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Gemeinderat, 22. Sitzung vom 27.04.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 57 von 73

 

Die dritte Schiene ist die Sportschiene „Wien schwimmt!“. Dafür ist die MA 51 zuständig, die als Teil der Sportförderung Schwimmbahnen für Sportverbände extra zur Verfügung stellt, damit Kinderschwimmkurse in den Sommermonaten Juli und August abgehalten werden können. Und damit nicht genug: Außerdem gibt es für alle Schulkinder der betroffenen Jahrgänge auch einen sechsmaligen Gratiseintritt in Wiener Bäder, und zwar in Hallen- und Freibäder, von Anfang Juli bis Ende September mit einer erwachsenen Begleitperson. Auch diese Aktionskarten werden an die Schülerinnen und Schüler über die Schulen ausgegeben, und damit soll einfach auch ein bisschen der Spaß in den Vordergrund gestellt werden.

 

Ein Punkt noch: Warum sind diese Schwimmkurse auch für Schwimmanfänger beziehungsweise für solche, die noch nicht sehr gut schwimmen können, reserviert? - Weil wir natürlich jene besonders ansprechen wollen, die gar nicht schwimmen können beziehungsweise noch sehr wenig Schwimmerfahrung haben. Diese Aktionskarte gilt aber auch für alle, die schon gut schwimmen können, um mit ihren Eltern das Bad zu besuchen zu können.

 

Abschließend dazu möchte ich betonen, dass es mich freut, dass wir im Ausschuss schon sehr ausführlich darüber debattiert haben und wirklich genügend Fragen dazu gestellt wurden. Es freut mich, dass wir das heute, wie ich glaube, sogar einstimmig beschließen werden, weil dieses Programm „Wien schwimmt!“ wirklich eine sehr tolle Sache für die Kinder dieser Stadt ist.

 

Nun aber zu den Anträgen, die eingelangt sind. - Bleiben wir zunächst beim Schwimmen für Kinder. Es gibt einen Antrag der ÖVP bezüglich Schwimmkurse in den Wiener Kindergärten. - Frau Kollegin! Ich kann mich erinnern, dass wir das schon einmal debattiert haben, und ich glaube, Sie kennen meine Antwort von damals noch. Daran hat sich nichts geändert: In einer optimalen Welt gibt es Schwimmunterricht sogar in jeder einzelnen Schulstufe. Das würden wir gerne anbieten, aber dass das nicht stemmbar ist, ist leider die Realität. Und das ist vor allem in den Kindergärten nicht umsetzbar. Ich denke jetzt an die fast 1.000 Kindergartenstandorte mit den vielen Gruppen, für die Sie die Ermöglichung von Schwimmkursen fordern.

 

Ich glaube, wir haben mit dem Schwimmunterricht in der 3. Volksschulklasse ein gut etabliertes System, das durchführbar ist und das sich bisher bewährt hat. Ich meine daher, dass es nicht sinnvoll ist, davon abzugehen. Ich glaube, dass es sehr wohl möglich ist, dass einzelne Kindergartengruppen einen Schwimmkurs besuchen. Es wäre aber natürlich die Voraussetzung dafür, wenn man so etwas von Seiten der Stadt beschließt, dass das quasi alle Kindergartenstandorte und alle Gruppen betrifft, und das ist leider so nicht machbar.

 

Kommen wir nun zu den Frauenbadetagen: Kollege Krauss ist ja darauf eingegangen. Er hätte sich seine Integrationsrede hier allerdings sparen können, weil all das, was er gesagt hat, einfach nicht der Wahrheit entspricht.

 

Zuerst einmal: Es gibt keinen Beschluss und schon gar keine Durchführung, die in der Bezirksvertretung Favoriten beschlossen wurde, sondern es gab da einen Antrag, dass man darüber diskutiert, wie man für besondere Gruppen spezielle Angebote macht, und dieser Antrag wurde an die Sozialkommission zugewiesen. Ich meine, es ist jeder Partei unbenommen, in einer Kommission etwas diskutieren zu wollen, wenn sie Handlungsbedarf sieht. Das heißt aber keinesfalls, dass irgendetwas beschlossen wurde oder umgesetzt worden ist. Wenn Sie also hier behaupten, dass die Stadt in ihren städtischen Bädern segregiert, Männer ausschließt beziehungsweise Kindern mit ihren Vätern den Eintritt verwehrt, dann ist das die Unwahrheit, weil sich das einfach nicht so verhält und nicht den Tatsachen entspricht. Dieses Angebot gibt es aktuell nicht. Dieses gibt es nicht, mehr kann ich dazu nicht sagen. Das entspricht tatsächlich nicht der Wahrheit. Es wäre dies auch Anlass für eine tatsächliche Berichtigung gewesen. - Ich habe es schon gesagt: Das wurde an die Kommission zugewiesen, es ist jedem unbenommen, darüber zu diskutieren.

 

Was ich für die städtischen Bäder beziehungsweise die Stadt Wien noch dazusagen kann, ist, dass es eine solche Art Frauenschwimmen, derartige Frauenbadetage oder Geschlechtertrennung per se noch nicht gegeben hat und auch weiterhin nicht geben wird, und zwar auch im Hinblick darauf, was in dieser Kommission diskutiert wird. So etwas ist einfach nicht vorgesehen.

 

Was sein kann, ist, dass es private Angebote gibt. Davon wäre zum Beispiel auch der Leistungssport betroffen, wenn es nur um Frauen geht. Private Anbieter können Bahnen oder auch ganze Bäder für ihre privaten Kurse mieten, und für welche Gruppen sie ihre Schwimmkurse anbieten, ist allein deren Sache, überhaupt keine Frage. Bei den städtischen Bädern ist das aber nicht vorgesehen, und zwar auch in Zukunft nicht.

 

Beim nächsten Antrag, auf den ich gerne eingehen will, geht es um die Familienkarte. Es ist dies ein Antrag der ÖVP, und es wird die Ausweitung der Familienkarten in den Wiener Bädern gefordert. Für all jene, die es nicht wissen, sage ich: Es gibt für die städtischen Wiener Bäder eine vergünstigte Familienkarte für eine erwachsene Person und jeweils ein Kind. Die Frage ist, warum das nicht für mehr Kinder gilt. - Den Grund kann ich Ihnen sagen: Weil sowieso jedes zusätzliche Kind eine Ermäßigung bekommt und jedes Kind unter sechs Jahren sogar kostenfreien Eintritt hat. Und wenn noch ein zweiter Erwachsener dabei ist, kann er zusätzlich eine vergünstigte Familienkarte lösen. Das heißt: Das ist keinesfalls benachteiligend für Familien mit mehreren Kindern, weil es für jedes Kind sowieso eine Ermäßigung gibt.

 

Außerdem sage ich noch dazu, dass es extra Familienbäder der Stadt Wien gibt, die gratis für Kinder und Jugendliche sind und der Preis für Erwachsene 3,40 EUR beträgt. Zusätzlich gibt es auch noch 42 km Badestrand an der Neuen Donau, der komplett gratis ist.

 

Offenbar ist Ihnen das Thema Familienkarte und dass es hier ein anderes Modell geben soll, aber ein großes Anliegen. - Ich bin aus Ihrem Antrag allerdings

 

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