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Gemeinderat, 11. Sitzung vom 23.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 89 von 109

 

viele von den jungen Leuten, die sich dort treffen wollen, werden noch nicht geimpft sein. Ich weiß, es gibt jetzt bald eine Kampagne, schauen wir einmal, wie es sich ausgeht und ob in diesem Sommer noch durchgeimpft werden kann.

 

Es braucht also für diesen Sommer ad hoc schnelle Lösungen, wo man sich gut organisiert treffen kann. Die Idee dazu ist ganz einfach: Statt sich im Keller zu treffen, wäre es viel klüger, sich draußen zu treffen, und zwar am besten an spezifischen Orten, die die Stadt vorher zur Verfügung stellt, damit klargestellt wird, dass die Nachbarschaft nicht in Mitleidenschaft gezogen wird und dass vor Ort auch ein gutes Einvernehmen mit den Organisatoren besteht.

 

Damit sich nicht zu viele Menschen an einem Ort treffen, wäre es sinnvoll, mehrere freie Flächen in den Bezirken zur kulturellen Nutzung freizugeben. Es wäre sinnvoll, in jedem Bezirk oder zumindest in vielen Bezirken Freiräume zu schaffen, wo kleine Veranstalter das schnell organisieren können und vor Ort ein Musik-Event, vielleicht auch ein Treffen organisieren, sodass die Jugendlichen sich dann dort kontrolliert treffen können, wie man so schön sagt, weil das auch der ÖVP immer ganz wichtig ist.

 

Das heißt, dass sich alle an bestimmte Grundregeln halten, das heißt, dass nicht zu viele da sind, dass kein Müll bleibt und dass auch die Lautstärke sich in einem Rahmen hält, dass die Nachbarschaft das auch erträgt. Ich glaube, wir können, wenn nicht gewinnorientierte Veranstalter die Vor-Ort-Organisation übernehmen, viel weniger Beschwerden mit der Nachbarschaft haben.

 

Wir können eine kleinteilige jugendkulturelle, musikbezogene Nutzung im öffentlichen Raum fördern, und gleichzeitig kleinen Veranstaltern, die in dem Jahr sowieso viele Schwierigkeiten gehabt haben, weil sie dauernd Events verschieben oder gar absagen mussten, auch eine Möglichkeit bieten, in diesem Sommer noch ein bisschen etwas zu organisieren. Nach all den Einschränkungen durch Covid ist es an der Zeit, dass die Jungen Freiräume in dieser Stadt bekommen, sowohl für musikunterstützte Partys, als auch für Treffen ohne Konsumzwang.

 

Deshalb stellen wir GRÜNE jetzt den Antrag, Freiflächen für unbürokratische, kulturelle Nutzung für nicht gewinnorientierte, anzeigepflichtige Veranstaltungen bereitzustellen, um so das Angebot an kleinteiliger jugendkultureller und musikbezogener Nutzung im öffentlichen Raum zu fördern.

 

So können junge Menschen nahe ihrem Wohnort Outdoor-Treffpunkte ohne Gesundheitsrisiko schaffen, und genau das muss doch im Interesse der Stadt sein. Es ist im Interesse der Jungen, und ich glaube, dass nichts dagegen spricht. Deshalb bitte ich hiermit um Zustimmung zu diesem Antrag. Herzlichen Dank.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Berichterstatterin hat das Schlusswort.

 

18.45.16

Berichterstatterin GRin Patricia Anderle|: Ich darf zusammenfassen, Kollegin Berner hat es schon gesagt: Diese junge Förderschiene ist eine rasche und unkomplizierte Möglichkeit, um ehrenamtlichen Vereinen eben unbürokratisch Geld zukommen zu lassen. Das ist einfach ein Mehr an Diversität, Partizipation und niederschwelligem Zugang zu Kultur. Das ist einfach nur zu begrüßen, und ich bitte um Zustimmung zu diesem Poststück. Danke.

 

18.45.54Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Es gelangt nunmehr Postnummer 62 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Förderung an den Verein Caritas der Erzdiözese Wien - Hilfe in Not für das Kulturhaus Brotfabrik. Dazu ist niemand zu Wort gemeldet.

 

18.46.07Wir gelangen daher zu Postnummer 63 der Tagesordnung. Sie betrifft eine Förderung an den Fußballverein 1210 Wien. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau Anderle, die Verhandlung einzuleiten.

 

18.46.27

Berichterstatterin GRin Patricia Anderle: Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Berger. Ich erteile es ihm.

 

18.46.36

GR Stefan Berger (FPÖ)|: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Zuseher!

 

Die Frau Vorsitzende hat es bereits eingeleitet, es geht hierbei um einen Förderantrag für einen Fußballverein. Ich muss an dieser Stelle schon ganz offen sagen, ich dachte in der Vergangenheit tatsächlich schon bei so manchen Anträgen in der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft, dass wir jetzt aber tatsächlich den Boden der Inhaltslosigkeit von manchen Akten erreicht haben.

 

Ich muss an dieser Stelle offen gestehen, ich bin beim konkreten Geschäftsstück eines Besseren belehrt worden, auch wenn ich es nicht mehr für möglich gehalten hätte, dass man es mittlerweile gegenüber den Abgeordneten und Gemeinderäten durchaus an Unverschämtheit und Unverfrorenheit eigentlich nicht mehr übertreiben kann.

 

Es geht hierbei um eine Fördersumme von 60.000 EUR, die an den Fußballverein 1210 Wien fließen soll. Jetzt denkt man grundsätzlich zuallererst - wahrscheinlich auch die, die sich nicht vorab im Ausschuss damit befasst haben -, dass der Antrag wohl vielleicht in der falschen Geschäftsgruppe gelandet ist. Ein Fußballverein beantragt wahrscheinlich eher in der Geschäftsgruppe Gesundheit, Soziales und Sport, aber es geht da um keine Sportförderung.

 

In der Beschreibung seitens der MA 7 steht drinnen, dass sich in dem Verein regelmäßig Menschen aus rund 30 verschiedenen Nationen treffen. Aus der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Integration und Transparenz wollen die Antragsteller aber auch nichts haben, sondern es geht scheinbar darum, und so steht es zumindest in den lächerlichen und spärlichen drei Sätzen im Antragstext, dass man neben dem Sporterlebnis, wie es wörtlich im Antrag steht, diese kulturelle Vielfalt sozusagen in ein Kulturprogramm kanalisieren möchte.

 

Es geht aus diesem Antrag keine einzige konkrete Veranstaltung hervor. Es geht aus diesem Antrag nicht hervor, wie viele Veranstaltungen überhaupt geplant sind. Es geht aus dem Antrag auch nicht hervor, mit wie

 

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