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Gemeinderat, 19. Sitzung vom 26.01.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 36 von 114

 

mehr denn je einen Stütze. Sie machen Mut, sie sind die HeldInnen, die für die Zukunft unserer Kinder so wichtig und richtungsweisend sind. Es wurde schon angesprochen, erst Montag haben wir im Rathaus sehr treffend die Fahne gehisst, die Zukunft der Stadt geht in den Kindergarten. Und ja, darum geht es uns ja auch, Bildung von Kindesbeinen an, der Kindergarten als erste Bildungsstädte. Uns geht es darum, dass jedes Kind die beste Bildung bekommt, alle Chancen ergreifen kann. Und das können Sie mir glauben, das haben die SozialdemokratInnen in der DNA verwirklicht, und da komme ich Ihnen gerne - auch im Vorfeld des 100-jährigen Jubiläums unseres Stadtschulrates - auch mit Otto Glöckel. Von Beginn an war Bildung immer ein erklärtes Ziel im Roten Wien. Bildung ist, wir wissen, die Voraussetzung für freie Persönlichkeitsentfaltung, Kritikfähigkeit und letztlich für ein selbstbestimmtes Leben, das wir so für die Menschen in dieser Stadt und darüber hinaus wollen. Bildung bedeutet Chancen, ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe und gleicht soziale Unterschiede aus. Und ja, manche hier im Haus wollen einfach nicht über Bildungsungerechtigkeit und dass Bildung vererbt ist, sprechen. Wir müssen hier gemeinsam dagegen ankämpfen und dazu lade ich Sie von dieser Stelle auch ein.

 

Wir SozialdemokratInnen, wir in der Koalition in Wien tun das: Ankämpfen gegen Ungerechtigkeiten, damit alle die beste Bildung bekommen. Das ist ein erklärtes Ziel der Sozialdemokratie, davon lassen wir uns nicht abbringen, das setzen wir gemeinsam in der Koalition fort, mit Investitionen wie in dem vorliegenden Akt und weiteren Maßnahmen, die noch folgen werden. Wir haben ja vieles in der Pipeline, auch was den erweiterten Bildungsbereich betrifft, es liegt ja heute auch noch einiges zur Beschlussfassung vor, wenn man an die Summer City Camps, die Bildungsgrätzl und vieles mehr denkt. Wir zeigen in der Koalition deshalb ein Mal mehr, dass uns das Fortkommen der Wienerinnen und Wiener wichtig ist und wir alles tun, damit ein lebenslanges Lernen möglich ist, dass alle Möglichkeiten zur Bildung offen stehen, und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialer Herkunft: alle Menschen in jeder Lebensphase, vom Gratiskindergarten, der Gratisganztagsschule über die Lehrlingsoffensive - wir haben heute in der Aktuellen Stunde schon darüber gesprochen -, bis hin zu Umschulungsangeboten und dem Wiener Ausbildungsgeld, der Joboffensive 50plus und Unterstützung beim Nachholen von Bildungsabschlüssen. Wien begleitet die Menschen auf ihrem Weg zu mehr Bildung und beruflichem Erfolg. Und wie gesagt, ja, die Zukunft beginnt im Kindergarten. - Ich bitte um Zustimmung zum vorliegenden Akt.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Ich danke für die Desinfektion. Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich GR Zierfuß zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.

 

12.22.06

GR Harald Zierfuß (ÖVP)|: Frau Vorsitzende, ich möchte kurz zwei Dinge berichtigen. Es wurde uns vorgeworfen, dass Zahlen in Aussendungen von uns falsch sind. Ich weiß zwar nicht, welche gemeint sind, aber wir haben die Zahlen entweder aus der Statistik Austria genommen oder aus Anfragebeantwortungen. Wenn Sie von Lehrern mit Wohnsitz außerhalb von Wien reden, das sind Zahlen aus der Anfragebeantwortung von StR Wiederkehr. Also gehe ich davon aus, dass unsere Zahlen richtig sind oder uns seitens der Stadt falsche Informationen weitergegeben worden sind, was ich eher nicht glaube.

 

Und das Zweite: Alles wird umgesetzt, auch da ist recht breit geredet worden. Ich weiß jetzt nicht, was genau gemeint ist, wenn die Rede davon ist, dass der Fachkraft-Kind-Schlüssel erhöht werden würde. Das ist eben nicht der Fall, das ist das, was wir einfordern, es wird der Erwachsenen-Kind-Schlüssel hier erhöht, was natürlich besser ist, aber es passiert eben nicht alles, was wir fordern. Deswegen werden wir auch weiterhin dafür kämpfen und das möchte ich tatsächlich berichtigen.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Bitte um Desinfektion, auch bei der tatsächlichen Berichtigung. Als Nächste ist GRin Bakos zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.

 

12.23.23

GRin Mag. Dolores Bakos, BA (NEOS)|: Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher!

 

Zukunft wird im Kindergarten gemacht, davon sind wir NEOS zutiefst überzeugt. Die Elementarbildung legt einen wichtigen Grundstein für die schulische, berufliche, ja, persönliche Laufbahn im Leben eines Menschen. Und wir sehen aus Studien, dass Ungleichheiten, die sich in dieser frühkindlichen Phase verfestigen, etwa beim Erwerb von Kenntnissen, zum Beispiel von Deutschkenntnissen, im Erwerb von Fähigkeiten, dann später nur noch sehr schwer ausgeglichen werden können. Wir sehen auch, dass diese Unterschiede, die schon da gelegt werden, sich in der Regel auch fortsetzen. All das sind Gründe, warum Kindergärten, warum der elementarpädagogische Bereich in jeder Bildungsdebatte auch abseits der Pandemie unsere größte Aufmerksamkeit verdient.

 

Zu unserem Verständnis: Kindergärten und elementarpädagogische Einrichtungen sind nicht einfach nur Orte, wo man Kinder zur Betreuung abgibt, sondern sie sind - und das hat meine Kollegin Bettina Emmerling bereits ausgeführt - die erste Bildungseinrichtung, sie sind die erste Sprosse auf der Chancenleiter im Leben eines jeden jungen Menschen. Und das möchte ich deshalb auch vorweg hier gleich voranstellen.

 

Wien tut gerade im Bereich der Elementarpädagogik so viel wie kein anderes Bundesland, das zeigen uns die Kennzahlen. Wien liegt an 1. Stelle im Bundesländervergleich. Mit 1 Milliarde EUR gibt Wien knapp 1 Prozent des BIP für diesen elementarpädagogischen Bereich aus und bietet auch dafür das größte Betreuungsangebot, die längsten Öffnungszeiten und die wenigsten Schließungstage im Durchschnitt. Das sind - ich möchte ein paar Zahlen nennen - 93 Prozent der Bildungseinrichtungen, die mehr als 9 Stunden am Tag geöffnet haben, 100 Prozent haben mehr als 50 Wochen pro Jahr geöffnet, und darüber hinaus hat Wien mit 9,4 Schließtagen im Durchschnitt die wenigsten. Es sind im Durchschnitt in Österreich übrigens 20,4. Im Vergleich vielleicht, weil es mir sehr wichtig ist, auch das nochmal hervorzuheben,

 

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