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Gemeinderat, 71. Sitzung vom 30.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 65 von 110

 

da müssen Sie mir noch ein paar Details sagen! Und auch Herr Kollege Deutsch hat coole Sachen über Gehirnzellen gesagt, die nachwachsen. Habe ich das richtig verstanden? Das würde ich auch gerade brauchen!

 

Wenn man an die Bereiche einer Stadt denkt, dann fallen einem sofort Finanzen, Wirtschaft, Gesundheit, Soziales, Stadtentwicklung, et cetera ein. An einen Bereich denkt man jedoch nicht sofort, obwohl er wirklich zu einem der wichtigsten Profile einer Stadt gehört und in Wien zumindest flächenmäßig einer der größten ist: Ich rede vom Sport in Wien, und ich möchte deshalb jetzt einmal ganz kurz den Scheinwerfersport auf diesen Bereich legen.

 

Man weiß es vielleicht nicht: Wien hat fast 10 Millionen Quadratmeter Sportflächen, und das ohne Donauinsel, ohne Marchfeldkanal, ohne Prater. Die Fläche dieser Sportflächen ist größer als die Bezirke 4, 5, 6 und 7 zusammen. Nur die Sportflächen in Wien sind also größer als diese Bezirke zusammen! Allein 3,6 Millionen Quadratmeter, das sind immerhin drei Bezirke, gehören der Stadt Wien und werden von der MA 51 verwaltet.

 

Es geht dabei um Sportanlagen für die unterschiedlichsten Sportarten: Fußball, Tennis, Beachvolleyball, Bogensport, Rugby, Frisbee. Was fällt mir noch ein wenn ich da in die Reihen schaue? - Zum Beispiel Fechten oder auch Schach. Konkret gibt es 18 Sporthallen inklusive drei Sport- und Fun-Hallen, 16 Sport- und Jugendsportanlagen inklusive einer Schiwiese, 13 öffentlich zugängliche Ball- und Kleinkinderspielplätze, über 150 an Wiener Sportvereine verpachtete Sportanlagen, und zwar natürlich größtenteils an Fußballvereine. Ich erwähne aber auch die 530 Schulturnsaalstandorte. Dort geht es um die gerätemäßige Ausstattung und deren Erhaltung dieser sowie auch deren Zurverfügungstellung an Vereine. Weitere Sportanlagen, die von der Wiener Sportstätten Betriebsgesellschaft mbH. geführt werden, sind natürlich das Ernst Happel-Stadion, das Ferry-Dusika-Stadion, das Stadionbad und das Stadthallenbad.

 

Neben der Verwaltung, dem Erhalt und der Verpachtung dieser Anlagen sind weitere wichtige Schwerpunkte der MA 51 die Vergabe von Subventionen, die Sportförderung und auch eine Reihe von Sportaktionen, die hauptsächlich dazu dienen, Jugendliche zum Sport zu motivieren.

 

Einige konkrete Maßnahmen, die im letzten Jahr gesetzt worden sind, sind einerseits Sportcontracting-Modelle, also die Adaptierung von Flutlichtanlagen mit LED-Leuchten, der Ausbau von Photovoltaikanlagen und Solaranlagen. Ganz wichtig ist die Erneuerung von Kunstrasenplätzen: Ohne das geht im Wiener Fußball fast gar nichts mehr, zum Beispiel beim FAC und beim Sportclub. Eine weitere Maßnahme ist der Neubau und die Sanierung von Garderobengebäuden auf Fußballplätzen, etwa beim SV Eßling im vorigen Jahr.

 

Ganz wichtig ist auch die Subvention von Nachwuchsprojekten, zum Beispiel Mädcheneishockey, Frauenfußball, Frauenhandball, Handball, etwa WAT Atzgersdorf oder FIVERS WAT Westwien, Basketball, American Football, Vikings, und so weiter.

 

Bei der Sportförderung selbst gab es zum Beispiel Zuschüsse für die Durchführung von diversen Großsportveranstaltungen. Ich erinnere an das Beachvolleyball-Event auf der Donauinsel. Förderungen von Nachwuchssportlerinnen und -sportlern gehen oft schon sehr in den Bereich Spitzensport hinein. Außerdem werden unzählige kleine Sportprojekte gefördert.

 

Leider ist der große Sport-Hilfsfonds der Bundesregierung - ich glaube, Kollege Damnjanovic wird nachher eh noch darüber reden - noch nicht abrufbar. Umso wichtiger war es aber, dass die Stadt auch im Sportbereich unkompliziert Corona-Hilfsmaßnahmen gesetzt hat. So wurde zum Beispiel die Verrechnung von Bestandsentgelten für Sporthallen und Turnsaalmieten einfach ausgesetzt, bestehende Förderungen mussten nicht zurückbezahlt werden, sondern konnten relativ einfach für Covid-19-Maßnahmen verwendet werden, und es gelangten Sportfördermittel in der Höhe von insgesamt 2,5 Millionen rasch und unbürokratisch zur Auszahlung.

 

Die MA 51 leistet durch die Bereitstellung von Sportstätten zu wirklich sehr günstigen Tarifen und auch durch die Unterstützung diversester Sportwettkämpfe sowie sonstiger Sportprojekte einen wesentlichen Beitrag dazu, die Wiener Bevölkerung zur Ausübung von Sport zu motivieren.

 

Besonderes Augenmerk wurde nicht nur in den letzten Wochen auf die sozialisierende und integrative Kraft des Sports in Wien gelegt. Sport erfüllt in vielen Fällen als Katalysator, wenn auch nur auf den Zuschauerrängen, einen ganz wichtigen Auftrag für das Sozialgefüge der Wiener Bevölkerung. Allein dieser Aspekt sollte reichen, dass dem Sport in Wien noch viel, viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. - Herzlichen Dank.

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Bitte noch ein bisschen reinigen, Herr Kollege! Danke. - Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Damnjanovic. Bitte.

 

16.30.06

GR Nemanja Damnjanovic, BA (FPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Ich habe ihn, glaube ich, vorher hinten gesehen. - Genug ist genug: Dieser Aufschrei der Sportler, Vereine und des Sportes in Österreich wird immer lauter. Mehr als genug haben die Bundes- und Landesregierung angekündigt und versprochen, aber die Umsetzungsrealität schaut ganz anders aus. Sie schaut sehr traurig aus. Am 13.5. hat der zuständige Minister und Vizekanzler Werner Kogler 700 Millionen EUR Unterstützung für gemeinnützige Vereine und NGOs für die Bereiche Kultur, Kunst und Sport versprochen beziehungsweise angekündigt.

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Corona-Krise war am Anfang eine Gesundheitskrise, danach eine Wirtschaftskrise, mittlerweile ist es eine soziale und gesellschaftliche Krise. Sie hat viele Bereiche unserer Gesellschaft schlimm getroffen. Ich bekomme ständig Fragen: Wieso setzen wir uns nicht mehr ein für Unternehmer? Wieso setzen wir uns nicht mehr ein für andere Bereiche? - Ich meine: Wir Politiker haben unsere Geschäftsbereiche, und wir sollten schauen, dass wir für diese Bereiche das Beste herausholen.

 

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