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Gemeinderat, 15. Sitzung vom 25.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 83 von 99

 

der letzten Legislaturperiode sind hier 34 Abgeordnete der FPÖ gesessen, heute sind es nur mehr 8. Dementsprechend kann ich auf die letzten 2 Jahre rechnen, dass insgesamt 21 FPÖ-Mandatare anscheinend oder angeblich in diesem Raum sitzen würden. Das ist aber falsch, weil Sie nur mehr zu acht sind. Und die gleiche Rechnung haben Sie in den Förderungen bezüglich der Einzelkarte angestellt. Im Jahr 2017, wo Sie wissen, dass da eine Umstrukturierung stattgefunden hat und das Theater nicht im vollen Ausmaß offen gehabt hat, und im Jahr 2018, wo Sie wissen, dass eine Umstrukturierung stattgefunden hat, und das Theater nicht offen gehabt hat, haben wir natürlich eine Förderhöhe von über 300 EUR, wie Sie es richtig genannt haben. Sie hätten aber dann bitte dazusagen können, dass im Jahr 2019, als das Theater normal offen hatte, eine Förderhöhe von 144 EUR pro Karte war.

 

Es tut mir wirklich leid, Herr Kollege Berger, aber genau mit diesen 144 EUR müssen wir ab jetzt weiterrechnen, weil der Theaterbetrieb voll im Gange ist, die Umstrukturierung gut funktioniert hat und der Stadtrechnungshof hier Lob ausspricht.

 

Der Anteil von 17 Prozent, Herr Kollege Eppinger - ich habe mich erkundigt -, ist im deutschsprachigen Raum in der Größe solcher Theater nicht einmal unüblich. Darüber hinaus steht auch im Stadtrechnungshofbericht, dass ab dem Jahr 2019 auch hier ein Anstieg wahrnehmbar ist. Die Freikarten sind in Theatern dieser Größe auch nicht unüblich, sollten Sie mit Theatern in dieser Größe im Normalfall zu tun haben. Ja, es werden 5 Prozent empfohlen und da schließen wir uns auch den Empfehlungen des Stadtrechnungshofes an. Sie wissen aber selbst, wie viele Ensembles, wie viele Gruppen und wie viele kleine und mittlere Theater - wir haben rund 180 in unserer Stadt - darauf angewiesen sind, nicht nur über Facebook, Homepage & Co Werbung zu machen, sondern vor allen Dingen in ihrem eigenen Umfeld Leute zu motivieren, dass sie kommen, dass sie Multiplikatoren sind. Dort, wo die Theater nämlich neben den Förderungen Sponsoring auftreiben müssen, dort müssen sie auch noch Sponsoren einladen. Dort, wo sie wollen, dass eine Berichterstattung kommt, sind sie bemüht, Leute aus dem journalistischen Bereich einzuladen. Das ist alles dem Stadtrechnungshofbericht zu entnehmen. Und auch hier haben im Zuge der Qualitätsgespräche Gespräche stattgefunden, wo genau diese Empfehlungen des Stadtrechnungshofberichtes aufgenommen worden sind.

 

Dementsprechend halten wir uns heute kurz: Das, was wir hier sehen, ist einfach auf der einen Seite ein Spielstättenverbund, der vom Stadtrechnungshofbericht sehr positiv dargestellt worden ist, weil hier zwischen zwei Häusern Synergien genutzt werden können, das heißt, vor allem im Bereich der Verwaltung, im Bereich der Buchhaltung, im Bereich der Technik gemeinsam Dinge genutzt werden können. Also so, wie es eigentlich im Zuge unserer Anforderungen der Stadt Wien Sinn macht und Sinn machen soll. Wenn genau diese Umstrukturierungsphase dem Petersplatz und dem Werk X jetzt vorgehalten wird, dann finde ich das einfach nicht passend.

 

Ich erspare mir jegliche Emotionalität dabei, weil ich hoffe, dass Sie diesen Ausführungen damit auch folgen können und wir uns bei Umstrukturierungen andere Spielstätten und vor allem Theaterverbunde gemeinsam anschauen können und dann nach ein paar Jahren sagen können: Ja, diese Umstrukturierung war sinnvoll, weil jetzt das Steuergeld noch effizienter genutzt werden kann. Und genau das entnehmen Sie diesem Stadtrechnungshofbericht.

 

Ich möchte zum Schluss kommen: Wir haben hier zwei sehr gut geführte Häuser. Und weil dann noch zuletzt von Ihnen eben das Künstlerische auch angesprochen worden ist: Das Künstlerische ist gerade beim Petersplatz und beim Werk X etwas, was in dieser Stadt vielfach gern gesehen und gern genutzt wird. Das Werk X ist noch weit über unsere Bezirksgrenzen und die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Ich freue mich über beide Spielstätten und ich freue mich, dass die Zuständigen sich hier gemeinsam derartig intensiv auf die Veränderungen, auf die Umstrukturierungen eingestellt haben, weil das genau das ist, was wir wollen. Wir haben einen Stadtrechnungshof, der Empfehlungen abgibt, und wir haben Fördergeldnehmer, die diese Empfehlungen gerne aufnehmen, und wir haben eine Weiterentwicklung. - Danke sehr.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Zum 2. Mal zu Wort gemeldet hat sich GR Berger mit einer Restredezeit von 13 Minuten. Sie sind am Wort.

 

18.28.28

GR Stefan Berger (FPÖ)|: Meine Damen und Herren!

 

Ich halte hier in meinen Händen den Stadtrechnungshofbericht Wien im Unterschied zum Herrn Kollegen. Ich könnte mich auf das kindische Niveau der Seitenanzahl einlassen, es sind 53, aber das interessiert mich in Wahrheit nicht. Ich habe auch zu keinem einzigen Zeitpunkt irgendwelche künstlerischen Bewertungen vorgenommen, sondern rein sachlich argumentiert und die Argumentation insbesondere des Rechnungshofes hier herbeigezogen, der sich auch in seinem Bericht vollkommen auf betriebswirtschaftliche beziehungsweise auf die Theaterkennzahlen stützt.

 

Sie zitieren hier einen Satz aus dem Vorwort, also scheinbar sind Sie ja nicht allzu weit im Bericht gekommen. Sie haben richtig vorgelesen: „Der Stadtrechnungshof gewann in seiner Prüfung einen insgesamt positiven Eindruck über die Führung der Gebarung der Theater am Petersplatz GmbH.“ Das heißt schlichtweg, alle Belege sind da, die Rechnungen sind auch nachvollziehbar. Im nächsten Satz lautet es dann aber: „Auffällig war aus Sicht des Stadtrechnungshofes Wien jedoch der hohe Zuschussbedarf pro Besuchenden, welcher im Prüfungszeitraum durchschnittlich 289 EUR“ - manchmal mehr, manchmal drüber - „an öffentlichen Subventionsmitteln in Anspruch nahm.“ - Also wenn man schon zitiert, dann vielleicht den nächsten Satz auch noch mitnehmen und nicht dem Vorredner vorwerfen, man würde hier etwas in ein schiefes Licht rücken.

 

Es steht drin, dass Qualitätsgespräche stattgefunden haben, ja, unter anderem eben aus den Jahren 2017 bis

 

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