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Gemeinderat, 54. Sitzung vom 26.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 23 von 99

 

bereits die Diskussion beginnt und die dort ein bisserl unruhig werden, weil so viele MitarbeiterInnen in die Klinik Floridsdorf übersiedeln wollen. Also im Augenblick sind wir eher in einer umgekehrten Situation.

 

Aber wir haben zwei Diskussionen - ich konnte es vorhin schon ganz kurz anreißen -, wir haben eine Diskussion über die Frage, wie viele Stunden sollen eigentlich im Personalberechnungsschlüssel berücksichtigt werden. Die Ärztekammer meint im Augenblick, wir sollen einen Schlüssel anwenden, bei dem dann sämtliche Ärztinnen und Ärzte keine Überstunden mehr ausbezahlt bekommen würden. Darüber gibt es die Gespräche und Verhandlungen und laufenden Diskussionen in der Sozialpartnerschaft. Das ist mir sehr wichtig, und daher bin ich, ehrlich gesagt, sehr zuversichtlich, dass wir in der Klinik Floridsdorf über einen längeren Zeitraum kein außergewöhnliches Personalproblem haben. Laufende Personalprobleme gibt es selbstverständlich, das ist ein Betrieb mit rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, da gilt das, was ich vorhin schon gesagt habe, ein riesengroßer Betrieb, den wir in seiner Gesamtdimension betrachten sollten.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Danke, Herr Stadtrat, für die Beantwortung der 5. Anfrage. Die Fragestunde ist somit beendet.

 

10.48.00Wir kommen nun zur Aktuellen Stunde. Die Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates hat eine Aktuelle Stunde mit dem Thema „Schule Digital, Campus-Neubauprogramm - Wien investiert kräftig in die Bildung und Chancen seiner Kinder und Jugend“ verlangt. Das Verlangen wurde gemäß § 39 Abs. 2 der Geschäftsordnung ordnungsgemäß beantragt. - Ich bitte den Erstredner, Herrn GR Vettermann, die Aktuelle Stunde zu eröffnen, wobei ich bemerke, dass seine Redezeit mit zehn Minuten begrenzt ist. - Bitte, Herr Gemeinderat.

 

10.48.32

GR Heinz Vettermann (SPÖ)|: Frau Vorsitzende! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Schon der lange Titel zeigt ja, dass im Bereich der Bildung einiges geschieht. Ich finde auch, diese doch sehr genaue Aufzählung hat was typisch Sozialdemokratisches, aber man soll ja auch kenntlich sein. In dem Sinn möchte ich aber vielleicht mit etwas wirklich Aktuellem beginnen. Soweit ich gehört habe, sind die Verhandlungen mit dem Ministerium gut ausgegangen, bei denen es darum gegangen ist, das Zusatzpersonal, das an der Kippe gestanden ist und am Freitag sonst zur Kündigung hätte ausgeschrieben werden müssen, bei den mobilen multikulturellen Teams und auch bei den Sozialarbeitern, die momentan in den Schulen sind, zu sichern. Es ist dadurch gelungen, da die neue Regierung ernsthaftere Gespräche geführt hat. Wien hat ja von sich aus erklärt, wir übernehmen auch die Hälfte der Kosten, wenn unsere ausgestreckte Hand genommen wird. Das dürfte gelungen sein, das ist natürlich teuer für Wien, aber es ist auch super, dass der Bund die andere Hälfte übernommen hat, sodass wir die Sozialarbeiter, die es im Moment gibt, und die mobilen kulturellen Teams in den Schulen gesichert haben. Ich glaube, das ist eine gute Nachricht für alle Wiener Schulen und die Wiener Pädagogik ganz am Anfang dieser Aktuellen Stunde. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ein tatsächlicher Grund zur Freunde, aber wissentlich nicht alles, wie unser Titel ja schon verrät, Wien wächst, und zwar bei den 6- bis 9-Jährigen in den letzten 10 Jahren von 62.000 auf 72.000. Das sind rund 1.000 Kinder mehr und, da braucht man natürlich, um die zu beschulen, einmal rein praktisch Räume. Rund 90 Klassen haben wir die letzten Jahre fertiggestellt, heuer sollen es 100 Klassen werden, und dann wird es ein bisserl besser, dann kommt man mit vermutlich 60, 70 aus, wenn die Prognose so stimmt. Das heißt, man ist aber einmal rein beim Bau stark gefordert.

 

Wie schaffen wir diese baulichen Maßnahmen? Wir schaffen sie durch Campusstandorte, in denen Kindergarten, Schulen und Freizeitpädagogik zusammen sind. Da haben wir insgesamt neun in Bau und Planung und eine Mittelschule. Was dort verwirklicht ist, ist ja nicht nur, dass die zusammenwirken, sondern auch ein wirkliches Clusterprinzip: Es gibt einen multifunktionalen Kern, ein Zentrum, und um das herum ist die Mittelschule, ist die Volksschule, ist der Kindergarten gruppiert, damit hier wirklich neue Formen der Begegnung, aber auch des dezentralen Gruppenlernens möglich sind. Das lässt sich einmal baulich ermöglichen, man muss es dann aber auch umsetzen, und dazu braucht es gute Pädagoginnen und Pädagogen. Aber wir schaffen einmal die räumlichen Voraussetzungen.

 

Und natürlich gibt es den Ausbau nicht nur bei den neuen Standorten, sondern auch bei der Renovierung bestehender Schulstandorte, auch da passiert viel. Warum tun wir das? Erstens einmal, um Raum zu schaffen, damit es den lieben Kleinen nicht auf den Kopf regnet und sie gut untergebracht sind, aber natürlich auch deshalb, um die beste Pädagogik sicherzustellen und diese Möglichkeiten auch zu bieten. Pestalozzi hat einmal gesagt, Bildung ist immer Beziehung beziehungsweise Beziehung und Liebe. Und wenn das funktioniert, kann man auch fachlich, sachlich etwas vermitteln. Und das wollen wir durch diese Baumaßnahmen sicherstellen, die wir entsprechend setzen.

 

Welche Baumaßnahmen gibt es sonst noch? Es wird ein neues Zentralberufsschulgebäude in Aspern gebaut. Dort werden einige Berufsschulen zusammengezogen: die Berufsschule für das Baugewerbe in der Wagramer Straße 65 - dadurch kann dieses Grundstück verwertet werden - und Kaufmännische Berufsschulen. Diese sind aber mehr innerstädtisch gelegen, da werden wir nicht verwerten, sondern natürlich andere Schulen hineingeben, denn wir brauchen dort sowieso Schulraum, und das können wir nicht dadurch schaffen, indem wir irgendwelche Häuser im innerstädtischen Bereich wegreißen. Daher ist es gut, diese Gebäude anders, neu und richtig zu verwenden, wir schaffen damit indirekt Raum, um diese Entwicklung voranzutreiben.

 

Beschlossen ist auch der Neubau der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik der Stadt Wien, die ist in die Jahre gekommen. Im Moment läuft sie zwar noch, aber man kann sie auch mit besten Renovierungsanstrengungen nicht mehr so leicht auf einen zeitgemäßen Standard

 

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