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Gemeinderat, 13. Sitzung vom 22.09.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 31 von 118

 

Herr Stadtrat, ersuche ich Sie, darauf wieder zu schauen.

 

Es wurde mir vor einiger Zeit, als noch StR Czernohorszky zuständig war, auf eine Anfrage gesagt, das Schulschwimmen wird kompensiert durch die Schwimmkurse in den Sommer-Camps für die Kinder. Das war jetzt auf keinen Fall möglich, es ist auch, wenn man sich die Gruppen und die Möglichkeiten in den Bädern anschaut, zwar möglich, schwimmen zu gehen mit den Kindern, aber hier aus Nichtschwimmern Schwimmer zu machen, ist sehr schwierig.

 

Ein Vorschlag wäre, eigene Schwimm-Camps für den Sommer einzuführen, und in diesem Zusammenhang möchte ich auch etwas ansprechen, was im 17. Bezirk Thema ist und dort eine breite Unterstützung findet. Wir haben auf dem Schafberg eine ehemalige Unterbringung für die Kinder und Jugendlichen aus den Bundesländern, die Wien besucht haben, in der Anton-Haidl-Gasse, unweit des Schafbergbads. Ein wunderschönes Areal, und leider steht immer wieder die Gefahr im Raum, dass das an irgendwelche Bauträger verscherbelt werden soll, natürlich Bestlage, es wird sich sofort jemand finden, der das ankauft. Aber ich sage, gerade diese Bestlage sollte unseren Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen. Das wäre ganz hervorragend, wenn man das sanieren würde, um dort für die Sommer-Camps einen Standort zu schaffen. Da könnte man wunderbar einen Schwerpunkt Schwimmen machen, da der Weg zum Schafbergbad, das ja doch ein großes Bad ist, nicht sehr weit und dieses leicht fußläufig zu erreichen ist. Also man muss hier wirklich Augenmerk darauf legen.

 

Ich halte es auch nicht für richtig, dass man hier den Forderungen gewisser Zuwanderergruppen nachgibt, die einfach mit dem Schwimmen ihrer Kinder Probleme haben. Ich glaube, gerade das Gegenteil ist der Fall, es wäre ein sehr integrativer Ansatz, wenn ich sage, ja, das ist hier bei uns gang und gäbe, dass Kinder im Volksschulalter oder in der Unterstufe miteinander schwimmen gehen. Im Schwimmbad hat man halt eine Badehose oder einen Badeanzug oder von mir aus einen Bikini an, und so lernt man auch auf ganz natürlich Weise, miteinander unverkrampft umzugehen.

 

Das heißt, wir fordern wirklich, dass auf dieses Schulschwimmen wieder verstärkt Augenmerk gerichtet wird. Sehr geehrter Herr Stadtrat, ich hoffe, es wird auch in Ihrem Sinn sein und Sie werden sich dafür einsetzen, dass wir sicherstellen können, dass wieder ein Umschwung stattfindet, nämlich, dass die Kinder wieder viel besser schwimmen können. Das war schon viel besser, wir waren schon auf einem viel höheren Stand. Und zum Schluss muss man ja auch feststellen, wenn die Kinder nicht zum Schwimmen kommen, dann werden wir auch wesentlich weniger Leistungsschwimmer und damit Spitzensportler generieren können, weil manche Eltern nicht willens oder nicht in der Lage sind, ihre Kinder ins Wasser zu bringen, weil ihnen das selbst kein Anliegen, weil halt die Bequemlichkeit zu groß ist oder weil eben hier weniger Möglichkeiten vorhanden sind.

 

Die Kinder werden in Zukunft viel länger in der Schule sein, das heißt, es muss auch ein Teil des Sportangebotes über die Schule laufen, und Schwimmen wäre da ein ganz wichtiger Punkt. Ich glaube, es wäre erstrebenswert, dass die Kinder, die die Schulpflicht verlassen, zumindest auf dem Niveau eines Frei-, besser noch eines Fahrtenschwimmers sind und dass vielleicht auch so mancher Anreiz gegeben wird, dass es wieder mehr Rettungsschwimmer gibt. Das ist ja etwas Schönes und etwas Bereicherndes. Jedem Menschen, der einmal Leben retten kann, bedeutet das auch viel, und für die geretteten Personen natürlich umso mehr.

 

Das heißt, es muss ein Ziel sein, über das Schulschwimmen - anders wird es nicht funktionieren - und auch über die Sommer-Camps die Kinder wieder zu diesem Sport zu bringen und auch darauf zu schauen, dass das nicht in drei Wochen oder in einer kurzen Zeit abgehandelt wird, weil das nicht garantiert, dass aus Nichtschwimmern tatsächlich Schwimmer werden, die sich im Wasser sicher bewegen können.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, Schwimmen ist auch ein sehr, sehr wichtiger Sport für die Senioren und da ganz besonders für Menschen, die ihren Bewegungsdrang oder ihre Freude an der Bewegung oder auch die Pflicht, sich zu bewegen, nicht über Gehen oder über Laufen oder über Radfahren abwickeln können, weil sie vielleicht Probleme mit den Gelenken haben.

 

Gerade für diese Menschen ist der Schwimmsport ganz besonders wichtig. Das regelmäßige Schwimmen tut dem Körper sehr gut, und wenn es dem Körper gut geht, geht es auch der Seele gut. Wir wissen, dass es jetzt viele Monate der Stagnation gegeben hat, und ich denke, gerade in einem Schwimmbad ist es so einfach, Hygiene walten zu lassen, im Schwimmbad ist es sehr einfach, Regeln einzuhalten. Es ist also wirklich wichtig, dass da wieder volle Fahrt aufgenommen werden kann.

 

Einer unserer Anträge wird sich heute damit beschäftigen, dass man auch das derzeit eingestellte Bahnenschwimmen wieder aufnimmt. Viele Menschen, die sich gerne sportlich bewegen, tun das natürlich viel leichter und viel besser im Rahmen des Bahnenschwimmens, viele Menschen, die rückenschwimmen, bevorzugen auch abgegrenzte Schwimmbahnen. Ich glaube, es wäre hoch an der Zeit, dass man im Sinne der vielen sportlichen und ambitionierten Schwimmer, die das nicht im Rahmen eines Vereins betreiben, sondern eben einfach privat gerne schwimmen, das Bahnenschwimmen in Wien wieder möglich macht.

 

Was die Streichung der Monatskarten betrifft, darauf haben uns auch viele Leute angesprochen: Es ist nicht so, dass alle Menschen ein reglementiertes Leben führen, sondern manchmal einen Schwerpunkt auf eine gewisse Zeit setzen, auf die kalte Jahreszeit, auf die warme Jahreszeit; manche haben mittlerweile auch ihren Wohnsitz nicht mehr nur in Wien. Das trifft auf durchaus viele Senioren zu, dass sie sich während des Jahres auch außerhalb von Wien bewegen. Die Monatskarte zu streichen, war also, glaube ich, keine besonders gute Idee. Daher wollen wir, dass man diese Tarifgestaltung wieder überdenkt und sie an die Bedarfssituation der Menschen, die die Schwimmbäder nutzen, anpasst.

 

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