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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 27.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 58 von 115

 

2019. Dafür gebührt riesengroßer Dank an jede Unternehmerin und jeden Unternehmer in Wien. Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Aber natürlich, wo viel Licht, da auch Schatten, es kehren jetzt auch die Herausforderungen im Tourismus zurück. Wir haben eine Gästestruktur, die sich etwas geändert hat, es fehlt uns immer noch der südostasiatische Raum, vor allem aus China fehlen uns noch die Gäste, da rechnen wir mit Beginn nächsten Jahres mit einem höheren Reiseaufkommen. Und das bedeutet, dass wir uns mit dem Thema, wie gehen wir mit den Tourismusströmen in Wien um, deutlich intensiver auseinandersetzen müssen. Man sieht jetzt schon, der ganz klassische Hot Spot, der immer für das Thema Overtourism herhalten muss, ist die Kärntnerstraße, und hier hat sich schon gezeigt, wenn Städteplanung intelligent eingesetzt wird und Konzepte zeitrecht fertig werden, dass man hier Entlastung schaffen kann. Der fertige Neue Markt ist eine ganz deutliche Entlastung für die Kärntnerstraße und gibt auch das Gefühlte wieder, indem man sagt, es ist gar nicht mehr so viel los, wie es vielleicht früher war, obwohl genau so viele Gäste da ist.

 

Dementsprechend plädieren wir dafür, hier auch in all diesen Konzepten sehr rasch weiterzukommen, wir brauchen die verkehrsberuhigte Innenstadt. Hier müssen wir uns mit dem Thema auseinandersetzen, mehr Garagen zu bauen - der Heldenplatz wäre dafür prädestiniert, und alle Blockaden, die es hier gibt, und alles, was dagegen spricht, muss aus dem Weg geräumt werden -, damit wir mit einer verkehrsberuhigten Innenstadt mehr Touristinnen und Touristen in der Stadt bewegen lassen können, ohne dass für die Wienerinnen und Wiener das Gefühl besteht, dass wir zu voll sind. Das muss unser Ziel sein! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ein Projekt, das auch schon sehr lange in und auf den diversen Schreibtischen existiert, ist die Umgestaltung des Schwedenplatzes. Auch hier mahne ich wirklich zum Fortschritt und in die Gänge zu kommen. Man muss die bestehenden Ressourcen, die da sind, die Zufahrtsmöglichkeiten, den Bus, die Garage noch stärken. Hier ist es ganz wichtig, einen Infrastruktur-Hub zu haben, aber auch die Möglichkeit der Neugestaltung zu nutzen, um dieses Gefühl, einen weiteren öffentlichen Raum zu haben, der für unsere Gäste da ist, bieten zu können. Auch damit können wir dem Thema Infrastruktur und Overtourism sehr gut entgegenkommen. Und hier mein großer Appell: In die Gänge kommen, weitertun und umsetzen. Wir haben sehr oft heute schon gehört, die Studie - es war ein Mal „Mercer“ und ein Mal der britische „Economist“ - lebenswerteste Stadt. Das kann ich durchaus nur unterschreiben, sagen uns auch viele Gäste, aber auch diese Studien haben Kehrseiten. Gerade bei der „Economist“-Studie steht ganz groß in der Kehrseite drinnen: ein großes Defizit an Veranstaltungen, vor allem Sportveranstaltungen.

 

Und das bringt mich zu einem Infrastrukturthema, wo wir wirklich eine große Baustelle orten und wo wir tatsächlich jetzt sehr schnell ins Umsetzen kommen müssen. Das sind nämlich alle Infrastrukturprojekte, die mit dem Tourismus und mit der Veranstaltungswirtschaft zu tun haben. Wenn wir uns unsere globalen Gegner im Tourismus anschauen, auch Mitbewerb genannt, dann hat Budapest 2019 schon die Puskás Aréna eröffnet, mit 67.000 Plätzen. In München wird gerade eine Event-Halle für 20.000 Besucher gebaut. Das Tottenham Hotspur Stadium in London fasst 63.000 Besucher, wurde 2019 eröffnet. In Madrid wurde das Wanda Metropolitano 2017 eröffnet, für 68.000 Zuschauer, und die Arena Porte de la Chapelle in Paris wird 2024 eröffnet. Das heißt, das sind die Mitbewerber, mit denen wir jetzt schon konkurrieren müssen, und auch konkurrieren werden.

 

Genau deshalb müssen alle Infrastrukturprojekte, die jetzt in der Stadt laufen, wirklich schneller passieren. Da muss man aufs Gas steigen. Der Fernbusterminal ist eines dieser Infrastrukturprojekte, der hat aus meiner Sicht sehr gut gestartet. Es war sehr schnell ein Betreiberkonsortium gefunden, dann ging es auch in die Finanzierung, nur jetzt heißt es, zurück zum Start, Not-Stopp. - Ein ganz schweres infrastrukturelles Problem für den Tourismus, weil der Bustourismus in Zukunft noch viel stärker werden wird, als er jetzt schon ist, und dementsprechend mein Appell, hier jetzt bitte schneller zu neuen Lösungen zu kommen, damit der Fernbusterminal auch sehr rasch gebaut werden kann. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Und natürlich, ich habe die Halleninfrastruktur rund um Wien erwähnt, damit Veranstaltungen, die sehr langfristig geplant werden, auch weiterhin am Event-Kalender in Wien bleiben, muss auch die Event-Halle in Neu-Marx jetzt wirklich auf Hochdruck vorangetrieben werden. Es muss die Entscheidung sehr schnell und rasch getroffen werden, einen potenten, aber auch Potenzial für einen hochwertigen Betreiber zu finden, der hier miteinsteigt, der mit der Stadt gemeinsam den Event-Standort Wien voranbringen kann. Also hier auch aufs Gas: Infrastruktur macht glücklich, wenn man rechtzeitig drauf schaut, dass man es hat, wenn man es braucht. Es ist schon viel Zeit vertan worden, gehen wir es an, wir brauchen alle diese Event-Stätten in Wien. - Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Als Nächster ist GR Florianschütz zu Wort gemeldet. Selbstgewählte Redezeit sind elf Minuten, du hast noch einen ordentlichen Puffer von weiteren Minuten danach, den du ausnützen kannst, von weiteren zehn Minuten. Ich werde dir trotzdem einmal die elf Minuten einstellen. Bitte sehr.

 

15.34.34

GR Peter Florianschütz, MA, MLS (SPÖ)|: Frau Vorsitzende, vielen Dank für diese gute Meldung! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe ZuschauerInnen via Livestream!

 

Die überwiegende Mehrzahl der Bewohnerinnen und Bewohner Europas lebt in Städten, 70 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner Europas leben in Städten, und Wien ist die lebenswerteste Stadt Europas. Wir sind demzufolge gefordert, ein Vorbild zu sein für Europa, und das probieren wir auch. Das ist auch der tragende Geist der internationalen Arbeit der Stadt Wien. Herr Stadtrat, ich bedanke mich ausdrücklich bei dir, denn das ist eine gute Kooperation, die hier stattfindet. Da geht’s jetzt nicht nur darum, dass wir touristisch oder kulturell oder in der Frage von Fremdsprachen miteinander reden, Stadtpolitik

 

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