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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 25.04.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 69 von 103

 

man will, nach dem Motto: Ich definiere mich heute so und morgen so. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Herr Bürgermeister! Wenn Sie einfach sagen, dass die Stadt Wien damit nichts zu tun hat und all das irgendwie vom Bund kommt, dann sage ich: So ist es auch nicht! Es gibt da den Bildungsplan der MA 10, den man übrigens, seitdem diese Debatte hochgekommen ist, im Internet fast vergeblich zu finden versucht, ihn dann aber doch in der hintersten Ecke der Stadt-Wien-Homepage entdeckt. In diesem offiziellen Bildungsplan der Stadt Wien steht: „Was wir unter Weiblichkeit oder Männlichkeit verstehen, ist gesellschaftlich konstruiert und nicht biologisch festgeschrieben, es ist erlernt und damit veränderbar. Um geschlechtsspezifische Einschränkungen von Mädchen und Buben zu vermindern, wird für sie das Spektrum von Interessen, Fähigkeiten und Verhaltensweisen im Kindergarten erweitert.“

 

Das heißt: Das Geschlecht ist also aus Sicht der Stadt Wien, wo Sie ja der oberste Hausherr und Bürgermeister sind und auch bis oben hin die Verantwortungskette haben, nicht biologisch als männlich oder weiblich festgeschrieben, sondern sofort veränderbar, weil es ja erlernbar war. (Zwischenruf von GRin Martina Ludwig-Faymann.) Das steht im offiziellen Bildungsplan, Frau Ludwig-Faymann! Genau das steht da drinnen. (Weiterer Zwischenruf von GRin Martina Ludwig-Faymann.) Dann müssten Sie das doch überarbeiten!

 

Auf der Homepage von wienXtra, ein Verein im roten Naheverhältnis, der viele, viele Millionen über die Jahre bekommen hat, kann man lesen: „Trans in der Schule? Die Schule muss für alle Schüler*innen ein sicherer Ort sein. Die Lehrpersonen sowie die Direktion tragen dafür Verantwortung.“ - Ja, da kann ich mitgehen. Weiter heißt es: „Dazu gehört auch, dass es möglich sein muss, dass du ohne Angst auf die Toilette gehst oder am Sportunterricht teilnimmst.“ - Das möchte ich auch für meine Kinder. Auch für meine Kinder möchte ich, dass sie ohne Angst und ohne Sorge in die Damentoilette gehen können - ich habe zwei Töchter - oder auch am Sportunterricht teilnehmen können.

 

Aber jetzt kommt es, und zwar von wienXtra, offiziell gefördert von der Stadt Wien: „Zum Beispiel: Als Transmädchen nutzt du die Mädchentoilette, als Transbub die Bubentoilette. Unisex-Klos, die alle nutzen können, helfen generell in diesem Zusammenhang.“ Dazu sage ich: Die Einrichtung von Unisex-Klos widerspricht total dem, was eigentlich ursprünglich gewollt ist, denn wenn sich jeder als alles definieren kann, dann gibt es kein Klo, in das alle hineingehen können, weil dann jeder jedem widerspricht. Das ist so wie minus-minus, plus-plus, minus-minus, das werden Sie vielleicht verstehen. - Mir geht es darum, dass, wenn meine Kinder in einem öffentlichen Gebäude auf eine Damentoilette gehen, dort drinnen nicht irgendein Mann steht, der sich in dem Moment als Mann fühlt.

 

Das können Sie doch auch nicht wollen, Frau Ludwig-Faymann! Ein Beispiel: Beim letzten Mal waren Sie nicht da. Damals hätte ich Sie auch schon gerne gefragt, was Sie davon halten. Sie sind Chefin der Wiener Frauenhäuser. In den Wiener Frauenhäusern wohnen Frauen, die geschlagen wurden, die unter Druck gesetzt wurden, denen es unter den Männern schlecht gegangen ist. Diese Einrichtung ist daher eine wichtige Errungenschaft, darum sind wir auch immer für diese Förderung.

 

Jetzt frage ich Sie aber: Wenn der Ehemann sich auf einmal als Frau definiert: Darf er dann auch dort hinein? (Zwischenruf von GRin Martina Ludwig-Faymann.) Warum nicht? - Jetzt sind Sie aber transphob! Wenn ich so argumentiere, dass sich nicht jeder als alles definieren kann, dann gelte ich doch als transphob. Auch Herr Krauss hat das angesprochen. Beim Verein Grüne Frauen sitzt jetzt eine Frau, Valerie Lenk, im Vorstand. In Wirklichkeit ist es Herr Wilhelm Lenk. (GRin Viktoria Spielmann, BA: Das ist eine Frau!) Er ist ein Mann. Für mich ist er biologisch ein Mann. Und wenn der dann dort bei den Frauen sitzt, dann nimmt doch dieser Mann einer Frau einen Platz weg! Wo sind denn da die FrauenrechtlerInnen der SPÖ? Wo sind sie, die sich jahrzehntelange beziehungsweise jahrhundertelang auf die Fahne geschrieben haben: Wir müssen für Frauenrechte auftreten! Sicherer Platz! Sicherer Raum für Frauen! Frauenquoten! Herr Bürgermeister! Lachen Sie nicht! (Zwischenruf von GRin Martina Ludwig-Faymann.) Sie wollen dauernd Frauenquoten haben und führen jetzt Ihre eigenen Quoten ad absurdum! (Beifall bei der FPÖ. - Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 

Was sind Sie denn jetzt so nervös, Frau Ludwig-Faymann? Ich sagte: Sie kämpfen jahrelang für Quoten, und jetzt führen Sie diese Quoten ad absurdum! - Diese alten weißen Männer, die Sie dauernd bekämpfen wollen, die im Vorstand und im Aufsichtsrat sitzen, 100 Prozent Männer, gegen die Sie immer mit dem Argument „fifty-fifty!“ kämpfen, werden es mit Ihrer Transgenderideologie jetzt leiwand haben! Die können jetzt nämlich von heute auf morgen sagen: Passt! 50 Prozent von uns deklarieren sich jetzt als Frau. Somit erfüllen wir alle Quoten! Sie haben mit dieser Transgenderagenda den Frauenrechtlern einen echten Bärendienst erwiesen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ und von GR Wolfgang Kieslich.)

 

Kommen wir jetzt zu den Dragqueen-Shows, die auch sehr viel Wirbel verursacht haben. Als dann die Medien dort waren, hat man aus Kinderbüchern vorgelesen, die vermeintlich wirklich harmlos waren. Diese Dragqueen Candy Licious hat selber in ihren zahlreichen Interviews gesagt, quasi unverhohlen zugegeben und immer wieder betont, dass sie Pädagogin ist, und zwar im Endeffekt nicht Pädagogin, sondern Sexualpädagogin. Eine Pädagogin hat mit Bildung zu tun, eine Sexualpädagogin mit Erziehung, vor allem im sexuellen Bereich. Das heißt, sie hat selbst zugegeben, dass sie dort nicht bilden, sondern erziehen möchte, und zwar vor allem kleine jungen Menschen, Kinder, die sich nicht wehren können. Und wenn keine Medien dabei sind, um zuzuschauen, was vorgelesen wird, dann finden sich dort auch zahlreiche Bücher, die eben nicht so harmlos sind, doch da wird ständig weggeschaut. Da gibt es ein Buch, offiziell käuflich in diversen Buchhandlungen oder auch in den Büchereien der Stadt Wien aufliegend, und so etwas wird dort den Kindern … (Zwischenruf von GRin Viktoria Spielmann, BA.) Frau

 

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