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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 11.12.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 88 von 101

 

zeit ist sechs Minuten. Die Restredezeit der Fraktion ist zehn Minuten. Bitte.

 

19.11.57

GRin Dr. Katarzyna Greco, MBA (ÖVP)|: Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrter Vorsitzender! Sehr geehrte Kolleginnen! Sehr geehrte Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren, die heute via Livestream bei uns dabei sind!

 

Es ist Freitagabend, zwei Tage voller Impulse, zwei Tage voller Diskurse und Debatten, nicht zuletzt jetzt auch zu einem Bereich, der mich persönlich sehr interessiert, persönlich von dem von mir sehr geschätzten Kollegen Hans Arsenovic angesprochen, als Mutter eines Leistungssportlers ein großes Thema.

 

Vor allem aber freue ich mich, hier und heute zu Ihnen sprechen zu dürfen, nicht nur, weil es das erste Mal ist, dass ich hier in diesem ehrwürdigen Haus als Gemeinderätin sprechen darf, sondern auch, weil das, was wir hier machen, nicht nur Tagesordnungspunkte sind. Das sind Themen, die die Menschen da draußen betreffen. Wir alle in diesem Saal haben das Privileg und die Verantwortung, dass das, was wir hier besprechen und entscheiden, den Menschen, den Wienerinnen und Wienern da draußen, hilft, ein noch besseres Leben in unserer wunderschönen Stadt zu haben.

 

Ich darf jetzt zum heutigen Thema, zu welchem ich ein paar Worte spenden darf, nämlich zur Frauengesundheit kommen. Frauen stellen mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung, auch in Österreich, in Wien sind sie mit knapp über 51 Prozent diejenigen, die hier Tag ein, Tag aus Wundervolles leisten. Gerade in der Krise haben wir es gemerkt. Was ist anders? Männer, Frauen, es sind andere Gesundheitsrisiken, es sind andere Symptome und andere Krankheitsverläufe.

 

Ich darf Sie an den typischen männlichen Herzinfarkt erinnern, bei Frauen sehr oft nicht erkannt, da ganz andere Symptome im Hintergrund liegen. Frauen leben statistisch gesehen länger, aber sehr oft in schlechterer Gesundheit. Frauen, wir haben das gestern und vor allem heute schon mehrfach gehört, sind auch sehr oft von sozioökonomischen Gesundheitsfaktoren stärker betroffen. Ich darf hier vor allem die Alleinerzieherinnen und Altersarmut zitieren und das spiegelt oft eines wider, das so maßgeblich zur Gesundheit beiträgt, nämlich den wichtigen Bereich der Vorsorge.

 

Vorsorge, wir kennen es alle, gerade die Frauen, die Mütter unter Ihnen, unter uns allen hier: Gehen wir dann eh, geht schon noch, machen wir. Nur genau dieses „geht schon“ und „machen wir“ und „eh dann“, das muss früher passieren. 40 Prozent aller Erkrankungen: Wenn wir im Vorfeld darauf achten, können diese Prozentsätze bereits herabgesetzt werden und dementsprechend tritt die Erkrankung nicht auf oder nicht so heftig.

 

Krebs, Brustkrebs - 29 Prozent aller Krebserkrankungen sind Brustkrebs -, gefolgt von Darmkrebs und Lungenkrebs. 555.000 Frauen sind prognostiziert, heuer in Europa an Brustkrebs zu sterben. Wenn wir uns überlegen, was das für unser Österreich bedeutet, dann sind das dramatische Zahlen. Dramatisch ist beispielsweise auch der Anstieg von Diabetes bei Frauen. Wenn wir uns die letzten 18 Jahre ansehen: 50 Prozent Anstieg hier, ganz viel auch durch Stressdiabetes. Die Wissenschaft sagt, auch hier wiederum sind bis zu 40 Prozent der Erkrankungen durch Frühdiagnose vermeidbar.

 

Das heißt, unser Ziel als Stadt Wien ist es ganz klar, in diesen Bereich zu investieren, in diesem Bereich da zu sein und diese Fallzahlen zu reduzieren. Wir müssen auch darauf schauen, dass alle Stakeholder, nicht nur wir 100 hier in diesem Raum, sondern alle, die dazugehören, die Ärzteschaft, die forschende Industrie, intensiver mit einbezogen werden und diese Frauengesundheit noch mehr vor den Vorhang geholt wird, hier noch einmal mehr investiert wird, die Ziele ganz klar formuliert werden. Gendermedizin ist jetzt angesagt, denn so können wir garantieren, dass wir Frauen, dass wir Mütter auch in Zukunft für unser Land, für unsere Zukunft so aktiv da sein können.

 

Vieles ist gesagt worden, vieles steht auch in unserem Wiener Gesundheitszielen. Wer mich kennt, der weiß, ich sage nicht nur, Gesundheit, es ist viel mehr als ein Wort, als ein Begriff für mich. Die Punkte sind da: Gesundheit ist viel mehr als eine Ideologie und hier gilt es, an einem Strang zu ziehen. Ich werde das machen und wir als neue Volkspartei werden mit Argusaugen darauf schauen, dass wir die Mittel, die hier zur Verfügung gestellt werden, auch richtig einsetzen, für die Gesundheit der Frauen, für die Gesundheit aller Wienerinnen und Wiener. Danke schön.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Dr. Laschan. Selbstgewählte Redezeit zehn Minuten. Bitte, Frau Gemeinderätin.

 

19.18.10

GRin Dr. Claudia Laschan (SPÖ)|: Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Auch in einem wohlhabenden Land wie es viele europäische Staaten sind, werden Menschen in manchen Regionen deutlich älter als in anderen. Um herauszufinden, wo die Lebenserwartung am höchsten und wo sie am geringsten ist, braucht man eine Menge statistischer Daten, denn es ist zu wenig, die durchschnittliche Lebenserwartung oder das durchschnittliche Sterbealter heranzuziehen, weil es Städte gibt, die sehr jung sind und es gibt Gegenden, wo mehr ältere Menschen leben.

 

In Deutschland wurde vor Kurzem eine Studie gemacht, die geographisch sehr kleinteilig aufgesetzt wurde, um herauszufinden, mit welcher Lebenszeit ein neugeborenes Baby in einem bestimmten Ort unter normalen Umständen, also kein Krieg oder keine Katastrophen, rechnen kann. Was war das Ergebnis? Nicht überraschend: Es kommt darauf an, wo man lebt.

 

Der größte Unterschied zeigt sich zwischen dem Landkreis München, also dem Speckgürtel um München herum, und Bremerhaven, eine Hafenstadt an der Nordsee. In München wird ein Mann 81,2 Jahre alt, in Bremerhaven nur 75,8, das ist ein Unterschied von 5 Jahren. Das kommt uns doch bekannt vor, wir brauchen für München nur den 1. Bezirk oder den 13. Bezirk oder eventuell den 19. Bezirk einsetzen und für Bremerhaven den 15. und den 20. Bezirk.

 

Die Ursache für niedrige Lebenserwartung ist nämlich nicht in dem Ausmaß das durchschnittliche Einkommen einer Gegend, sondern die Ursache für niedrige

 

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