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Gemeinderat, 24. Sitzung vom 22.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 59 von 126

 

es nicht dieses Wien sein, das nach den Krisen wieder aufblühen wird.

 

Herr Kollege Eppinger, es geht uns darum, die Tradition zu erhalten, die im Prater seit Jahrzehnten und Generationen von Familie zu Familie weitergegeben wird. Es geht uns darum, ein ganz klares Signal im Prater zu setzen, zum einen nicht nur der soziale Aspekt, einen Raum zu schaffen, den man mehrfach nutzen kann, den man für Lesungen nutzen kann, den man aber auch öffentlich für Menschen zugänglich macht, ohne dass es Konsumzwang gibt. Es geht auch darum, dass wir den Tourismus ankurbeln müssen. Ja, wir sind in dieser Corona-Krise und das ist ein klares Signal, im Prater, direkt vor Ort zu zeigen, wie dieser Wurschtelprater, der jährlich 100.000 bis Millionen von Besucherinnen und Besuchern anlockt, sich über die Jahrzehnte entwickelt hat. Darum ist es wichtig, dass der Prater zum einen im Wien Museum selbst einen Platz bekommt und zum anderen auch sein eigenes Museum. Es geht aber auch darum, klarerweise den Klimaschutz ernst zu nehmen. Kollege Weber hat es vielfach angeführt, wie großartig dieses Projekt wird und es ist mehrfach schon gefallen: Es geht bei so einem Bauvorhaben auch darum, in der Krise zu zeigen, dass wir trotzdem auf Klimaschutz setzen müssen - jetzt und nicht erst irgendwann. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Ich habe nicht von Alu-Kisten gesprochen - ich weiß, das ist mehrfach im Ausschuss der Fall gewesen. Warum? Nicht, weil ich meine Zettel hinunterwerfe, sondern weil ich selbst auch noch ein bisschen Traditionalist bin und auch ältere Autos gerne mag. Ich mag einen 1er-Golf, ich mag einen 2er-Golf, ich mag sogar einen 3er-Golf, obwohl da der Motor nicht mehr so gut ist. (Zwischenruf bei den GRÜNEN.) Fakt ist aber, es gab natürlich eine Entscheidung, ob man hier auf einen Gebrauchtwagen setzt, auf eine Halle, die halt dasteht, aber über die Jahre höhere Investitionen braucht und nicht die Stückerl spielt, die wir brauchen, oder ob man auf einen Neuwagen setzt, wenn Sie so wollen, Herr Berger, auf einen hybriden Multivan oder so ähnlich. Ja, der kostet mehr, aber man hat sich hier Gedanken gemacht. Und die Frau Stadträtin hat eine klare Entscheidung getroffen, was es in Zeiten wie diesen braucht, nämlich sowohl für die Nutzbarkeit als auch für den Klimaschutz. (GR Stefan Berger: Die Entscheidung treffen wir hier!)

 

Was ist denn die öffentliche Debatte? Frau Kollegin Berner - sie ist zwar jetzt nicht hier, oh ja, sie ist eh noch hier - hat genau diese öffentliche Debatte gefordert, die wir hier heute führen. Sie haben im Ausschuss genau diese Debatte gehabt. Kollege Bunzl - Sie haben das zitiert -, der Leiter des Wien Museums und des zukünftigen Pratermuseums, war hier, er hat Ihnen genauso Rede und Antwort stehen müssen wie uns. (GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Sie wollen eine Kostenexplosion rechtfertigen! Mein Gott, sagen Sie es!) - Herr Kollege Wölbitsch, war es so oder war es nicht so? Natürlich war es so. (GR Petr Baxant, BA: Er war ja nicht im Ausschuss!) Er war hier, er ist uns Rede und Antwort gestanden, und es war die Möglichkeit.

 

Dementsprechend halten wir hier natürlich alle Notwendigkeiten dieses Hauses ein. Natürlich wurden alle Fristen eingehalten, sonst könnte es heute hier gar nicht zu dieser Debatte kommen. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Wir könnten die Debatte nicht führen, wenn nicht alles ordnungsgemäß eingehalten werden würde. Und das wissen Sie. Dementsprechend sollten Sie sich über Ihre G‘schichteln Gedanken machen, die Sie hier an die Menschen bringen.

 

Ich glaube auch, es wäre eigentliche einer Entschuldigung bei der Leiterin der MA 7 wert. (GR Stefan Berger: Geh, bitte!) Was Sie hier angebracht haben, ist unter jeder Kritik. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Herr Kollege Berger von den Freiheitlichen, ich weiß schon, seitdem Sie seit der letzten Wahl nur mehr neun oder zehn Leute in Ihrer Fraktion sind (GR Stefan Berger: Nein, das haben wir vorher auch schon gesagt!), haben Sie jetzt mehr Anträge zu bearbeiten, das ist korrekt, jeder von Ihnen. Es ist aber auch so, dass eine Leiterin einer Magistratsabteilung in der Kultur im Jahr tausende, nämlich, um es genau zu sagen, 60.000 Anfragen, Anliegen, Anträge auf ihrem Tisch liegen hat. (GRin Veronika Matiasek: Das stimmt! Das ist schon richtig! - Anhaltende Zwischenrufe bei der FPÖ.) Ich glaube trotzdem, dass die Wortwahl ... (GR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Deswegen fordert die Opposition Transparenz! Aber die NEOS machen nichts!) Es gibt hier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Hauses, die ordnungsgemäß arbeiten, die die Gesetze einhalten. Alle müssen sie einhalten und halten sie ein. Und Herr Kollege Berger hat hier ein vollkommen falsches Bild von der Leiterin einer Magistratsabteilung wiedergegeben. (GR Stefan Berger: Ich habe sie nicht einmal namentlich erwähnt!) Meiner Ansicht nach wäre es Zeit für eine Entschuldigung.

 

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, es geht um ein Museum, es geht um ein Pratermuseum, es geht um einen Tourismusstandort, es geht um einen Museumsstandort, um einen Kulturstandort. Und die Wortwahl, über „machtversoffen“ zu reden - ich darf Sie zitieren, Herr Kollege Berger -, ist einfach unvorstellbar. (GR Stefan Berger: Ich rede von der SPÖ! Es ist so!) Haben Sie keine Erziehung genossen? (Heiterkeit und Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Ich möchte noch einmal auf den eigentlichen Akt und das eigentliche Museum eingehen. Wir reden darüber, dass in der vorliegenden Fassung von vor einem Jahr rund 200 m² in einem gebrauchten Zustand möglich gewesen wären und dass hier ganz klar im Jahr 2021/2022 noch einmal anders nachgedacht worden ist, noch einmal anders entschieden worden ist und jetzt auch anders geplant worden ist. Wir reden definitiv über 200 m² plus, vielleicht können wir irgendwann von 400 oder 500 m² reden. Ich möchte nicht allzu viel vorwegnehmen, denn ich weiß es auch noch nicht.

 

Langer Rede kurzer Sinn, wir reden darüber, dass die Fläche mehrfach nutzbar sein wird, dass zum einen in Kooperation mit dem Praterverband, mit den Familien im Prater gemeinsam eine Dauerstellung möglich sein

 

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