«  1  »

 

Gemeinderat, 11. Sitzung vom 23.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 78 von 109

 

war kein einziger Standort, der sich bei uns gemeldet und gesagt hat, wir haben mehr Lehrerinnen und Lehrer nächstes Jahr.

 

Der zweite Punkt, den ich bei dieser LehrerInnenverteilung ansprechen möchte, ist die Transparenz. Wir haben in den letzten Tagen dutzende E-Mails bekommen und zig Telefonate geführt, auch von und mit sogenannten Brennpunktschulen, und keine DirektorIn hat zu mir gesagt, ja, wir können das berechnen, ich weiß genau, warum ich weniger bekomme. Keine einzige. Da haben Schulen in Favoriten und in Ottakring und im 11. Bezirk, aber auch im 7. und 14. Bezirk null Stunden für ihre Sozialprojekte und Integrationsprojekte bekommen, die sie die letzten Jahre durchgeführt haben. Null Stunden. Und das Ganze zwei Wochen vor Schulschluss!

 

Also ich kann Ihnen nur sagen, als Lehrer arbeitet man das ganze Jahr, plant das ganze Jahr fürs nächste Jahr, und dann bekommt man zwei Wochen vor Schulschluss die Information: Für das Projekt gibt es keine Stunden mehr. Und dann sich hinzustellen und zu sagen, das ist chancengerecht, das ist fair und das ist transparent, das verstehe ich nicht! Sagen Sie uns, wo die Stunden hingehen, welche Schulen mehr bekommen und wie sich das die Direktorinnen und Direktoren berechnen können. Dann sage ich okay! (Zwischenruf.) - Das ist richtig, aber die Vorrednerin hat dazu gesprochen und ich komme gleich zum Poststück.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (unterbrechend): Ich wollte Sie gerade bitten, auch zum Poststück Stellung zu nehmen. Ich verstehe das Replizieren zu einem vorigen Redner, das haben wir auch in den vergangenen Reden praktiziert, das ist natürlich legitim und in Ordnung, nur der Vollständigkeit halber, dass ich es auch bei diesem Poststück gesagt habe, bitte auch auf das Poststück zu kommen.

 

GR Felix Stadler, BSc (fortsetzend): Ich wollte nur noch einen Satz zusammenfassen. Ich weiß nicht, welche Schulen mehr bekommen, ich weiß nur, dass dutzende von Schulen weniger bekommen. Sagen Sie uns, welche Schulen mehr bekommen, machen Sie es wirklich transparent, machen Sie transparent, welche Daten hinter dem Chancenindex stehen, von wann die Daten sind, warum dieser Chancenindex so berechnet wurde, und auch den Zeitpunkt könnten wir überdenken, zwei Wochen vor Schulschluss.

 

Zum vorliegenden Aktenstück: Wir haben hier einen Schulbau, den finden wir gut, der ist neu. Viele dieser neuen Schulen haben gute Außenbereiche, haben auch schöne Schulvorplätze oder Schulstraßen, die zum Ankommen einladen. Ganz viele Schulen, vor allem auch im innerstädtischen Bereich haben keine Außenbereiche, haben wenig Platz und haben auch nur Autos und Lärm vor der eigenen Türe. Da bietet sich vor allem in der Früh immer ein ähnliches Bild: Autokolonnen, Lärm, Gestank, und dazwischen Kinder, die versuchen, möglichst sicher in die Schule zu kommen.

 

Und das wollen wir ändern. Wir wollen, dass jede Schule in Wien bis 2030 einen verkehrsberuhigten und klimafitten Schulvorplatz bekommt. Der Raum vor den Schulen muss fair verteilt werden, es kann nicht sein, dass dort nur Autos parken und fahren. Die Kinder und Lehrerinnen und Lehrer brauchen Platz, um in der Pause rauszukommen, Platz, um vielleicht auch in Stunden draußen zu sein, Platz, um in der Früh und nach dem Schulende zu Mittag anzukommen oder auch sich voneinander zu verabschieden. Grüne Bezirke haben das vorgemacht, wie das funktionieren kann. Vor allem der 18. Bezirk in der Schulgasse, aber auch der 2. Bezirk haben ganz großartige Projekte umgesetzt, von Schulvorplätzen, die verkehrsberuhigt und klimafit sind.

 

Wir haben jetzt gesehen, dass dieses Thema auch SPÖ und NEOS interessiert, die dazu auch einen Antrag eingebracht haben. Dieser Antrag ist leider relativ nichtssagend und hätte keine Konsequenzen, sollte er beschlossen werden. Das ist insofern schade, als unser Antrag einfach nur die Forderungen von „Platz für Wien“ aufnimmt, die ja auch einmal im SPÖ-Programm waren, bevor sie dann schnell gekübelt wurden, als man gesehen hat, das kostet Parkplätze. Und auch im NEOS-Programm waren diese Forderungen für „Platz für Wien“ einmal drinnen. Wir bringen daher den Antrag ein, dass jedes Jahr 35 verkehrsberuhigte und klimafitte Schulvorplätze geschaffen werden sollen, damit 2030 all diese Plätze vor Wiener Schulen verkehrsberuhigt und klimafit sind. - Vielen Dank.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin gelangt GRin Berger-Krotsch zu Wort. Bitte.

 

17.31.52

GRin Mag. Nicole Berger-Krotsch (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Meine sehr geehrten Damen und Herren hier im Saal und via Livestream!

 

Ja, wir haben heute hier den Akt zum Abschluss eines Kaufvertrages für eine wunderbare Bildungseinrichtung vorliegen. Wie wir schon festgestellt haben, Wien schafft wunderbaren hochqualitativen, hochwertigen Bildungsraum. Zur Abdeckung des Bedarfs durch die immer größere SchülerInnenzahl haben wir hier einen Bau vor, nämlich mit Kindergartenplätzen und Volksschulplätzen, mit ganztägiger Betreuung, und das für die Region Neu-Leopoldau im 21. Wiener Gemeindebezirk, wo mit September 2023 neun Klassen Ganztagesvolksschule und ein achtgruppiger Kindergarten entstehen sollen.

 

Wer meinen Reden folgt, weiß, dass ich ein großer Fan von Bildungsinfrastruktur bin, die ich mit sehr viel Herzblut und Engagement verfolge und es auch in der Koalition immer vorantreiben möchte und thematisiere. Ich bin sehr begeistert ob diese Paläste - Kollegin Emmerling hat es schon gesagt -, die wir den Kindern bauen, die wir da in die Wiener Landschaft stellen, aber es sind eben nicht nur Räume, Gebäude, sondern sie sind mit Leben erfüllt. Es spielt alle Stücke in diesen Räumen, die wir den Kindern hier für das Weiterkommen bauen, und für alle Chancen, die sie ergreifen sollen.

 

Wir sind in Wien Vorreiterin, wir brauchen keinen Vergleich mit anderen Bundesländern scheuen, denn in keinem anderen Bundesland gibt es einen so großen Ausbau der Tagesbetreuung. Wir haben schon in vielen Reden thematisiert, dass jeder dritte Platz in der Tages

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular