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Gemeinderat, 22. Sitzung vom 27.04.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 73

 

kurz vor: „Vor dem Hintergrund, dass kurze Wartezeiten auf OP-Termine im Regelfall zu einer höheren Patientinnen- und Patientenzufriedenheit beitragen, wären im Gesundheitsverbund Steuerungsmechanismen zu etablieren, die einen verbundweiten Ausgleich von unterschiedlich langen Wartezeiten ermöglichen.“

 

Sie werden sich erinnern, wir haben darüber ja schon oft gesprochen, weil ich das auch immer wieder anführe: Ich weiß, da muss man flexibel sein, und es ist nicht so ganz einfach. Es ist leichter gesagt, als getan. Sie haben eigentlich sehr ausweichend geantwortet, und daher meine Frage: Ist es nicht doch die Überlegung wert, dass man da so ein Schnittstellenmanagement hat, wo es einen Lotsen gibt, der sich das dann in solchen Fällen eben wirklich genau anschaut und Veränderungen vornehmen kann? Das würde ein Mehr an Patientenzufriedenheit geben, aber auf der anderen Seite natürlich auch Kosten reduzieren.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Ich habe es vorhin schon gesagt: Wir haben in dieser gesamten Pandemie natürlich auch gelernt, mit Intensivkoordinatoren zu arbeiten, die in der Zwischenzeit Österreich-weit vernetzt sind. Wir sind also in der Zwischenzeit in der Lage, Patientinnen und Patienten auch Österreich-weit zu verschieben, wenn es notwendig ist. Das hat sich bewährt, und das werden wir sicher beibehalten.

 

Dieses Lernmoment aus der Pandemie, aus dem Krisenmanagement ist etwas, was wir in die Regelstruktur des Wiener Gesundheitsverbundes und des Wiener Spitalswesens sicher reinziehen werden, weil wir gesehen haben, dass da natürlich nicht nur die Krisensituation im Spital besser gehandlet werden kann, sondern dass dann natürlich auch ein Verschiebungsmoment drinnen ist, letztendlich auch ganz im Sinne Ihrer Anfrage.

 

Wir kennen den Bericht natürlich, wir haben das ja auch diskutiert. Der Vorstand des Wiener Gesundheitsverbundes arbeitet auch gerade an einem Vorschlag in diese Richtung. Allerdings hat es der Rechnungshof halt ein bisschen ganz banal gemacht. Man kann nicht sagen, dass 90 Prozent unserer OP-Säle deckungsgleich ausgestattet sind. Die sind natürlich schon sehr unterschiedlich und auch spezifiziert und spezialisiert auf bestimmte Arten von Eingriffen. Also so simpel wie die reine Rechnung, so simpel wird es nicht sein.

 

Aber ja, wir arbeiten in die Richtung, da eine Steigerung der Effizienz zustande zu bringen. Das passiert jetzt gerade auf der Grundlage des Entwurfs des Regionalen Strukturplanes, der ja neu gemacht worden ist, um es dann auch in die Spitalsplanung der Spitäler hineinzubringen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, damit ist die 2. Anfrage beantwortet.

 

9.45.52†VBgm Christoph Wiederkehr, MA - Frage|

Wir kommen nun zur 3. Anfrage (FSP-1017097-2022-KNE/GM). Diese wurde von Herrn GR Weber gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz gerichtet. In dieser Anfrage geht es um ein queeres Jugendzentrum. (Letzte Woche fand unter Federführung der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten eine Fachkonferenz zur Einführung eines Queeren Jugendzentrums statt. Welche ersten Erkenntnisse können daraus gezogen werden und welche weiteren Schritte sind bereits geplant?)

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Vielen Dank, Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich freue mich über die Frage zur queeren Jugendarbeit in Wien, weil sie uns in diesem Haus auch schon länger beschäftigt, nicht erst seit der Koalition und dem Koalitionsvertrag, in dem wir auch einen klaren Schwerpunkt darauf gelegt haben, die queere Jugendarbeit in Wien zu stärken, sondern auch aus der letzten Periode, als ein gemeinsamer Antrag von GRÜNEN, SPÖ und NEOS beschlossen worden ist, um ein queeres Jugendzentrum mit auf den Weg zu bringen.

 

Von Beginn der Koalition an haben wir an diesem Projekt gearbeitet, aber ergebnisoffen. Es war mir auch wichtig, nicht vorweg zu sagen, es braucht genau dieses eine Zentrum, sondern ergebnisoffen mit der Jugendarbeit, mit der queeren Szene in Wien zu schauen, was es an zusätzlichen Angeboten braucht, damit queere Jugendliche einen sicheren Ort haben, aber auch einen Ort der Sichtbarkeit bekommen.

 

Es gab dann einen längeren Vorlaufprozess, einerseits mit einem Online-Symposium noch vor zirka einem Jahr, wo auch unterschiedliche Community-Vertreter dabei waren und auch die einhellige Meinung war, dass wir etwas auf den Weg bringen sollen. Danach gab es dann eine Studie, durchgeführt vom IHS, um zu analysieren, welchen Bedarf es auch wirklich gibt. Diese IHS-Studie ist auch zu dem Ergebnis gekommen, dass ein queeres Jugendzentrum eine sinnvolle Ergänzung ist.

 

Auf Grund dieser Informationen haben wir dann zu einer Konferenz eingeladen, zu einer Fachtagung zum queeren Jugendzentrum, federführend von der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten, dieses hat auch stattgefunden. Ich habe schon vorweg eine frohe Kunde verbreiten und dort ankündigen können - und auch heute hier -, dass es sicher ein Wiener queeres Jugendzentrum geben wird, weil es auch eine gute Ergänzung für Wien ist.

 

Wir haben das Symposium dann auch dafür genützt, um an der IHS-Studie, die gemacht worden ist, gemeinsam weiterzuarbeiten. Es gab zum Beispiel auch ein Podium gemeinsam mit queeren Jugendlichen, die mir auch mitgegeben haben, was ihnen besonders wichtig ist. Wir haben auch die wichtigsten Ergebnisse der Studie, die ich jetzt auch kurz zusammenfassen möchte, bei diesem Symposium diskutiert.

 

Erstens, das Wichtigste: Es ist die Zeit für eine queeres Jugendzentrum in Wien. Zweitens, es besteht der Bedarf für zusätzliche Räume, um auch die Bedürfnisse der queeren Jugendlichen zu erfüllen. Es soll darüber hinaus von der offenen Jugendarbeit getragen sein. Die offene Jugendarbeit hat schon sehr, sehr viel Erfahrung in diesem Bereich, aber es gibt den Wunsch, da zusätz

 

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