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Gemeinderat, 21. Sitzung vom 30.03.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 94

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, damit ist die 1. Anfrage beantwortet.

 

9.25.00†Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler - Frage|

Die 2. Anfrage (FSP-798143-2022-KSP/GM) wurde von Frau GRin Rychly gestellt und ist an die Frau Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe für Kultur und Wissenschaften gerichtet. In dieser Anfrage geht es um die österreichische Film- und Kinolandschaft und welche Unterstützungen seitens der Stadt Wien erfolgen. (Der Film ist ein wichtiger Teil des Kulturlebens in Wien. Und was wären die Zeiten der Corona-Krise wohl auch gewesen, ohne zu Hause Filme und Serien streamen zu können. In den letzten Wochen macht die österreichische Film- und Kinolandschaft zusätzlich auch international von sich reden. Wie beurteilen Sie die derzeitige österreichische Film- und Kinolandschaft und welche Maßnahmen wurden in den letzten Jahren zur Unterstützung dieser Sparte seitens der Stadt getroffen?)

 

Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Einen schönen guten Morgen! Die Anfrage von GRin Yvonne Rychly bezieht sich auf das Thema Film und die Frage lautet wie folgt: „Der Film ist ein wichtiger Teil des Kulturlebens in Wien. Und was wären die Zeiten der Corona-Krise wohl auch gewesen, ohne zu Hause Filme und Serien streamen zu können. In den letzten Wochen macht die österreichische Film- und Kinolandschaft zusätzlich auch international von sich reden. Wie beurteilen Sie die derzeitige österreichische Film- und Kinolandschaft und welche Maßnahmen wurden in den letzten Jahren zur Unterstützung dieser Sparte seitens der Stadt getroffen?“

 

Sehr geehrte Damen und Herren, ich glaube, dass hier mit einem sehr sorgsamen Auge auf die Entwicklung des österreichischen Films geachtet wurde. Zum einen haben wir jetzt für internationale Filmprojekte Anreizmodelle geschaffen, auch durch die Film Incentive Agenda, die seitens meines Kollegen StR Hanke ins Leben gerufen wurde, wo wir zwei Millionen für die Ansiedlung von internationalen Filmprojekten investieren. Das bringt ja auch immer ganz viele Menschen in Arbeit, es sind ja nicht nur die Geschäftsfelder von Regie, Kamera, et cetera, sondern wir haben ein ganz großes Feld von MitarbeiterInnen in vielen Berufen, ob das jetzt im Bereich Kostüm ist, Set Design, Graphiker, Graphikerinnen, SchnittmeisterInnen, KosmetikerInnen, FriseurInnen, und so weiter. Wir haben also ganz viele Berufe, die damit in Verbindung stehen, und allein da gab es ja letzte Woche eine große und lange Aussendung seitens des Kollegen, der einfach nur einmal beschreibt, welchen Mehrwert dieses Investment in internationale Filmproduktionen auch bedeutet.

 

In meinem Ressort haben wir ganz stark darauf gesetzt, diese großartige Infrastruktur, die wir im Filmbereich, auch in der Kinolandschaft haben, präsent zu halten. Wir haben Arthouse Cinemas gefördert, wir haben sie restauriert, und wir haben auch sukzessive die Filmförderung in den letzten Jahren in allen Bereichen erhöht, nämlich nicht nur den Bereich des fiktionalen Films, des großen Films, sondern auch eine mittlere Filmschiene eingezogen, die ganz wichtig ist für mittlere Projekte, bis hin zum experimentellen Bereich. Also von daher haben wir, glaube ich, Sorge getragen, dass diese sehr gebeutelte Filmindustrie hier weiterleben kann, dass es auch weiter Beschäftigung gibt. Arbeit ist uns in diesem Zusammenhang sehr, sehr wichtig und die positiven Reaktionen seitens der Filmlandschaft bestätigen uns eigentlich auf diesem Weg.

 

Wir haben ja auch Erfolge. Ich war jetzt bei der Berlinale und wir hatten fünf Filme. Österreich, ein nicht so großes Filmland, hat einen enormen Output. Wir waren mit fünf Filmen vertreten, von Ruth Beckermann bis hin zu Ulrich Seidl. Ruth Beckermann hat einen Filmpreis gemacht, in der Sparte Encounters, der wichtigsten Filmreihe jenseits der Hauptkategorie. Kurdwin Ayub, eine Österreicherin mit migrantischem Hintergrund, hat für ihren Erstlingsfilm den Regiepreis bekommen, Ulrich Seidl war vertreten, es war Gastón Solnicki vertreten, also viele Filme, auf die wir sehr stolz sein können und die ein vitales Lebenszeichen des Filmlandes Österreich sind. Daher, glaube ich, haben wir, so gut es geht, eine sehr gebeutelte Landschaft durch diese Corona-Zeit getragen, die ja noch nicht zu Ende ist.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. Herr GR Berger, bitte.

 

9.28.20

GR Stefan Berger (FPÖ): Schönen guten Morgen, Frau Stadträtin! Sie haben den österreichischen Film angesprochen. Ein Instrument der Stadt Wien, das wir ja haben, um den österreichischen Film zu unterstützen, ist der sogenannte Filmfonds Wien. Das ist ein Fonds der Stadt Wien, den wir auch als Freiheitliche in der Vergangenheit immer mit unserer Zustimmung unterstützt haben, der eben natürlich nicht nur den österreichischen Film an sich unterstützen soll, sondern natürlich auch Wien als Film- und Medienstandort hier entsprechend fördern soll.

 

Jetzt haben Sie eingangs erwähnt und gelobt, wie viel die Stadt Wien nicht für den Film tut. Da muss ich Ihre Aussage leider etwas zurechtrücken, wenn man sich nämlich die Finanzierung und die Dotierung des Filmfonds der Stadt Wien ansieht, so wurde der zwar im Jahr 2022 mit 11,5 Millionen dotiert, das ist aber nicht einmal das finanzielle Niveau aus dem Jahr 2013. Es war in den Jahren 15, 16, 17, und so weiter überhaupt so, dass hier entsprechend die Dotierung mit über 10 Prozent reduziert wurde. Jetzt, das ist zwar richtig, gibt’s wieder einen leichten Anstieg, aber ich frage mich schon, wieso der Stadt Wien die Förderung des österreichischen Films eigentlich nicht mehr wert ist. Ich glaube, ich brauche Ihnen nicht erklären, das Preisniveau aus dem Jahr 2013 ist ein anderes als im Jahr 2022. Sie halten ja auch Fair-Pay-Maßnahmen immer sehr hoch, also hier sehen wir leider sehr wenig Weiterentwicklung.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Herr Gemeinderat, ich freue mich, dass Sie das gesagt haben, weil ich das wirklich nicht wusste. Ich kenne die Zahl von 2013 nicht und war schon sehr stolz, dass es, seitdem ich im Amt bin, hier eine Erhöhung gibt, aber Sie geben mir gerade ein wunderbares Argument in die Hand, das

 

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