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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 27.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 100 von 115

 

gabe des „Ballesterer“ gelesen. Das ist so eine Fußballzeitschrift in Österreich, in Deutschland gibt es so etwas Ähnliches.

 

Darin war auch ein großes Interview mit dem Sportstadtrat Peter Hacker zur Zukunft des Praterstadions, und er hat, was mir gefallen hat, die Meinung vertreten, dass wir dahin gehend denken sollen, nicht niederzureißen. Es steht ohnehin zum Teil unter Denkmalschutz, ich bin der Meinung, dass alles unter Denkmalschutz stehen sollte. Das x-te gesichtslose Stadion hinzustellen, Multifunktionsarenen, und so weiter, und so fort, kostet eine Lawine Geld, eine Attraktivierung, Sanierung wäre weit kostengünstiger.

 

Und wenn immer das Argument kommt, wir bekommen keine Europa-Cup-Endspiele mehr und das nicht und das nicht, weil das Wiener Stadion nicht mehr zeitgemäß ist, und auch keine Stimmung ist: Erstens haben wir jetzt gegen Schweden gesehen, was für eine Mörderstimmung dort herrschen kann, wenn wir gut spielen. Wer sich das Champions-League-Finale im Atatürk-Stadion in Istanbul angeschaut hat: Die haben genauso eine Laufbahn, die ist halt zugedeckt und die bekommen auch schon das 2. Champions-League-Endspiel, glaube ich, in den letzten 15 Jahren. Das ist also kein Hindernis. Also vielleicht hier am Bestand arbeiten, dann kommen wir billiger und attraktiver davon und haben ein Stadion mit Charakter, das im Übrigen viel schöner und attraktiver ist als das Atatürk-Stadion.

 

Das Zweite war, ich habe den Stadtrat auch ersucht und da ist er, glaube ich, auch einer Meinung, dass man beim Wiener Sport-Club etwas macht, weil die anscheinend nicht fähig sind, einen Tribünenneubau oder eine Sanierung des Stadions auf die Beine zu stellen. Ich weiß schon, es kann als gefährliche Drohung aufgefasst werden, wenn die Stadt Wien eingreifen soll, denn wir wissen ja, dass es (erheitert) oft doppelt so lang dauert und drei Mal so teuer wird, wenn die Stadt Wien etwas baut, aber viel länger als beim Sport-Club-Platz kann es eigentlich nicht mehr dauern. Die Budgetmittel sind ja abgesteckt, der Bürgermeister hat ja 2009 schon erklärt, es ist alles auf Schiene, und heute schaut es noch immer genauso aus. Also vielleicht kann man da irgendwann einmal etwas machen, weil es der Verein anscheinend einfach nicht auf die Reihe bringt.

 

Das Dritte ist wieder etwas aus der Seestadt, etwas Persönliches. Ich bin ja direkter Anrainer und oft dort. Es wohnen schon an die 10.000 Leute dort, ich glaube, 9.000 sind es jetzt, sehr viele Kinder und Jugendliche, und es werden noch doppelt so viele. Wenn man sich die Angebote für die Kleineren, für die Kinder und Jugendlichen anschaut, gibt es dort nicht viel. Luise, ich zeige dir das gerne einmal, Joe, Thomas, schaut euch das an. Wenn man sich nur anschaut, was heutzutage in ist: Pumptracks. Es gibt einen auf der Donauinsel, der ist auch zu klein, Donaustadt hat bald 250.000 Einwohner, und der ist auch für die Floridsdorfer da, für die Leopoldstädter, für die Brigittenauer, der ist schwer überfüllt. In der Seestadt gibt es einen kleinen, das kann man nicht einmal Skatepark nennen unter der U-Bahn, der ist für Sechs- bis Zehnjährige, und denen ist nach zwei Stunden langweilig. Luise, bitte schauen wir uns das einmal an, es ist eigentlich traurig.

 

Ich habe auch auf der Homepage der Wien 3420 AG nicht entdecken können, dass da irgendetwas für die jungen Leute geplant ist. Die brauchen das, sonst machen sie einen Blödsinn. Für die 12-, 14-, 16-, 18-Jährigen, die vielleicht mit den Rädern da herumhüpfen wollen oder mit den Rollern, also nicht mit den depperten E-Rollern, sondern mit denen, die man Gott sei Dank mit Muskelkraft antreten muss, gibt es in der Seestadt überhaupt nichts, und meiner Meinung nach ist bis jetzt, zumindest am Papier oder im Internet, nichts geplant.

 

Da sollten wir alle zusammen etwas unternehmen für die jungen Leute dort, und im Umkreis gibt es ja auch Eßling und Aspern, da wohnen 60.000, 70.000 Leute. Wir sind der jüngste Bezirk, da muss mehr gemacht werden. Darum mein Ersuchen an den Stadtrat, an Luise, an Joe, an Thomas: Bitte machen wir dort etwas, die Jugendlichen und die Kinder werden es uns allen danken. Ich sage danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die Redezeit war 7 Minuten, damit ist die Redezeit der FPÖ erschöpft. Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Mag. Konrad, Redezeit 9 Minuten, Fraktionsrestredezeit 13 Minuten. Bitte.

 

20.19.03

GR Mag. (FH) Jörg Konrad (NEOS)|: Vielen Dank, Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Kollege Mahdalik!

 

Gleich zu Anfang meiner Rede gleich einmal quasi eine tatsächliche Berichtigung: Asylwerber bekommen selbstverständlich keine Mindestsicherung. Wenn Sie es also schon nicht lassen können, bei jeder Rede Ihr übliches Flüchtlings-Bashing anzubringen, empfehle ich zumindest, dass Sie sich mit den Fakten auseinandersetzen. (Beifall bei NEOS und GRÜNEN.)

 

Apropos Fakten: Ja, Wien als Metropole hat natürlich im Sozialbereich immer ganz besondere Herausforderungen, die mit dem ländlichen Raum selbstverständlich nicht zu vergleichen sind. Im Jahr 2022 waren diese Herausforderungen auch zusätzlich einerseits durch Nachwirkungen der Corona-Krise und andererseits durch Auswirkungen neuer Krisen, wie der Anstieg der Energiepreise und eine allgemeine Teuerung, geprägt.

 

Mit einem Mitteleinsatz von 2,6 Millionen EUR war der Sozialbereich wieder ein sehr wesentlicher Teil der Gesamtausgaben unserer Stadt, und mit 1,5 Millionen EUR davon stand der größte Anteil wieder dem Fonds Soziales Wien zur Verfügung, der damit als extrem wichtige Säule des Wiener Sozialsystems über 140.000 Menschen mit sozialen Dienstleistungen versorgt hat. Das waren mehr KundInnen als je zuvor. Verteilt auf die Leistungsbereiche des FSW erhielten folgende Menschen soziale Leistungen: 56.000 Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf, über 15.000 Menschen mit Behinderung, an die 3.000 Menschen mit reinem Mobilitätsbedarf, über 12.000 Menschen ohne Obdach oder Wohnung, 48.000 geflüchtete Menschen und fast 12.000 Menschen mit Schuldenproblematik.

 

Zur Abwicklung dieser Dienstleistungen beschäftigt der FSW 2.500 MitarbeiterInnen und kooperiert mit 170

 

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