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Gemeinderat, 11. Sitzung vom 23.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 83 von 109

 

lut nicht am Herzen liegen, geeint. Diesen Antrag möchte ich jetzt einbringen und ich ersuche Sie um Zustimmung.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Danke für die Desinfektion.

 

Bevor ich zur nächsten Rednerin komme, ersuche ich die Rathauswache auf mehrfachen Wunsch, kurz durchzulüften. Ich habe gerade erfahren, dass das vom Vorsitz verlautbart werden sollte, damit es dann auch tatsächlich erfolgt. Das habe ich hiermit gemacht.

 

Damit erteile ich Frau GRin Bakos, die als Nächste zu Wort gemeldet ist, das Wort.

 

18.02.03

GRin Mag. Dolores Bakos, BA (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Werter Herr Berichterstatter! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseher und Zuseherinnen!

 

Wir beschließen mit diesem Poststück einen Fördertopf zum Jahresschwerpunkt im Bereich Jugend und Bildung, nämlich „Gesundheitskompetenz.JA“. Wie meine Vorrednerin Marina Hanke schon ausgeführt hat, ist es ein Schwerpunkt, der eigentlich Corona-unabhängig war, aber natürlich ist das ein Schwerpunkt, der zur jetzigen Zeit bedeutsamer kaum sein könnte. Auch meine VorrednerInnen haben schon ausgeführt, warum, und zwar, weil es gerade für Kinder und Jugendliche eine massiv schwierige Zeit war und ist.

 

Es gibt Studien, die besagen, dass die Hälfte der Jugendlichen von Depressionen geplagt werden, Kinder und Jugendliche, die so starke Depressionen haben, dass sie teilweise auch Suizidgedanken haben, die sich das Leben nehmen wollen. Es war und ist auch eine Zeit, in der es vor allem sie waren, die besonders gelitten haben, weil sie ihre Freunde und Freundinnen nicht treffen konnten, weil der soziale Austausch mit Gleichaltrigen nicht stattfinden konnte, weil sogar der Schulbesuch in der Form, in der wir ihn eigentlich gekannt haben, verunmöglicht wurde.

 

Das Bedürfnis, sich wieder zu treffen, zu feiern und das im öffentlichen Raum, vor allen Dingen auch dank des guten Wetters und auf Grund der geringeren Ansteckungsgefahr, ist vor diesem Hintergrund daher nur allzu verständlich. Diese Freiräume zu gewährleisten und sie nicht zu verhindern, abzusperren oder Ähnliches, ist vor diesem Hintergrund besonders wichtig.

 

Daher ist unser Antrag nicht inhaltslos, da muss ich meinem Vorredner von den GRÜNEN, der sich gerade mokiert, ein bisschen oder eigentlich sehr widersprechen, lieber Ömer. So wie es meine Vorrednerin Marina Hanke schon ausgeführt hat: Nicht für alle ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns für junge Menschen in dieser Stadt einsetzen. Daher ist das ein ganz, ganz großes Zeichen.

 

Es ist aber klar, wo Menschen zusammenkommen, dort menschelt es auch. Es ist laut, es wird Müll produziert, es gibt Konflikte. Vor diesem Hintergrund möchte ich hier auch ganz explizit, ganz grundsätzlich sagen: Gewalt hat in dieser Stadt natürlich nie ihren Platz. Gewalt gegen Polizisten und Polizistinnen werden wir nie akzeptieren. Das ist niemals ein gangbarer Weg, das ist ganz klar.

 

Wofür wir uns aber einsetzen, das ist eben für junge Menschen, und zwar, weil sie vor allen Dingen die sind, die massiv unter dieser Krise gelitten haben. Ich glaube, da sind wir uns alle einig. Wir sind immer für alle Vorschläge offen, aber zu sagen, dass wir da gar nichts tun, stimmt schlichtweg nicht. Wir haben von Anfang an ein eigenes Team gehabt, das gerade auch darauf geschaut hat, zu informieren, statt zu strafen, zu einer Zeit, in der vor allem Jugendliche gestraft wurden.

 

Wir haben nun Awareness-Teams geschaffen, das heißt, eigene Teams, die mit der IG Klubkultur zusammenarbeiten, die da wirklich versiert sind, die sich auskennen, wenn es um Dialog geht, wenn es um Deeskalation geht. Wir haben die geschaffen, die jetzt tatsächlich die letzten Wochen unterwegs waren, mehr als 600 Gespräche geführt haben, von den jungen Menschen bereits akzeptiert werden, die wirklich Großes bewerkstelligen, wenn sie zwischen 19 und 4 Uhr in der Früh an den wirklichen Hot Spots für junge Menschen unterwegs sind, und die sich auch genau dafür einsetzen, deeskalierend zu wirken, einen Dialog zu führen und nicht reinzumarschieren und gleich alles abzudrehen.

 

Wir haben im Rahmen des Kultursommers eine eigene Klubschiene geschaffen, um gerade auch auf die Interessen und die Bedürfnisse von jungen Menschen einzugehen. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass wir im Sinne der jungen Leute hier tatsächlich alle zusammenhalten. Ich kann da nur auf meine Vorrednerin zurückreferieren, weil es tatsächlich die Gruppe ist, die ganz oft unter den Tisch fallen gelassen wird.

 

Mit diesem Antrag von Nicole Berger-Krotsch, Marcus Gremel, Marina Hanke, Benjamin Schulz, Nina Abrahamczik und Bettina Emmerling, den wir hier gemeinsam einbringen, wollen wir genau das auch zeigen. Wir wollen zeigen, dass wir für junge Menschen da sind, und dass wir diese Freiräume auch gewährleisten wollen. Danke.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich GR Öztas gemeldet.

 

18.07.00

GR Ömer Öztas (GRÜNE)|: Ich wollte nur anmerken, dass die Kollegin vorhin gemeint hat, ich hätte behauptet, sie hätten nichts gemacht. Das ist nicht die Behauptung gewesen. Die Behauptung ist, dass wir aktiv ausgeschlossen wurden. Selbstverständlich finden wir das, was Sie jetzt präsentiert haben und umzusetzen versuchen, supergut. Meine Kritik aber äußert sich dahin gehend, dass wir überhaupt nicht inkludiert wurden.

 

Wir haben auch Punkte, wir haben auch Perspektiven, die wir einbringen wollen. Ich meine, ich bin der Jüngste hier, ich habe selbstverständlich andere Perspektiven als ältere Abgeordnete in diesem Haus. Die hätte ich gerne eingebracht, unsere drei Punkte, die wir im Sommerjugendpaket haben, hätten wir gerne eingebracht. Wir wurden aktiv ausgeschlossen, sodass wir eben diese Plattform nutzen und sie hier einbringen und auf sie aufmerksam machen möchten. Ich bin einer, der immer auf Dialog setzt, aber wenn ich nicht gehört werde, dann versuche ich halt, andere Mittel zu finden. Danke schön.

 

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