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Gemeinderat, 19. Sitzung vom 26.01.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 29 von 114

 

nehmensvertretung, die Wirtschaftskammer Österreich? Wir wissen, dass die relativ viel Geld haben. Sie haben Rücklagen in Milliardenhöhe. Und wir wissen, dass es in diesem Zusammenhang schon einmal eine tolle Imagekampagne gab. Die meisten hier im Raum werden sich an die Kampagne „Karriere mit Lehre“ erinnern können. Diese Kampagne hat damals jeder gekannt, jeder hat darüber geredet, und das ist hängen geblieben. Das hat aber in den Achtzigern stattgefunden, und seitdem ist, wie ich ganz ehrlich sagen muss, in diesem Bereich leider sehr wenig geschehen.

 

Als nächstes Beispiel haben Sie den Bürokratieabbau genannt. - Natürlich müssen sich die Sozialpartner einmal zusammensetzen und darüber nachdenken, wie man das duale System - und auch ich bin ein Fan des dualen Systems - in der Lehrlingsausbildung noch optimieren kann. Man muss überlegen, wie man anhand vieler kleiner Maßnahmen die Hebel richtig in Bewegung setzen kann, damit wir so viele Lehrstellen wie möglich schaffen. Beispiel Schnitzel-Verordnung: Wir haben das oft in diesem Haus diskutiert, es ist dies ein Thema, das immer wieder diskutiert wird, und ich verstehe nach wie vor nicht, warum in einer Pizzeria oder einem Sushi-Restaurant keine Lehrlinge ausgebildet werden können. Um Gottes willen! Wir leben in einer internationalen Stadt, da muss das doch möglich sein!

 

Zu guter Letzt möchte ich noch auf ein ganz anderes Thema eingehen: Es gibt sehr viele junge Menschen, die Matura machen oder gerade ein Studium abschließen und eine Gründungsidee haben, diese jedoch sehr oft nicht verfolgen, weil ihnen das Sicherheitsnetz fehlt. Es besteht natürlich immer die Möglichkeit, sich sofort beim AMS zu melden. Dann bekommt man vom AMS eine Gründungsunterstützung als arbeitslos Gemeldeter. Aber wie macht sich das denn dann im Lebenslauf? Deswegen haben wir als Stadt Wien gesagt: Wir wollen etwas on top vor allem für junge Menschen schaffen. Im Hinblick darauf haben wir ein Gründungsstipendium ins Leben gerufen, in dessen Rahmen man bis zu einem halben Jahr Zeit hat, seine Gründungsidee, auch wenn man keine vorberufliche Erfahrung hat, weiterzuentwickeln. Dabei kann man sich auch in einem Team zusammentun und wird ein halbes Jahr lang mit 1.300 EUR pro Monat unterstützt.

 

Auf diese Weise kann man gut in die Gründung gehen, ohne eine Verpflichtung zu haben zu gründen. So werden wesentlich mehr Unternehmen in Wien gegründet. Somit haben wir sozusagen einen Hebel, und das gilt noch bis zum Sommer 2023. So können viele Ideen umgesetzt werden, und es gibt viele Neugründungen und viele neue Unternehmen in Wien. Wir sind jetzt zwar als Wien mit 9.000 Gründungen pro Jahr schon Spitzenreiter in Österreich, aber darauf kann man sich nicht ausruhen, vor allem nicht in einer Zeit wie dieser.

 

Mit meinem Schlusssatz möchte ich noch Kollegin Pühringer danken: Sie haben hier eine großartige Rede zum Thema „Sindbad“ gehalten. Es waren auch schon viele von uns dort sehr aktiv. Es ist dies ein großartiges Projekt.

 

Ich bin auch sehr stolz darauf, dass zwei ehemalige NEOS-MitarbeiterInnen dieses Unternehmen gegründet haben. Ich kann mich auch an diesen Gründungsprozess erinnern. Es stellte sich die Frage: Was ist man? Ist man ein Social Business? Oder ist man ein Fördernehmer und versucht, einen bestimmten Bereich abzudecken? Ich kann mich erinnern, dass es im ersten Jahr sehr, sehr schwierig war. Sie, Frau Kollegin Pühringer, waren ja dann beziehungsweise sind nach wie vor im Beirat und haben das auch mitverfolgt. Und ich bin ganz bei Ihnen: Als Stadt oder als Bund muss man gerade solche Konzepte unterstützen, bei denen es um Innovation geht. Man muss junge Menschen an der Hand nehmen und ihnen zeigen, dass diese Welt so vieles zu bieten hat und es vor allem in der Arbeitswelt so viele Möglichkeiten gibt.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (unterbrechend): Sehr geehrter Herr Gemeinderat! Ich darf bitten, zum Schlusssatz zu kommen.

 

GR Markus Ornig, MBA (fortsetzend): Ich gebe dir das Werkzeug, ich gebe dir aber auch das Consulting und das Know-how, und ich zeige dir die Menschen, die dich auf diesem Weg begleiten. Genau diese Inspiration brauchen nämlich junge Menschen auf allen Ebenen. - Vielen Dank

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Die Aktuelle Stunde ist damit beendet.

 

11.37.00Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen, gebe ich gemäß § 15 Abs. 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass von Gemeinderatsmitgliedern des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien zwei, des Grünen Klubs im Rathaus fünf, des Klubs der Wiener Freiheitlichen drei schriftliche Anfragen eingelangt sind.

 

Von GR Stark, GRin Mag. Sequenz, GR Öztas, GR Kunrath, GR Arsenovic und GR Ellensohn wurde eine Anfrage an den Herrn Bürgermeister betreffend „Der Wiener Klima-Fahrplan oder das Klima-Märchenbuch des Herrn Bürgermeisters“ gerichtet. Das Verlangen auf dringliche Behandlung dieser Anfrage wurde von der notwendigen Anzahl von Gemeinderatsmitgliedern unterzeichnet. Gemäß § 36 Abs. 5 der Geschäftsordnung wird die Beantwortung der Dringlichen Anfrage vor Schluss der öffentlichen Sitzung erfolgen. Ist diese um 16 Uhr noch nicht beendet, wird die Gemeinderatssitzung zur tagesordnungsgemäßen Behandlung der Dringlichen Anfrage unterbrochen.

 

Vor Sitzungsbeginn sind von Gemeinderatsmitgliedern des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien ein Antrag, des Grünen Klubs ebenfalls ein Antrag und des Klubs der Wiener Freiheitlichen auch ein Antrag eingelangt. Den Fraktionen wurden die Anträge schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.

 

11.37.30 Die Anträge des Stadtsenats zu den Postnummern 2, 3, 4, 6, 8, 9, 10, 21, 23 bis 30, 32, 33, 39, 40, 41, 43 bis 48, 50 bis 53, 55, 56, 57, 59, 60 und 61 gelten gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zu Beginn dieser Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderats zu diesen Geschäftsstücken die Verhandlung verlangt. Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener

 

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