«  1  »

 

Gemeinderat, 21. Sitzung vom 30.03.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 11 von 94

 

auch bei Ihnen, weil ich wirklich den Eindruck habe, dass hier enormes Engagement herrscht, um da auch entsprechend zu helfen.

 

Zuvor ist schon der Fall einer Lehrerin angesprochen worden, die keine Rückmeldung bekommen hat. Ich mag darauf auch nicht näher eingehen, Sie kennen den Fall. Jetzt ist es nicht ganz neu, dass aus der Bildungsdirektion dann Beschwerden kommen, dass hier zu langsam geantwortet wird, zu wenig reagiert wird.

 

Aus unserer Sicht ist dann die Politik gefordert, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, dass in der Bildungsdirektion das Personal vorherrscht, um alle Anfragen zu beantworten. Deswegen meine Frage, ganz generell: Was unternehmen Sie in Zukunft, dass es genügend Personal in der Bildungsdirektion gibt, damit alle Anfragen rechtzeitig behandelt werden können?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Den Dank, den Sie uns ausgesprochen haben, möchte ich auch explizit an die Bildungsdirektion weitergeben, weil da in kürzester Zeit auch wirklich unglaublich viel geleistet worden ist. In kürzester Zeit über 1.100 Schulkindern Schulplätze zur Verfügung zu stellen, innerhalb von kürzester Zeit neue Klassen aufzumachen, „Neu in Wien“-Klassen aufzumachen: Das war eine unglaubliche Kraftanstrengung, die die Bildungsdirektion in kürzester Zeit geschafft hat, und ich bin da mit dem Einsatz und vor allem mit der Leistung der Bildungsdirektion in dieser schwierigen Zeit mehr als zufrieden.

 

Selbstverständlich gibt es da eine große Herausforderung an sehr, sehr viele Personen, die sich auch in kurzer Zeit melden. Es gab den Aufruf an pädagogisches Personal aus der Ukraine, sich zu melden. Da haben sich zum Glück sehr, sehr viele gemeldet. Wir haben zum Beispiel auch in Wien - das habe ich auch erst dadurch erfahren - fast 100 Lehramtsstudierende, die auch Ukrainisch können.

 

Wenn sich innerhalb weniger Tage viele Hundert Personen melden, müssen wir natürlich schauen, welche dieser Personen die Fähigkeiten und die Anforderungen mitbringen, damit wir sie auch bestmöglich einsetzen. Selbstverständlich wird nicht jede Person, die sich meldet, am nächsten Tag auch eingestellt werden. Da gibt es auch einen gewissen Vorlauf und einen Prozess.

 

Wir wissen, was wir ungefähr brauchen. Wir gehen davon aus, dass wir neben den 16 Lehrpersonen, die wir jetzt schon angestellt haben, in den nächsten Monaten einige weitere brauchen werden - bis zu 40 ist durchaus realistisch, mal sehen, wie viele dann wirklich notwendig sind -, und dafür suchen wir dann die Personen, die dafür auch geeignet sind. Selbstverständlich ist es unser Anliegen, dass auch jede Person, die sich zur Verfügung stellt und sich meldet, eine Rückmeldung bekommt.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage kommt von der SPÖ. Herr GR Holzmann, bitte.

 

10.03.41

GR Ernst Holzmann (SPÖ): Schönen guten Morgen, Herr Vizebürgermeister!

 

Meine Frage an Sie: Welche schulorganisatorischen Maßnahmen trifft die Stadt Wien, damit die Integration der ukrainischen Kinder in das Wiener Bildungssystem bestmöglich gelingen kann?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

VBgm Christoph Wiederkehr, MA: Unser Anliegen ist es, alle Kinder in Wien so gut es geht auch gemeinsam in einem Klassenverband zu haben. Das muss das oberste Ziel sein, weil so Integration auch am besten klappt. Das ist uns zum Glück mit ungefähr 1.100 Schülerinnen und Schülern, davon ungefähr 750 an Wiener Pflichtschulen, gelungen. Neben den Wiener Pflichtschulen gibt es auch private Schulen, die geflüchtete Kinder aufnehmen. Es ist anzuerkennen und wertzuschätzen, dass auch von Privatschulen da ein sehr, sehr großer Einsatz geleistet wird.

 

Neben diesen regulären Klassen gibt es mit den „Neu in Wien“-Klassen eine Sofortmaßnahme, wo ukrainische Kinder bis zu 25 in einer Klasse zusammenkommen. Mein Ziel und unser Ziel aus Kindessicht und pädagogischer Sicht ist es natürlich, es so schnell wie möglich zu schaffen, dass auch alle Kinder in einem regulären Unterricht zusammenkommen. Da wird es jetzt eine starke Deutschförderung geben, auch in den „Neu in Wien“-Klassen.

 

Wir sehen, dass die Kinder, die zu uns kommen, auch schon eine recht gute Schulbildung erfahren haben und so oft sehr, sehr schnell die deutsche Sprache erlernen. Ich finde es großartig, wie gut das funktioniert. Ich war auch letztens in der ukrainischen Samstagsschule, die einen wichtigen Beitrag leistet, um auch das Wiener Schulsystem zu unterstützen, und ich sehe, dass da alle gemeinsam an einem Strang ziehen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 5. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. Herr GR Maximilian Krauss, bitte.

 

10.05.37

GR Stefan Berger (FPÖ): Guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Ich möchte auf einen Pressetermin von Ihnen letzte Woche mit dem Bildungsminister Bezug nehmen und auch auf diese „Neu in Wien“-Klassen. Sie haben dort gegenüber Medien gesagt, dass das Personal das Problem oder die Herausforderung ist und nicht die Infrastruktur, sprich, die Klassenräume oder die Standorte, denn davon habe man genügend.

 

Ich war etwas überrascht, als ich diese Zeilen gelesen habe, vor allem, weil man aus Ihrem Ressort oder auch von Ihren Vorgängern in der Vergangenheit anderes gehört hat. Meine Frage wäre: Welche Standorte haben Sie da im Auge, oder wie soll das gegebenenfalls auch entsprechend erweitert werden, sollte sich die Situation nicht in absehbarer Zeit entspannen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr GR Berger, ich bin etwas verwundert, dass Sie sich als Maximilian Krauss, den ich aufgerufen habe, ausgeben. Ich darf die FPÖ daher bitten, laut Geschäftsordnung auch die richtigen Fragesteller zu melden. So geht das nicht, dass, wenn jemand aufgerufen wird und aus welchem Grund auch immer nicht fragen möchte, jemand anderer fragt.

 

Herr Stadtrat, bitte um Beantwortung.

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular