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Gemeinderat, 25. Sitzung vom 28.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 75 von 106

 

SchülerInnen, vor enorme Belastungsproben gestellt. Es hat auch, das muss man klar sagen, das psychische Wohlbefinden sicher darunter gelitten. Zudem belastet Jugendliche natürlich auch der Krieg in der Ukraine, auch die Klimakrise, und viele Jugendliche haben Sorgen um die Zukunft. Und mittendrin die Pädagoginnen und Pädagogen, nicht nur in den Schulen, sondern auch in den Kindergärten, in den Volksschulen, Mittelschulen, berufsbildenden Schulen, die als Anker für die vielen Sorgen zur Stelle waren, die trotz schwieriger Umstände auch durchgehalten haben, egal, in welchem Einsatz sie waren. An dieser Stelle auch einen herzlichen Dank, ihnen gebührt wirklich unser allergrößter Respekt. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Jetzt noch einmal zu den aktuellen Herausforderungen, die diese Geschäftsgruppe im letzten Jahr auch zu meistern hatte und auch zu dem, was momentan passiert. Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine war schnell klar, dass wir in Österreich, aber auch in Wien eine nicht unbeträchtliche Zahl an Kindern und Jugendlichen aufnehmen werden und wir vor allem den Kindern das Recht auf Bildung weiter gewähren wollen. Und da ist extrem viel passiert. Ich denke da nur an die Website „Start Wien“, wo wir alle wichtigen Infos mit Blick auf Deutsch und Ukrainisch zusammengestellt haben. Es gab Info-Termine zur Erstinformation, zur Orientierung auf Ukrainisch. Wir haben 3.500 Schulplätze für geflüchtete Kinder geschaffen, derzeit 40 sogenannte „Neu in Wien“-Klassen an unterschiedlichsten Standorten. 74 Lehrpersonen wurden dafür neu angestellt. Wir haben die Plattform „Skills 4 Vienna“ geschaffen, die aus der Ukraine nach Wien geflüchtete Menschen mit öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen vernetzt. Da haben sich innerhalb der ersten Woche schon 300 Personen registriert, Lehrpersonen, aber auch KindergartenpädagogInnen. Die Teilnahme am beitragsfreien Kindergarten konnten wir gewährleisten. Wir haben ein ukrainisches Bildungszentrum gemeinsam mit der Raiffeisen Centrobank aufgemacht und für ukrainische Maturantinnen und Maturanten, die ihren Schulabschluss dort machen konnten, eine eigene Abschlussklasse für SchülerInnen der 9. Schulstufe eingerichtet, wobei wir mit dem Zusammenschluss aus MA 17, Bildungsdirektion, VHS und der ukrainischen Samstagsschule die nötigen Voraussetzungen dafür geschaffen haben, dass wir das auch kostenlos anbieten können. Dazu kommt Deutschförderung im Sommer, die wir jetzt noch anbieten, 1.000 Plätze für 2-wöchige Sprachkurse. Die Basis-Deutschkurse mit Praxis und Jobanbahnung für die Wiener Kindergärten in Kooperation auch mit der MA 10 und weiters noch das Projekt „Connect Kinderfreunde“, das erst jetzt in der letzten Gemeinderatssitzung auch beschlossen wurde, ein Treffpunkt mit Möglichkeit zur Vernetzung, Information und Kinderbetreuung für Eltern.

 

Ich weiß, ich bin jetzt natürlich mit meinem Ausblick oder Rückblick natürlich ein bisschen über den Rechnungsabschluss 2021 hinausgegangen, aber ich wollte trotzdem die Gelegenheit nutzen, weil einfach die letzten Monate so enorm bewegt haben und hier so enorm viel auch auf die Beine gestellt wurde, dass das erwähnt werden soll und vor allem natürlich auch noch einmal der Dank an alle, die hier beteiligt waren und wirklich Großartiges geleistet haben. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Die Geschäftsgruppe Bildung ist derart umfangreich, sie heißt Bildung, Jugend, Integration und Transparenz, aber wenn ich mir anschaue, welche Magistratsabteilungen hier verankert sind und welche Themen wir behandeln, das geht vom Kindergarten zur Schule über die Büchereien, über die Musikschulen, über die Wiener Bäder, natürlich die MA 35, die WASt, die hier in dieser Geschäftsgruppe beheimatet ist. Ich habe aber leider nicht die Zeit, um auf alles und auf diese vielen großartigen Projekte, die auch im Jahr 2021 entstanden sind, einzugehen. Deswegen werde ich mich als Bildungssprecherin natürlich sehr auf das Thema Bildung konzentrieren, und natürlich werden auch die NachrednerInnen noch Gelegenheit haben, andere Themen anzusprechen.

 

Zum Rechnungsabschluss selbst, ja, ich beginne mit der MA 10: Die Gesamtausgaben im Jahr 2021: rund 922,4 Millionen EUR. Das ist eine Riesenzahl, das ist rund 1 Prozent des BIP. Es ist ein Wert, der immer wieder als ideal genannt wird für den elementarpädagogischen Bereich, und ich bin sehr stolz, dass wir in Wien diese enorme Summe im Vergleich dazu für den Wiener Kindergarten aufbringen können. Österreich-weit liegt es im Vergleich leider erst bei 0,6 Prozent, da ist über Gesamt-Österreich und alle Bundesländer natürlich noch viel notwendig.

 

Was leisten die städtischen und privaten Kindergärten und Horte? - Einige Zahlen: Ein Platzangebot, bis zu 105.000 Kinder in den städtischen und privaten Einrichtungen, über 350 städtische Standorte, über 1.500 Standorte, die von der MA 10 gefördert werden, also private Standorte und in Summe rund 4.500 Gruppen - Kleinkindgruppen, Kindergartengruppen, Familiengruppen, da ist alles dabei. Wir schaffen oder bieten für 50 Prozent aller Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren rund 28.600 Plätze und für 100 Prozent aller Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren rund 60.700 Plätze und außerdem für 15.400 Schulkinder Plätze in der Nachmittagsbetreuung. Ich glaube, das sind ganz beachtliche Zahlen und sie lassen auch klar erkennen, warum da so viel Budget drinnensteckt und warum die Bewältigung der Aufgabe, Kinderplätze zur Verfügung zu stellen, eine wirklich große Herausforderung ist.

 

Wir haben außerdem im Jahr 2021 rund 41.300 Sprachstandserhebungen durchgeführt und 38 Schulungen für 700 PädagogInnen in diesem Feld dazu angeboten. Wir beschäftigen 7.200 Elementar-, Hort- und SonderpädagogInnen, AssistenzpädagogInnen und AssistentInnen und haben von Jänner bis Dezember 2021 229 PädagogInnen und 337 AssistentInnen neu eingestellt. Ja, aber weil wir in der Elementarpädagogik natürlich auch unsere Herausforderungen trotz des großen Budgets haben, haben wir immer einen stärkeren Bedarf an mehr Pädagoginnen und Pädagogen, und deswegen investieren wir auch in die Ausbildung. Die BAfEP 21, Sie wissen es, ist mit 33 Klassen der größte Ausbildungsstandort in Österreich mit rund 750 Studierenden,

 

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