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Gemeinderat, 74. Sitzung vom 24.09.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 19 von 101

 

im Mittelpunkt, rund 3.000 Stück wiederverwendbare Masken für die Schülerinnen und Schüler als Reserve, falls ein Schüler/eine Schülerin die Maske zu Hause vergessen hat, und, wie schon erwähnt, die 390 kontaktlosen Fieberthermometer.

 

Weitere, über die Vorgaben des aktuellen Covid-19-Hygiene- und Präventionshandbuchs hinausgehende, Investitionen in die Infrastruktur jetzt spezifisch diese Fragestellung betreffend, also die Innenausstattung, et cetera, hat der gesetzliche Schulerhalter nicht getätigt. Das ist auch aus Sicht der mit Covid-19 gemachten Erfahrungen weder aus hygienischen noch aus gesundheitlichen Gründen indiziert, und es wäre vor allen Dingen auch nicht mit einem laufenden geregelten Schulbetrieb für die hunderttausenden Schülerinnen und Schüler vereinbar gewesen.

 

Wie Sie sehen, war die zuständige Abteilung im Sommer in Hochbetrieb, damit die Materialien erstens einmal rechtzeitig da sind, also rechtzeitig eingekauft werden, aber natürlich auch - noch viel wichtiger - rechtzeitig an die Standorte verteilt werden.

 

Zusätzlich ist es natürlich auch so - ich habe das vorher schon in der Beantwortung der 1. Anfrage ausführen können -, dass die Summer City Camps in Betrieb waren und die Sommerschulen natürlich auch beliefert und über die Sommermonate betreut wurden.

 

Lassen Sie mich jetzt aber - vielleicht meinen unmittelbaren Verantwortungsbereich überschreitend - noch einmal dazusagen: Es ist natürlich so - und das sieht jeder, der an der Schule arbeitet, aber auch mit Schülerinnen und Schülern oder Lehrern zu tun hat -, dass es in der ersten Septemberwoche einen raschen und auch sehr starken Anstieg der Infektionszahlen gab, und das hat natürlich die bestehenden Systeme auch stark belastet. Ich bin aber zuversichtlich, dass gerade in so einer Situation das, was ich im ersten Satz ausgeführt habe, der richtige Weg ist, damit umzugehen, nämlich eine enge Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden, eine enge Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium, auch um eine schnellere Abklärung der Covid-Fälle in den nächsten Tagen sicherzustellen, damit wir uns in Wien auf das für die Schulen und Kindergärten Wesentliche konzentrieren können, nämlich auf das gemeinsame Lernen und das Wachsen in Bildungseinrichtungen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. Frau GRin Schwarz, bitte.

 

10.29.45

GRin Sabine Schwarz (ÖVP): Vielen Dank, sehr geehrter Herr Stadtrat. Was haben Sie denn jetzt konkret geplant, wenn es - was wir zwar nicht hoffen, aber es könnte ja sein - wieder zum Distance Learning kommt? Wie sind da bei den Pflichtschulen die genauen Vorgaben, wie Distance Learning in Zukunft passieren soll? Wie sind sie ausgestattet? Wir hatten ja beim letzten Mal das Problem, dass einige oder viele Kinder nicht erreichbar waren. Was sind da die konkreten Pläne?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Herr Stadtrat, bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Herzlichen Dank für die Frage. Sie gibt mir die Möglichkeit, eine grundsätzliche Sache zu sagen. Ich glaube, in der Zwischenzeit - im Unterschied vielleicht noch zu den ersten Wochen nach dem Lockdown - ist das ein Grundsatz, der sehr, sehr viele Menschen unabhängig von den politischen oder parteipolitischen Grenzen eint -: Unser Ziel, unser gemeinsames Ziel ist es natürlich, dass es so umfassend wie möglich aufrechterhalten werden kann, dass Kinder ihre Schulen haben, in den Schulen lernen können, Jugendliche in den Schulen lernen können, Kindergartenkinder in den Kindergärten lernen können. Wir haben im Lockdown gesehen, dass Kinder nicht nur beim konkreten Lernen Unterstützung brauchen, sondern bei vielen, vielen anderen Dingen mehr, dass Kinder die Schule als Lebensraum brauchen, als Raum, um sich zu bewegen, dass sie ihre Freundinnen und Freunde sehen müssen, aber natürlich auch, dass Eltern - bei dieser riesigen Herausforderung, die sie schultern mussten, vor allen Dingen die Frauen in dieser Republik - beim besten Willen einfach nicht die Lehrerinnen und Lehrer der Kinder sind.

 

Lassen Sie mich diesen Grundsatz also noch einmal erläutern: Ich finde, Kinder haben das Recht auf Schule, und wir tun alles - ich sehe mich da aber auch einer Meinung mit der Bundesebene -, damit das Arbeiten in den Schulen möglich ist.

 

Jetzt haben Sie aber richtig gesagt, es kann natürlich trotzdem sein - weil niemand genau weiß, wie sich die Zahlen entwickeln, wie sich auch die Vorgaben für die ganze Republik entwickeln -, dass es Distance-Learning-Phasen gibt. Da ist es so, dass es, was die pädagogischen Rahmenbedingungen, die organisatorischen Rahmenbedingungen für die Schulleiterinnen und Schulleiter betrifft, Vorgaben des Bildungsministeriums gibt.

 

Uns ist natürlich wichtig, als Stadt etwas zu tun, was wir im letzten halben Jahr auch gemacht haben: Genau dort hinzuschauen, wo Schülerinnen und Schüler das jetzt alleine nicht können, wo Familien Unterstützung brauchen. Sie wissen, wir haben in einer sehr schnellen, um nicht zu sagen, Hauruck-Aktion 5.000 Laptops angekauft, damit das Distance Learning dort unterstützt werden kann, wo die technischen Endgeräte nicht vorhanden sind. Die gibt es selbstverständlich noch immer. Es ist auch weiterhin so, dass die Schulleitungen selber die Möglichkeit haben, zu schauen, wo gibt es Bedarf, welches Kind, welche SchülerIn braucht Unterstützung, und diese Geräte auch ausgeben können. Sie werden aber auch jetzt genutzt, denn das Rad lässt sich nicht mehr zurückdrehen, und im Hinblick auf Digitalisierung - wir haben heute noch die digitale Bildungsstrategie auf der Tagesordnung - ist es auch gut so. Da hat es einen Innovationsschub gegeben, der ganz, ganz eindeutig von den Pädagoginnen und Pädagogen angestoßen worden ist. Also diese digitalen Endgeräte sind auch jetzt im Einsatz und unterstützen die digitale Bildung an den Schulstandorten. Aber wenn es zu einem Lockdown kommt, dann geht es wieder um das Gleiche wie schon einmal zuvor: Wir tun alles, um die Familien zu unterstützen, um auch die Endgeräte zur Verfügung zu stellen. Wir haben auch über den Sommer massiv unsere Schul

 

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