«  1  »

 

Gemeinderat, 23. Sitzung vom 24.05.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 53 von 111

 

die Stadt Wien mit diesem Unternehmen eine Vorreiterrolle übernimmt, was Kommunikation für umweltfreundliche Mobilität anbelangt. Als positiv bewertet werden die gute Vernetzung, die Qualität der inhaltlichen Arbeit und den Rad- und Fußverkehr in der Millionenstadt zu fördern und zu stärken. Die Mobilitätsagentur hat sich in den letzten zehn Jahren in Sache Radfahren und Zufußgehen als verlässliche Partnerin der Stadt bewährt. Mit der Erweiterung um das Thema Sharing soll sie zu einer zentralen Anlaufstelle in Wien werden, wo umweltfreundliche Mobilitätsformen gebündelt sind. Das heißt, die Mobilitätsagentur wird in Kooperation mit den Wiener Linien künftig die Koordination aller Stakeholder und Fachabteilungen in der Stadt zum Thema Sharing übernehmen. Bisher ist das Thema innerhalb der Stadt in unterschiedlichen Zuständigkeiten aufgeteilt gewesen, das soll sich nun ändern, damit wir effektiver und kundenorientierter vorgehen können.

 

Außerdem übernimmt die Mobilitätsagentur künftig die Koordination von Infrastruktur für den Rad- und Fußverkehr in Wien. Sie wird die Radverkehrsplanung der Stadt Wien unterstützen und Förderungen für klimaverträgliche Mobilität abwickeln, etwa die Transportfahrräderförderung. Die Mobilitätsagentur bleibt also auch weiter zentrale Anlaufstelle der Stadt, wenn es um Rad- und Fußverkehr geht, es gilt, in Zukunft verstärkt neue Zielgruppen für klimafreundliches Mobilitätsverhalten zu gewinnen. Entscheidend ist aber auch die Koordination aller beteiligten Institutionen. Hier kommt der Mobilitätsagentur eine zentrale Rolle zu. So werden vor allem in den 23 Bezirken die Abstimmungsprozesse mit den NGOs, Interessensgruppen und anderen Stakeholdern intensiviert.

 

Neben der Vernetzung aller Beteiligten sind auch der Wissenstransfer und die Organisation von Veranstaltungen wichtig. Erst kürzlich hat die Mobilitätsagentur den 13. Österreichischen Radgipfel mit über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern organisiert, wo Städte und Gemeinden voneinander lernen, Wissen und Erfahrung austauschen und Fachexpertise zum Radverkehr vertiefen konnten. Das war übrigens der bisher bestbesuchte Radgipfel in Österreich. Die Stadt Wien steht mit der Mobilitätsagentur im internationalen Vergleich gut da. Wir sehen, wie mit zunehmender Bedeutung der aktiven Mobilität in Großstädten und Regionen Unternehmen mit ähnlichen Schwerpunkten gegründet worden sind.

 

Das Land Niederösterreich hat im Jahr 2020 „Radland Niederösterreich - Agentur für aktive Mobilität“ als zentrale Anlauf- und Servicestelle für alle Fragen und Belange zur Förderung des Alltagsradverkehrs und Fußgängerverkehrs gegründet. In Vorarlberg gibt es ein Energieinstitut Vorarlberg für zahlreiche Leistungen der Radverkehrsförderung und Koordination. Auch international gibt es Unternehmen für Kommunikation und Koordination, wenn es um die Stärkung klimafreundlicher Mobilität geht, etwa in Berlin, wo im Jahr 2017 das städtische Unternehmen InfraVelo GmbH gegründet worden ist. Die britische Regierung hat im Jahr 2020 Active Travel England installiert, mit dem Ziel, das Radfahren und Zufußgehen zu fördern.

 

Wir sehen also, dass auch international Unternehmen geschaffen wurden und werden, um die notwendige Transformation in den Städten zu begleiten. Die Mobilitätsagentur hilft uns dabei, Mobilität umweltfreundlicher zu machen und gleichzeitig die Lebensqualität der Stadt zu erhalten. Ich möchte an dieser Stelle einige Beispiele nennen, von den viele Initiativen und Projekten, die die Mobilitätsagentur seit ihrem zehnjährigen Bestehen lanciert hat. So zum Beispiel die allseits beachtete Kampagnen Radjahr 2013 und das Jahr des Zufußgehens 2015. Die Aktivitäten der europäischen Mobilitätswoche, die die Mobilitätsagentur für die Stadt Wien organisiert und kommuniziert, sind im Jahr 2018 von der EU-Kommission mit dem European Mobility Award gewürdigt worden. Die Social-Media-Kanäle von „Fahrrad Wien“ und der App „Wien zu Fuß“ gehören zu den reichweitenstärksten Kanälen der Stadt mit über 100.000 Followern.

 

Das von der Mobilitätsagentur entwickelte Mobilitätsbildungsprogramm „Die Stadt & Du“ bietet kostenloses Unterrichtsmaterial und Workshops und Kursangebote für Wiener Volksschulen. Mit dem Angebot wurden bisher etwa einem Viertel der Wiener Volksschulkinder spielerisch das Verkehrs- und Mobilitätskonzept vermittelt, heuer werden in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz kostenlose Radfahrkurse für 20.000 Volksschulkinder angeboten. Mit der Mobilitätsbox für Kindergärten haben sich bereits über 6.800 Kindergartenkinder mit dem Radfahren und Zufußgehen beschäftigt, derzeit entwickelt die Mobilitätsagentur ein Bildungsangebot für ältere Kinder und Jugendliche. Die Mobilitätsagentur hat im Jahr 2018 in Wien in Zusammenarbeit mit der Verkehrsbehörde die Schulstraße implementiert. Die Schulstraßen sorgen für mehr Sicherheit vor acht Wiener Volksschulen. Die Maßnahme wird mittlerweile nach Wiener Vorbild auch in anderen Städten im In- und Ausland umgesetzt.

 

Etwa 1.000 Wienerinnen und Wiener transportieren ihre Einkäufe, schwere Gegenstände und Kinder mit den von der Stadt Wien geförderten Transportfahrrädern. Entwickelt und umgesetzt wurden die Förderungen in den Jahren 2017, 2020/2021 von der Mobilitätsagentur. Darüber hinaus entwickelte und managt die Mobilitätsagentur das kostenlose Transportfahrrad-Sharing für Wien, Grätzlrad Wien. Seit Bestehen des Angebots sind über 8.000 Mal diese Grätzlräder ausgeliehen worden. Ganz neu ist das Beteiligungsprojekt „LiDo geht“, wo die Mobilitätsagentur derzeit mit lokaler Politik und BürgerInnen der Flächenbezirke Donaustadt und Floridsdorf an einer Kultur des Zufußgehens in den Bezirken links der Donau arbeitet. Zum Zufußgehen motivieren auch die beliebten Geh-Cafés der Mobilitätsagentur. Bei der Veranstaltungsreihe besuchen interessierte Wienerinnen und Wiener seit dem Jahr 2013 regelmäßig Wiener Grätzl unter der Führung lokaler Fachleute.

 

Die App „Wien zu Fuß“ ist mit über 30.000 Nutzerinnen und Nutzern eine der erfolgreichsten städtischen Apps zum Zufußgehen weltweit. Die Mobilitätsagentur ist und bleibt Ansprechpartnerin für all jene, die konkrete Verbesserungsvorschläge zum Radfahren und zum Zufußgehen in der Stadt haben. Als Vermittlerin zwi

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular