein herausragendes Animationsfestival, das feministische, politische und gesellschaftskritische Werke präsentiert. Oder „frameout“, das jedes Jahr innovatives zeitgenössisches Kino zeigt, und das bei freiem Eintritt. Auch die „FreundInnen des Pornographischen Films“ … da kann ich nur sagen, manchmal hilft’s, wenn man einfach das Licht aufdreht. Das VOLXkino ist sowieso nicht mehr wegzudenken aus dieser Stadt. Es zeigt seit 34 Jahren super Kinofilme an allen möglichen und ungewöhnlichen Orten dieser Stadt. Wann waren Sie das letzte Mal im Kino? - Ein Besuch im Gartenbaukino lohnt sich jedenfalls. Die gelungene Renovierung des Gartenbaukinos macht das Kino zu einem lebendigen Stück österreichischer Filmgeschichte und begeistert Film- und Architekturliebhaber. Das Kino hat sich auch endlich wieder ein bisschen Normalität zurückerkämpft und startet neu durch. Zukünftig stehen deutschsprachige Filme im Fokus und für 2024 und darüber hinaus sind auch wieder Festivals, Kooperationen und Filmreihen, darunter die Viennale oder eben das schon erwähnte Tricky Women Festival, geplant. Daher ist diese Förderung für 2024 so wichtig.

 

Die eingebrachten Anträge sind abzulehnen. Das Volkstheater ist ein Traditionshaus, die Menschen gehen dort gerne hin, und endlich - so wie unsere Stadträtin heute schon erwähnt hat - hat sich der Betrieb langsam wieder erholt, es geht wieder aufwärts und es gibt genug Menschen, Expertinnen und Experten, die sich mit dem Volkstheater beschäftigen. Wir brauchen nicht per Antrag neue zu finden.

 

Auch bei der Fördergebarung läuft einfach nichts intransparent, wir bekommen alles, was wir zu bekommen haben. Hören Sie auf die Menschen … (GR Dipl.-Ing. Martin Margulies: Wir nicht! - GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Dass Sie es bekommen, glaube ich! Ich bin bei einer anderen Partei!) Ich weiß nicht, ich sitze im selben Ausschuss wie Sie, vielleicht höre ich besser zu oder so, keine Ahnung. Aber hören Sie auf, den Menschen in dieser Stadt zu unterstellen, sie machen ihren Job nicht richtig und gut. Hören Sie einfach damit auf. Sie unterstellen, dass die Verwaltung nicht ordentlich prüft, dass die ihre Arbeit nicht gut macht.

 

Die Stadt Wien Kunst GmbH steht in 100-prozentigem Eigentum der Stadt Wien und hat Berichtspflichten wie alle anderen auch. Es müssen interne Reports gemacht werden, es gibt Generalversammlungen, es gibt Berichtspflichten der Geschäftsführung. Ich darf auch noch auf eine OTS-Meldung von Anfang November verweisen, in der steht, dass Wien das Interpellationsrecht im Gemeinderat und im Landtag auf Unternehmen, an denen die Stadt mindestens 50 Prozent hält, erweitert. (GR Mag. Dietbert Kowarik: Da haben Sie etwas nicht verstanden, Frau Kollegin.) - Ich schon. - Wir fördern große und kleine Initiativen zentraler und Stadtteilprojekte. (GR Mag. Dietbert Kowarik: Selbstbewusstsein ist schon ganz wichtig. Sich selbst richtig einschätzen zu können …) - Ja eh.

 

Über die kleineren Projekte habe ich heute schon gesprochen. Aber dann gibt es noch die renommierten Kulturinstitutionen Wiens wie die Wiener Festwochen oder die Vereinigten Bühnen. Neben der kulturellen Bereicherung sorgen sie für mehr Übernachtungen, Konsumationen, Tourismus und sind Werbeträgerinnen für unsere schöne Stadt, und das brauchen wir gerade in Zeiten wie diesen. Die Vereinigten Bühnen werden auch immer kritisiert, aber das Theater an der Wien zählt zu den besten Opernhäusern weltweit, auch im Bereich des Musicals spielen wir ganz vorne in der Liga mit. Natürlich hat in der Kulturlandschaft auch die Teuerung zugeschlagen, wir haben es heute schon gehört. Das führt zu steigenden Personal- und Energiekosten, und die Stadt Wien ist sich ihrer Verantwortung durchaus bewusst, die Vereinigten Bühnen sind ein bedeutender Arbeitgeber mit über 800 Angestellten. Sie wollen ja nicht, dass die Arbeitsplätze gefährdet werden oder wollen Sie, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht ordentlich entlohnt werden? - Da können wir nur froh sein, dass Sie das nicht zu entscheiden haben. (GR Wolfgang Irschik: Sagenhaft!)

 

Mit den Förderungen möchten wir sicherstellen, dass unsere Kulturinstitutionen weiterhin erstklassiges Programm anbieten können, von Theateraufführungen über Ausstellungen bis zu Konzerten und Filmvorführungen. Wir betrachten Fair Pay nicht nur als abstraktes Ziel, sondern haben konkrete Maßnahmen ergriffen, um die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen der Kulturschaffenden zu verbessern. Neben den Löhnen und Honoraren geht es auch um Arbeitsbedingungen und um Räume.

 

Zu den Festwochen kann ich außerdem sagen, dass ausgehend vom 2000er Jahr die Festwochen eigentlich weniger bekommen, als die relative Preiserhöhung ausmachen würde. Wir freuen uns auf die Wiener Festwochen mit dem neuen Intendanten Milo Rau, der sagt: „Ich kenne keine andere Stadt, die so brennt für das Theater wie Wien, und deshalb freue ich mich unglaublich auf meine neue Aufgabe. Ich kann es kaum erwarten, an die große Tradition der Wiener Festwochen anzuknüpfen und ein mystisches, gewaltiges, umstrittenes Theaterfest zu schaffen. Es sollen Festwochen gemeinsam mit allen für alle werden, ein vielstimmiges, formal diverses, leidenschaftliches und kämpferisches Welttheater, ein Fest für Wien und ein Fest für die Welt.“ (Beifall bei der SPÖ.) Daher sind die Förderungen für 2024 so wichtig. Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Berichterstatter hat das Schlusswort.

 

14.37.21

Berichterstatter GR Dr. Gerhard Schmid|: Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Sie sehen, wie spannend und leidenschaftlich die Diskussionen im Kulturausschuss passieren. Zwei sachliche Bemerkungen - die erste: Was die Zusammensetzung der Tagesordnung betrifft, wäre der Appell, das mit den Klubvorsitzenden in der Präsidiale zu besprechen. Ich glaube nicht, dass die Kritik diesbezüglich gerechtfertigt war. (GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Das war einstimmig, ich sag’s nur.) - einstimmig, super.

 

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