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Gemeinderat, 13. Sitzung vom 22.09.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 57 von 118

 

begrüßen. Leider muss ich aber feststellen, dass es eine große Lücke in diesem Bereich gibt. Seit Anfang Februar dieses Jahres werden Schülerinnen und Schüler regelmäßig an den Schulen auf Corona getestet, das heißt, mit einem negativen PCR-Test dürfen diese geschützt am Präsenzunterricht teilnehmen. Großflächiges Homeschooling ist deshalb nicht mehr notwendig, Kinder und Jugendliche können aktiv am Schulbetrieb teilnehmen.

 

Doch blicken wir nun gemeinsam auf die Situation in den elementaren Bildungseinrichtungen, speziell möchte ich Wien unter die Lupe nehmen. Nach genauer Betrachtung, Hinterfragung und Gesprächen mit betroffenen Familien kann ich sagen, Wien ist diesbezüglich anders. Es gibt nach wie vor nur ein punktuelles Angebot von Lollipop-Tests für Kinder in einzelnen ausgewählten Kindergärten. In einem Kindergarten pro Bezirk werden Kindergartenkinder auf Corona getestet, daher sind elementare Bildungseinrichtungen in Wien für Kinder eine offene, bewusst gewählte Sicherheitslücke.

 

Warum werden Kindergartenkinder nicht in Kindergärten getestet? Warum müssen junge Kinder ungeschützt miteinander den Alltag verbringen? Warum nehmen Sie Clusterbildungen in Kauf? Corona-Tests für Kinder in Kindergärten sind ein wesentlicher Baustein für einen sicheren Alltag und tragen so zu einem geregelten Kindergartenbetrieb bei. Mitarbeiter nehmen wöchentlich an Berufsgruppentests teil, doch die Jüngsten leider nicht. Corona-Testungen in Kindergärten für Kindergartenkinder sind essenziell vor allem deshalb, weil das Einhalten von Sicherheitsabständen und das Tragen von einem Mund-Nasen-Schutz nicht möglich sind. Kinder, Pädagoginnen und Pädagogen bilden eine untrennbare Einheit. Kinder in diesem Alter suchen Nähe, suchen Geborgenheit und lernen auch durch Mimik und Gestik. Wiens Kindergartenkinder können aber der Stadtregierung nicht vertrauen. Konsequent wird die Umsetzung von Corona-Tests ignoriert, Eltern - das sind einige - werden mit diesen Sorgen alleine gelassen. Mit einem flächendeckenden Einsatz von PCR-Lollipop-Tests kann maximale Sicherheit bei minimalem Aufwand gewährleistet werden, und man hat auch einen optimalen Überblick über das Corona-Infektionsgeschehen in den Wiener Kindergärten.

 

Ich möchte kurz den Blick nach Deutschland richten: In vielen deutschen Kindergärten werden bereits PCR-Lollipop-Tests angewandt, und zwar erfolgreich, auch das Robert Koch Institut in Deutschland befürwortet diese Methodik bei Kleinkindern. Am Schluss meiner Rede möchte ich auch noch eine ganz interessante Tatsache einbringen und zwar eine Tatsache aus dem Bundesland Salzburg. Ab Ende September werden alle Salzburger Kinderbetreuungseinrichtungen PCR-Lollipop-Tests für Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren anwenden. Und jetzt kommt die Sache: Verkündet hat das die pinke Salzburger Landesrätin Andrea Klambauer am 9. September.

 

Sehr geehrter Herr Stadtrat! Ich bitte Sie, diesen Impuls Ihrer Kollegin aufzunehmen und diese erprobte Methode der PCR-Lollipop-Tests auch für Wiens Kindergartenkinder umzusetzen, und zwar nicht nur für einen Kindergarten pro Bezirk, sondern für alle Kinder in Wien. Deshalb möchte ich zum Schluss diesen Beschlussantrag einbringen. - Danke.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Vielen Dank. Als nächste Rednerin zum Wort gemeldet hat sich Frau GRin Mag. Mautz-Leopold. Sie sind am Wort.

 

15.00.36

GRin Mag. Andrea Mautz-Leopold (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter!

 

Ja, Frau Kollegin Janoch, die Lollipop-Tests sind in Wien in einer Testphase, das wird sozusagen an Kindergärten erprobt, jeweils in einem pro Bezirk, und ich sage: Das Wichtigste für die Kindergartenkinder ist, dass ihre Eltern geimpft sind, dass ihre Bezugspersonen geimpft sind, dass das Kindergartenpersonal geimpft ist und dass wir so einen bestmöglichen Schutz zustande bringen. Ich weiß, dass an den Schulen sehr gut und sehr ausführlich getestet wird, auch wenn das natürlich etwas an Unterrichtszeit kostet, und ich denke, das ist ein sehr, sehr erfolgreiches Konzept.

 

Ja, werte Kolleginnen und Kollegen, die Pandemie ist nicht vorbei. Ja, wir gehen in Wien einen Weg, der, solidarisch und gemeinsam, uns vor einem weiteren Lockdown schützen soll. Und ja, wir wollen eben durch einen sehr einfachen und leichten Zugang zu Impfungen Menschen vor schweren Verläufen schützen, und damit wollen wir natürlich die Spitäler entlasten. Denn wir wissen es alle: Die Delta-Variante ist noch aggressiver, sie ist viel ansteckender, und die Verläufe sind so, dass mehr Menschen intensivmedizinische Betreuung brauchen.

 

Genau deshalb gehen wir diesen Wiener Weg, dass wir unsere Impf- und Teststrategie weiter ausbauen. Es gibt - und das steht eben in diesen Poststücken, die hier zur Verhandlung stehen - das Angebot der Impfcontainer, Impfaktionen in Einkaufszentren, die wir weiter absichern, es gibt den Impfbus, es gibt Schwerpunktaktionen an Schulen und Universitäten. Man kann sich zum Beispiel jetzt am 24. und 25. September in der Pratersauna ab 22 Uhr impfen lassen. Es gibt fixe Impfstandorte wie das Austria Center - auch dass das weiter zur Verfügung stehen kann, wird mit diesen Akten abgesichert. Und das alles wird so niederschwellig angeboten, dass ohne Anmeldung einfach geimpft werden kann. Ich kann das Austria Center selber nur sehr empfehlen. Es war wirklich extrem unkompliziert, dort impfen zu gehen - ganz einfach, ganz flott, ganz schnell, ohne Anmeldung. Das haben übrigens in Wien gut 110.000 Menschen innerhalb kürzester Zeit in Anspruch genommen.

 

Ja, wir sichern die Infrastruktur, die wir in Wien haben, eben bestmöglich ab, damit wir gut durch die Pandemie kommen. Neben „Alles gurgelt!“ werden auch die Gurgelboxen weiterhin zur Verfügung gestellt. Auch die Checkboxen, wo man mit Termin Symptome abklären kann, wird es weiter geben und auch, wie schon gesagt, die Impfboxen. Wir sichern die Test- und Impfinfrastruktur nicht nur ab, sondern wir bauen sie auch aus. Und ich freue mich sehr darüber, dass wir diese Dinge - das haben mir alle Fraktionen angekündigt - alle gemeinsam beschließen, dass wir hier im Haus auch alle gemeinsam

 

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