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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 21.09.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 122 von 133

 

Segelboot Ecke Arbeiterstrandbadstraße/Kagraner Brücke.

 

Gerade die Situation dort mit dem Radweg war unbefriedigend, das kann man durchaus so sagen. Und man muss schon sagen, es ist eine eklatante Verbesserung, dass dieser Radweg einerseits auf der Kagraner Brücke bis hin zum Donauzentrum jetzt mit einem selbstständigen, baulich getrennten Radweg gelöst wurde. Das ist auf jeden Fall eine eklatante Qualitätssteigerung. Ich will aber auch auf die andere Seite eingehen, nämlich auf die Menschen, die in erster Linie diese Strecke zwischen der Arbeiterstrandbadstraße und der Urania frequentieren. Es ist seit Jahrzehnten auch so, dass das insgesamt eine stark frequentierte Strecke ist, das ist sogar eine der am stärksten frequentierten in ganz Wien. Wir haben im Jahr 2021 1,143 Millionen RadfahrerInnen dort bei der Zählstelle registriert, und das ist wirklich etwas, wo es einfach notwendig war, dass man jetzt Nägel mit Köpfen macht.

 

Noch ärger ist es vor allem in den warmen Monaten und am Wochenende, da sind einfach die Menschen, die in die Erholungsgebiete fahren, die brauchen einfach dort gute Radwege. Jeder, der die Situation in der Praterstraße kennt, weiß, das ist einfach untragbar. Die Radwege sind jetzt zu schmal, zum Teil ist es einfach auf Grund der Breite der Straße sehr schwierig gewesen, aber ich denke, dass diese Verbreiterung, die da jetzt mit dem Zweirichtungsradweg auf uns zukommt, wirklich eine eklatante Verbesserung sein wird. Ich muss Kollegin Keri ganz klar widersprechen: Es gab dort jetzt mittlerweile seit fünf Jahren einen Prozess mit zahlreichen Gesprächen mit den Menschen, die dort leben, mit den Menschen, die dort arbeiten und vor allem auch mit den Geschäftsleuten in der Praterstraße. Ich denke, dass die Lösung, die jetzt da erarbeitet wurde, eine wirklich gute und intelligente Lösung ist.

 

Ich stehe auch zu der Abbiegerelation Aspernbrückengasse, denn dort haben sich die Autofahrer einfach nur geärgert, Radfahrer und Autofahrer haben sich gegenseitig behindert, die Radfahrer sind hinübergefahren, hatten einen irrsinnigen Stress, ob sie jetzt von den Abbiegern gesehen werden oder nicht. Ich glaube, es wird eine gewisse Gewöhnungsphase geben müssen, aber dort wird es auf jeden Fall zu einer massiven Verbesserung der Radsituation kommen.

 

Ich möchte jetzt auch noch auf das Thema Lassallestraße eingehen. Das Wichtigste ist, es wird der Radweg ganz klar vom Fußweg getrennt, das ist eine Verbesserung für die Fußgänger. Die Relationen sind an den Bauwerken entlang, dort ist es wahrscheinlich auch ein bisschen schattiger und angenehmer, weil das ja auch meistens das Ziel der Personen ist, die da zu Fuß gehen. Die Radwege werden bis fast 5 m breit, also 4 m ist wirklich schon die schmalste Stelle. Auch ein Zweirichtungsradweg, also der wird sozusagen eklatant verbessert und auch die Kreuzungen werden verbessert, nämlich die Fußgängerrelationen über die Kreuzung, weil ja die Lassallestraße tatsächlich eine große Barriere ist. Das ist eigentlich gerade für Leute, die im Nordbahnviertel wohnen und zum Beispiel den Markt im Stuwerviertel, den Vorgartenmarkt, besuchen wollen, echt auch psychisch noch eine große Barriere. Das wird so wahrgenommen, und da wird es auf jeden Fall zu einer eklatanten Verbesserung kommen.

 

Was mir bei all diesen Projekten besonders gut gefällt, ist, dass überall, also vor allem in der Lassallestraße, zusätzliches Grün geschaffen wird, es gibt auch noch zusätzliche Bäume. Also ich finde es großartig, dass es so viel Platz gibt. Da wird tatsächlich von den Autospuren etwas weggenommen, was einfach nicht so gebraucht wird.

 

Eines möchte ich jetzt auch noch betonen: Nur, wenn wir die Möglichkeit schaffen, dass man sich wirklich sicher mit dem Fahrrad durch die Stadt bewegen kann, werden die Leute auch auf das Fahrrad umsteigen, und nur, wenn wir die Möglichkeit schaffen, dass wir schnelle Verbindungen mit den Öffis haben. Ja, die sind super in Wien, aber auch in Wien gibt es noch Verbesserungspotenzial. Gerade den 22. Bezirk habe ich vorhin erwähnt und gerade die Menschen, die von außerhalb hereinpendeln. Da gibt es wirklich noch Potenzial, und wenn diese Menschen umsteigen, dann wird sich das auch auf den Autoverkehr auswirken.

 

Ich denke, und da sind wir uns hoffentlich einig: Dass wir in den nächsten 10 Jahren noch einmal um 100.000 Autos mehr in dieser Stadt haben, das wünscht sich wahrscheinlich keiner. Wir alle profitieren davon, wenn der Verkehr einfach ein ruhiger ist, wenn die Lärmemissionen geringer sind. Das ist einfach ein Stresspotenzial, das man abbauen kann, und das ist etwas, das für uns gut ist, was für unsere Kinder und Enkerln gut ist, und was einfach die Stadt zukunftsfit und enkelfit und auch klimafit macht. Danke. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GRin Fitzbauer. Ich erteile es ihr.

 

21.50.30

GRin Ilse Fitzbauer (SPÖ)|: Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Werte ZuseherInnen im Livestream, falls überhaupt noch jemand zusieht!

 

Besonders begrüßen möchte ich die AnrainerInnen der Ruthnergasse, der Siemensstraße, der Gerasdorfer Straße, der Shuttleworthstraße, der Donaufelder Straße. (Heiterkeit und Ruf bei der ÖVP: Spannende Diskussion!) Jetzt habe ich, glaube ich, ein paar vergessen, aber die Floridsdorferinnen und Floridsdorfer wissen, wovon ich rede, denn das sind AnrainerInnen, die momentan ganz massiv belastet sind. Nicht nur durch den Individualverkehr, nicht nur durch Kfz, nicht nur durch den Zuzug, bedingt durch Entwicklungsgebiete, die sich entlang dieser Straßenzüge herauskristallisiert haben, sondern auch durch Schwerverkehr, und zwar durch LKWs, zum Beispiel Lastkraftwagen der Firma Kovanda aus Gerasdorf, jenem Bereich, der ein Industriegebiet anbindet, die, wenn sie ihrer Tätigkeit nachkommen, keine andere Möglichkeit haben, als durch das Wohngebiet dort zuzufahren.

 

Wir sprechen bei dem Antrag der GRÜNEN bezüglich der Rückwidmung von Teilbereichen der B232 von einer Trasse, die zu 80 Prozent im Industrie- und Gewerbegebiet liegt, von der Kreuzung der B3, von der vorhin die Rede war, die ausgebaut werden soll und die

 

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