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Gemeinderat, 22. Sitzung vom 27.04.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 45 von 73

 

natürlich ist es schön, wieder echte Kinoerlebnisse zu haben.

 

Meine liebe Kollegin Sabine Keri hat mich darauf hingewiesen, dass die Dinge, die wir in diesem Poststück jetzt beschließen, vielleicht Erlebnisse sind, die man nicht mit der Familie erlebt, aber es ist doch dann immer ein Treffpunkt für Freunde, man verbringt also vielleicht etwas bewusster Zeit bei diesen Festivals. Wir gehen alle gerne hin und wieder ins Kino und schauen uns den neuen James Bond an, aber dann gehen wir ins Kino, schauen uns den Bond an und gehen wieder nach Hause. All das, was wir gerade hier beschließen, sind Treffpunkte für Freunde, Freundinnen und Gleichgesinnte, wo man sich austauscht, miteinander tratscht, nachher noch ein bisschen zusammensitzt und das auf einen wirken lässt.

 

Das ist ein herrliches Zitat: „Das Kino ist kein Stück Leben, sondern ein Stück Kuchen.“ Das hat Alfred Hitchcock einmal gesagt. Wir haben hier jetzt also vielleicht nicht die beliebteste Torte der Stadt vor uns, die Sachertorte, aber vielleicht die Cremeschnitte, zu der man hin und wieder auch greift, oder wenn man sich freut, dass sie zumindest auf der Karte steht.

 

Also bedanke ich mich bei all den Menschen, die auch dieses Kino ermöglichen, die das mit viel Leidenschaft und sehr viel Ehrgeiz betreiben, auch abseits der großen Leinwände. Wenn uns einmal etwas in unserem Leben gefällt, sagen wir ja gerne: Das ist ganz großes Kino. Das wünsche ich auch den Kleinsten unter uns, dass das großes Kino für jeden Einzelnen ist. Danke für euren Einsatz.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Neumayer. Ich erteile es ihm.

 

13.44.52

GR Jörg Neumayer, MA (SPÖ)|: Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Genau das ist der Grund, warum wir dieses weltweit immer wieder totgesagte Kino weiter in unserer Stadt leben lassen wollen. Das ist genau der Grund, warum wir als Stadt Wien hier eine allgemeine und umfassende Strategie über die Jahre entwickelt haben. Wir investieren nämlich nicht nur in die Filmfestivals. Es wurden heute 4 angesprochen, über das ganze Jahr, glaube ich, sind es 20 begeisternde und faszinierende Filmfestivals, wobei wir in vielen Bereichen Weltspitze sind.

 

Es sind 20 Filmfestivals, in die wir investieren, aber es gibt noch 2, 3 andere Schritte, die hier wichtig sind. Es geht nämlich auch um das Investieren in die Entwicklung eines Filmes, woran sich Wien auch beteiligt. Und es geht letzten Endes natürlich auch um die Verwertung vor Ort in den Kinos, und wir haben einfach tolle Kinos in dieser Stadt, die wir immer wieder in der Sanierung unterstützen, gerade in den letzten zwei Jahren Corona-bedingt, wo wir vielen unter die Arme gegriffen haben.

 

Warum sage ich das? - Weil wir uns als Kulturhauptstadt auch im Filmbereich auf das Prinzip unserer Frau Stadträtin, Fair Pay, konzentrieren, dass wir schauen, dass die Gehälter auch trotz dieser Krise gut angehoben werden. Die genannten Filmfestivals kann ich nur jedem empfehlen, sich anzusehen. Dementsprechend bitte ich um die Unterstützung bei diesem Antrag. Danke sehr.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.

 

13.46.45 Es gelangt nunmehr Postnummer 2 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Sachkreditgenehmigung für das Vorhaben Veranstaltungen, Imagemaßnahmen sowie Belebung öffentlicher Raum in den Jahren 2023 bis 2030. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Ludwig-Faymann, die Verhandlungen einzuleiten.

 

13.47.06

Berichterstatterin GRin Martina Ludwig-Faymann: Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag. Konrad. Ich erteile es ihm.

 

13.47.21

GR Mag. (FH) Jörg Konrad (NEOS)|: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Wir debattieren heute ein Poststück, bei dem man vielleicht bei dem einen oder anderen Detail durchaus unterschiedlicher Meinung sein kann, aber insgesamt, denke ich, für uns alle hier einen sehr positiven Hintergrund hat, nämlich dass wir davon ausgehen dürfen, dass wir nun nach zwei Jahren Pandemie auch in Wien wieder tolle Großveranstaltungen begehen werden können. Wien ist ja seit Jahrzehnten für sehr attraktive Events und Großveranstaltungen bekannt, die nicht nur bei den Wienerinnen und Wienern sehr beliebt sind, sondern auch Anziehungspunkt für viele internationale Gäste sind.

 

So haben beispielsweise rund 800.000 Menschen aus aller Welt jährlich bei uns am Silvesterpfad den Jahreswechsel begangen, etwas, was in den letzten beiden Jahren aus bekannten Gründen leider ja nicht möglich war. Aber auch in der Pandemie haben beispielsweise heuer 250.000 Gäste das Eislaufen am Wiener Eistraum miterlebt, ebenso viele Zuschauer waren im letzten Jahr beim Wiener Filmfestival am Rathausplatz zu Gast. Solche Veranstaltungen sind sehr wichtig für Wien. Sie haben sich nicht nur als Kulturinstitutionen etabliert und tragen zum Image einer lebendigen und modernen Metropole bei, sondern sie sind auch ein ganz erheblicher Wirtschaftsfaktor in unserer Stadt.

 

Eine zuletzt durchgeführte Studie aus dem Jahr 2018 hat belegt, dass die Ausgaben der Stadt Wien weit über 100 Prozent durch unmittelbare Steuerrückflüsse aus diesen Events refinanziert werden. Konkret lag der Refinanzierungsgrad beim Wiener Eistraum bei 150 Prozent, beim Filmfestival bei rund 130 Prozent oder beim Silvesterpfad sogar bei 173 Prozent.

 

Dass diese Veranstaltungen in Wien so stattfinden und durchgeführt werden können, liegt an einem Vertrag zwischen der MA 53, also dem PID, und der Stadt Wien Marketing GmbH, die als 100 Prozent Tochter der Stadt diese Veranstaltungen organisiert. Das ist daher gut und richtig, dass nun ein neuer Vertrag zwischen PID und der Stadt Wien Marketing GmbH ausverhandelt wird, sodass diese Großveranstaltungen eben auch ab 2023 weitergeführt werden können.

 

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