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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 19.12.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 48 von 95

 

wird. Das ist eine Verschleierung des Kunst- und Kulturbudgets. Wir sind so stolz auf unser Wasser, und die Wiener sind stolz auf ihr Wasser. Eines wollen die Wiener aber nicht: Sie wollen nicht mit jedem Schluck Wasser diese Projekte mitfinanzieren, die sie in der Stadt gar nicht haben wollen.

 

Sie verschleiern das. Sie wollen das über die Gebühren finanzieren. Es gibt 54 andere Brunnen, die wir über das Wiener Wasser finanzieren. Das wissen Sie auch ganz genau: Kultur- und Kunstobjekte. Warum müssen wir das mit den Gebühren des Wassers finanzieren? Warum sind Sie nicht so transparent, wie wir es auch beim WUK geschafft haben? Sie wissen ganz genau: Als Sie in dieses Haus gekommen sind, haben wir massiv darüber diskutiert, dass das WUK damals eigentlich ein besetztes Haus war und es keinen Mietvertrag gegeben hat. Da haben Sie sich - das ist auch sehr lobenswert - dafür eingesetzt, dass es da am Ende des Tages ordentliche Verhältnisse gibt. Auch im Bereich der Brunnenerhaltung bitte ich Sie darum, für ordentliche Verhältnisse zu sorgen und das Budget nicht einfach so zu verschleiern und das über das Wiener Wasser zu finanzieren. Denn das haben die Wiener nicht verdient.

 

Ich darf Ihnen auch noch liebe Grüße von meinem Kollegen Berger ausrichten, der leider erkrankt ist. Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest. Ich hoffe, dass meine Worte mahnend genug waren, damit wir nächstes Jahr nicht wieder hier in einer Sitzung mit über 100 Kulturanträgen sitzen. Versuchen Sie, das besser zu timen und besser zu organisieren, danke sehr! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Weber, und ich erteile es ihm. Bitte, Herr Gemeinderat.

 

14.00.14

GR Thomas Weber (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Hoher Gemeinderat! Liebe Frau Stadträtin! Herr Berichterstatter! Kolleginnen und Kollegen! Im Livestream, auf der Galerie!

 

Ich glaube, Herr Kollege, Sie sind lange genug im Haus, dass Sie wissen, dass es nicht Angelegenheit der Kulturstadträtin ist, zu bestimmen, welche Tagesordnungspunkte zusammengefasst werden und zusammen diskutiert werden. (GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc: Na ja!) Es ist auch nicht Angelegenheit von uns im Kulturausschuss, das zu besprechen. Wenn Sie diesbezüglich Anmerkungen haben, geben Sie das Ihrem Klubobmann mit, das wird in der Präsidiale gemeinsam beschlossen (GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc. … Angelegenheit des Kulturausschusses … - VBgm.in Kathrin Gaál: Aber es wird … - Amtsf. StRin Mag. Ulli Sima: Sie sind ja auch schon lange dabei … keine Kulturarbeit! - Anhaltende Zwischenrufe bei der FPÖ.) - und da gibt es nichts zu verstecken, und daher bitte ich Sie, diese Bitte in die Präsidiale mitzunehmen, Ihrem Klubobmann mitzugeben, es gibt eine Übereinkunft in der Präsidiale, was die heutige Tagesordnung betrifft. (Beifall bei den NEOS.)

 

Ich habe von Ihnen (in Richtung GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc) eine ganze Reihe von Themen gehört, über die Sie gerne sprechen würden, inhaltlich habe ich relativ wenig gehört. Es hindert Sie niemand daran, zu all diesen Punkten, zu denen Sie glauben, das Wort ergreifen zu müssen, auch das Wort zu ergreifen. Das ist Ihr gutes Recht! Warum Sie da im Konjunktiv sprechen, weiß ich nicht. Soll so sein.

 

Ich habe ein Projekt mitgenommen - eines von diesen vielen großartigen Projekten -, über das wir heute diskutieren, das mir wirklich große Freude bereitet: das Haus der Kinderkultur. Darauf freue ich mich wirklich, weil ich meine, dass das Haus für Kinderkultur ein Leuchtturmprojekt ist - nicht nur kulturpolitisch, nicht nur bildungspolitisch, sondern vor allem auch in Richtung nachhaltiges Bauen. Auf 3.500 m² wird in Wien-Floridsdorf ein neues Zentrum für Kinderkultur entstehen, das neue ZOOM Kindermuseum und ein neues Kinderliteraturhaus. Kinder und Jugendliche werden dort altersadäquat, spielerisch an Kunst, Medien, neue Medien und Wissenschaft herangeführt. Ich glaube, dass das ein ganz wichtiges Vorhaben ist, und dieses Bauvorhaben wird vor allem auch nachhaltig passieren. Was heißt das? Nachhaltig im Sinne der Smart Climate City Strategie: Nachdem es ein Umbau eines Bestandsgebäudes ist, wird es im Vergleich zu einem Neubau Einsparungen von ungefähr 600 t CO2 geben. Das ist ein durchschnittlicher CO2-Jahresausstoß von 480 Klein-PKWs.

 

Ich glaube, dass das Haus für Kinderkultur ein großartiger Ort wird für kreative Erfahrungen, für Empowerment und um die Offenheit von jungen Menschen zu fördern. Es fördert Inklusion, es fördert Nachhaltigkeit, Vielfalt, Mehrsprachigkeit, und dieses neue Haus für Kinderkultur wird ein ganz wesentlicher Schritt sein, Wien zur kinderfreundlichsten Stadt der Welt zu machen. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Dieses Haus - ich habe es schon gesagt - entsteht in Floridsdorf, in der Schloßhofer Straße 16-18. Das ist ein Gebäude, das heute noch als AMS-Jobcenter genützt wird. Baubeginn ist Anfang 2025, die Übergabe an die Nutzerinnen und Nutzer soll 2026 erfolgen und im Frühjahr 2027 der Vollbetrieb mit den beiden Programmschienen, ZOOM Kindermuseum und Kinderliteraturhaus, starten. Der Standort in Floridsdorf ist auch deshalb ein großartiger Standort, weil er noch mehr Kindern in einem der größten und bevölkerungsstärksten Bezirk Wiens einen niederschwelligen Zugang zu einem interaktiven Kultur- und Wissenschaftsangebot bietet. Mit diesem Programmangebot wird auf die demographische Entwicklung Wiens reagiert, indem dieser Standort auch ein sozialer Ort, ein sozialer Raum wird, ein Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und Familien.

 

Das Kinderliteraturhaus - darüber freue ich mich ganz besonders, weil ich als junger Mensch von meinen Eltern Gott sei Dank an das Thema Literatur gut herangeführt worden bin, ich Eltern gehabt habe, die mir Lesen als etwas Vorbildhaftes mitgegeben haben - kann man nicht nur als einen Ort der Begegnung betrachten, sondern auch als eine Motivation, eine Inspiration für junge Menschen mit unterschiedlichem kulturellen und sozialen Background, Freude und Spaß am Lesen vermittelt zu bekommen. Zusammenfassend gesagt: Ich glaube, dass dieses neue Zentrum für Kinderkultur ein ganz wesentlicher und

 

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