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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 29.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 59 von 98

 

gabe der MA 54 und auch das ist in diesem Budget vorgesehen.

 

Und all diese Maßnahmen tragen nicht nur zu mehr Klimaschutz und mehr Umweltschutz bei, sondern zu mehr Gesundheit und zu mehr Lebensqualität. Das sind alles Gründe, die, glaube ich, dafür sprechen, diesem Budget zuzustimmen. - Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Danke für die Desinfizierung, tatsächliche Redezeit waren elf Minuten. - Zu Wort gemeldet ist GRin Matiasek, ich erteile es ihr, sobald ich die Redezeit eingestellt habe.

 

15.55.59

GRin Veronika Matiasek (FPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Gestatten Sie, dass ich, bevor ich zu meinem Schwerpunktthema komme, doch ein bisschen was zu meinen Vorrednern sage. Ja, Herr Kollege Gara, raus aus Gas, mein Herz hängt auch nicht am Gas, aber wie gerade mein Vorredner gesagt hat, 600.000 Haushalte in Wien sind abhängig davon und es hat ja in Wien fast ein bisschen Tradition, vor allem Gas als Heizmittel zu verwenden. Und es ist nicht einfach, da wir einen Mix aus sehr vielen Mietwohnungen und Eigentumshäusern haben, die ja aus den 60er, 70er Jahren stammen und erst in den letzten Jahren unter großem Kostenaufwand überhaupt erst von Öl auf Gas umgestellt haben. Viele Wohnungen in Gründerzeithäusern sind auch erst vor nicht allzu langer Zeit von Holz und Koks und Kohle auf Ölheizungen umgestellt worden und dann auf Gasheizungen, immer mit sehr viel Kostenaufwand auch für die betroffenen Personen verbunden. Und das sind nicht die reichen Menschen in dieser Stadt, sondern es sind viele Leute, die es sich wirklich vom Mund abgespart haben, erst in den letzten Jahren auf ein entsprechendes Heizsystem umzusteigen.

 

Das heißt, hier wird man schon sehr genau mitverfolgen müssen, wie die soziale Auswirkung dieses Umstiegs ist, denn eines kann es nicht sein, dass das dann wirklich auf den - sage ich einmal - betroffenen Menschen kleben bleibt, die das auch kaum zu leisten vermögen und für die das dann wirklich zur großen Kostenfalle wird. Denn es wird ja jetzt schon alleine mit der Anhebung der Energiepreise für viele Menschen das Heizen zum Problem werden. Und ich glaube, das müssen wir immer berücksichtigen, dass wir in Wien nicht lauter Einfamilienhäuser haben, wo viele Dinge relativ leicht technisch zu vollziehen sind, sondern viele Viertel wie eben die ganzen gürtelnahen Gründerzeitviertel, wo das wohl zum Problem wird. Und es haben sich ja auch die betroffenen Personen via Hausverwaltung oder die Eigentümer schon selbst erkundigt, wie das denn ist mit der Umstellung auf Fernwärme, und in vielen Bereichen ist das in der nächsten Zeit überhaupt nicht möglich, so die Auskunft der zuständigen Stellen. Also hier wird man schon sehr sensibel vorgehen müssen, damit die betroffenen Mieter und auch Eigentümer von Wohnungen, die jetzt wirklich nicht in den Luxusbereich fallen, nicht zum Handkuss kommen.

 

Zur Luftqualität, die von der Frau Kollegin Otero Garcia angesprochen worden ist: Ich fühle mich da jetzt nicht als Verteidiger der Stadt, aber ich glaube, es gibt wenig Städte, die das Glück haben, diese Durchlüftung zu haben. Wenn man sieht, wie viele Jogger auch innerstädtisch unterwegs sind, muss man sagen, wir sind in Wien doch mit einer sehr guten Luftqualität gesegnet und es gibt vieles, was man schärfer kritisieren könnte als die Qualität unserer Wiener Luft, weil die selbst an durchaus befahrenen Straßen so beschaffen ist, dass man dort gehen kann, ohne Erstickungsanfälle zu bekommen. Also da muss man schon einmal einen Vergleich mit anderen Städten machen, in Wien sind wir wirklich auch durch die geographische Lage sehr gut dran.

 

Die Baumpflege ist etwas Wichtiges, aber die Salzstreuung manchmal auch, denn wir können den Verkehr nicht lahmlegen, wenn es zu entsprechenden Wettereinflüssen kommt, allerdings muss man auf der anderen Seite ja froh sein, dass wir entlang vieler Hauptstraßen noch Baumpflanzungen haben.

 

Es muss da eine Lösung gefunden werden, dass man die Bäume schützt, indem man, was es ja gibt, im Herbst solche Vliesauflagen anbringt und dass wir dann auf der anderen Seite keine Gefahr für den Verkehr haben. Die Leute fahren ja nicht nur zum Spaß durch die Gegend, sondern es gibt auch sehr viel Berufsverkehr, der einfach unterwegs sein muss. Ich glaube, wichtig ist, dass wir bei nahezu jeder Wetterlage in der Stadt sicher unterwegs sein können.

 

Ein Kollege hat das Umweltverhalten angesprochen, das Müllvermeiden und das richtige Entsorgen. Ja, da gibt es durchaus Defizite, das ist keine Frage. Trotz jahrelanger oder fast jahrzehntelanger Öffentlichkeitsarbeit der Stadt, die sich sehr drauf konzentriert hat, die Inhalte immer sehr witzig an die Bürger zu bringen, ist es nicht gelungen, damit alle zu erreichen. Ein gewisser Teil ist bestimmt überhaupt nicht erreichbar.

 

Eines ist aber schon auch zu bemerken: Ich habe vor vielen Jahren schon gefordert, dass diese wichtigen Dinge, das Umweltverhalten und da ganz besonders der Umgang mit dem Müll - ihn erst gar nicht entstehen zu lassen, aber sollte er da sein, ihn auch richtig zu entsorgen - unbedingt in das Integrationsprogramm aufgenommen werden muss, in die Vermittlung, wie wir hier leben, nicht nur, was Sprache und Bildung und sonstige Dinge betrifft, sondern da auch das Umweltverhalten mit einzubeziehen. Das ist regelmäßig abgelehnt worden.

 

Wir können da auch durchaus ein Defizit im Zuwandererbereich festmachen. Das heißt also, Öffentlichkeitsarbeit erreicht leider nicht jeden. Es ist gerade auch von meinem Vorredner von der Öffentlichkeitsarbeit gesprochen worden. Ich meine, sie sollte in erster Linie seriös und verständlich sein, gerade wenn es um so ernste Inhalte geht wie etwa jetzt ein Umschwung in der Energieversorgung.

 

Ich stelle erfreut fest, dass man im Umweltbereich etwas von der sehr gewollt witzigen Öffentlichkeitsarbeit abgekommen ist, worüber zwar einer, der sich auskennt, lächelt, was aber die Menschen, die keine Ahnung davon haben oder denen es vermittelt werden soll, nicht er

 

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