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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 28.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 81 von 106

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Zu Wort gemeldet ist Frau Amtsf. StRin Mag. Kaup-Hasler, und ich erteile es ihr.

 

18.20.47

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats! Sehr geehrte Menschen, die den Stream verfolgen! Vor allem Kunstschaffende und KünstlerInnen, denn Sie haben ein unglaubliches Jahr erlebt, eine unglaubliche Zeit erlebt!

 

Wir alle haben sie erlebt, aber gerade jenen, die diese Stadt in diesem Bereich so großartig und einzigartig machen, gebührt gleich an erster Stelle mein allergrößter Dank.

 

Ich habe das große Glück und die Freude, Ihnen auch den Rechnungsabschluss 2020 für das Ressort Kultur und Wissenschaft präsentieren zu dürfen. Vieles haben wir umgesetzt. Ich möchte mich nicht in Wiederholungen ergehen, der Nachmittag ist fortgeschritten, und die Hitze macht sich mehr und mehr bemerkbar. Ich möchte aber hervorheben, dass es, glaube ich, mit Ihnen allen und auch mit den Mitgliedern des Kulturausschusses - und das freut mich, weil ich das Gefühl habe, dass Sie sehr vieles von dem, was wir machen, auch positiv mittragen - uns und dieser Stadt gelungen ist, wirklich diese sehr fragile, sehr prekäre Kulturlandschaft möglichst gut überhaupt durch diese Krise zu bringen.

 

Vieles wissen wir nicht, weil wir in puncto Transparenz, die uns allen doch, glaube ich, sehr am Herzen liegt, überhaupt keine Übersicht haben, was denn an Bundesförderungen wirklich wo und wie angekommen ist. Was ich sagen kann, ist, dass diese 23 Millionen, die wir gerade für Corona-Maßnahmen investiert haben, völlig richtig angesetzt und sehr wohl bedacht waren.

 

Sie wissen, es gab diese Kultursommeraktivitäten, die ja unglaublich viele in Beschäftigung bringen. Das sind ja jeweils 1.000 Menschen, Künstlerinnen, Künstler, die letztes Jahr, aber auch heuer wieder - also weitere 1.000 -, in Beschäftigung gebracht werden. Wir schaffen es auch, damit all jenen ein Gratisangebot zu liefern, die jetzt nicht wegfahren können, die nicht reisen können, die vielleicht auch existenzielle Ängste haben, wirtschaftliche Ängste haben.

 

Daher ist es ein ganz großartiges Zeichen, dass wir es geschafft haben - auch weltweit wird das sehr positiv wahrgenommen, wie ich das aus Deutschland in diversen Interviews auch immer wieder bemerke, wie positiv das Signal von Wien ausgeht -, dass wir weiter in diesen Sektor investieren. Das müssen wir, denn nur in Kunst und Kultur und in der Wissenschaft werden wir die großen Herausforderungen, die vor uns stehen, auch das Auseinanderdriften der Gesellschaft, bewältigen.

 

Wie gesagt, die Zahlen haben Sie vorliegen, es sind 2020 291 Millionen EUR für Kunst und Wissenschaft bereitgestellt worden, das sind ungefähr 1,9 Prozent des Gesamthaushaltes. Wir träumen davon, dass der Bund bei 1 Prozent landet, wir sind bei 1,9 Prozent, das ist weit mehr.

 

Wir haben sehr vieles entwickelt, wir haben Arbeitsstipendien entwickelt. Weil ich eben nicht zu den Verschwendern gehöre, weil ich mir überlege, ob ein Erfolgsmodell automatisch weitergetrieben werden muss, überlege ich das und mache jetzt gezielte Förderungen. Es gibt gezielte Stipendienprogramme, ausgewählt, wir fördern auch Exzellenz. Im letzten Jahr war das wirklich ein erster Schritt für sehr, sehr viele, aber jetzt müssen wir auch wieder unsere Exzellenzansprüche geltend machen, dafür brauchen wir Jurys, wir brauchen Experten. Sie können gerne jederzeit auf der Web-Seite schauen, sich die Vita angucken, man kann diese einfach googlen. Man kann einfach schauen, was das für Menschen sind. Ich verstehe Ihr Interesse, Herr Gorlitzer, aber schauen Sie einfach nach. Schauen Sie nach, informieren Sie sich, wer das ist. Die Menschen sind offiziell bekannt.

 

Wir haben gesagt, wir stehen zu den Förderzusagen, wir stehen zu diesen Arbeitsstipendien, die wir weiterführen, wenn auch in veränderter Form, und das ist uns auch ganz wichtig. Wir haben auch in der Wissenschaft mehr Wissenschaftler gefördert, wir haben neue Projekte und neue Programme aufgesetzt, und das im Übrigen - du hast es dankenswerterweise erwähnt - in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Koalitionspartner von uns, mit den GRÜNEN. Wir haben unglaublich vieles, was jetzt hier geerntet wird, gemeinsam aufgestellt. Da bin ich euch auch in einer großen Dankbarkeit zugetan, ich freue mich aber trotzdem - Haltungen und politische Strategien ändern sich ja nicht, weil wir jetzt einen anderen Koalitionspartner haben -, dass ich mit den NEOS auch wieder Menschen gefunden habe, die zivilgesellschaftlich wach, offen auch diese neue Politik verfolgen. Ich finde, man kann einander auch einmal Danke sagen, und ich danke für beide unterstützenden Kräfte in dieser Stadt, denn das macht, glaube ich, politische Verhandlung auch aus und nicht so eine Schnappatmung und ein Hinbeißen. Davon haben die Leute genug, und das ist old oldschool.

 

Der Kultursommer steht für sehr vieles, er steht für einen ganz weiten Kulturbegriff, den wir erleben, es werden nämlich wirklich von Unterhaltung, Zirkus, Kindertheater bis hin zu Jazz alle Sparten der Musik angesprochen. Es gibt jetzt auch neue Räume für junge Leute durch diese Klubschiene, das aber sicher. Das ist ein ganz wichtiger Punkt.

 

Der Raum wurde mehrmals angesprochen, auch von Peter L. Eppinger, und Peter L. Eppinger hat sehr gut darauf angesprochen, denn das ist etwas, was wir permanent schon machen. Deswegen braucht es keine neuen Anträge, sondern „we do it already, we just do it“. Wir machen es Stück für Stück, nicht immer in dem Tempo, das ich mir gerne wünsche, aber das hat auch viel mit einer gewachsenen Stadt zu tun.

 

Wir haben jetzt auch Startateliers geschaffen, wir haben ein nachhaltiges Stipendiensystem geschaffen, wir haben das Ankaufsbudget im Bereich der bildenden Kunst verdoppelt. Wir haben aber auch „Care and Repair“ gepflegt, nämlich auch die Konsolidierung der bestehenden Institutionen. Und das Volkstheater ist zum Beispiel ein wunderbares Beispiel, Herr Gorlitzer, wenn Sie kurz zuhören - nein: macht nichts -, dass wir eine vollkommene Reorganisation geschaffen haben. Das ist

 

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