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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 27.11.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 77 von 100

 

aber dann eine Ausschreibung und eine Jury. Also das ist nicht das einzige Instrumentarium für die Entscheidungsfindung. Ich lade wirklich alle gern ein, sich dann zu gegebenem Zeitpunkt mit mir zu unterhalten.

 

Wiener Festwochen haben wir entschieden. Christophe Slagmuylder wird nicht nur interimistisch, sondern auch langfristig die Festwochen übernehmen und hat jetzt schon ein sehr gutes Standing in der Stadt, weil er in kürzester Zeit auch mit unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren der Stadt gesprochen hat.

 

Kunsthalle Wien, ein Weiteres, wird auch sehr vieles dynamisieren und sehr viele neue Weichenstellungen in der Stadt legen. Auch hier ginge es um die Schärfung des kulturpolitischen Auftrags und eine neue Leitung, die ab Februar 2019 entschieden sein wird.

 

Die zweite große Säule ist, die Teilhabe zu erhöhen. Wien als Kulturstadt braucht auch in der ganzen Stadt Kultur. Hier gibt es ein Nahziel und ein Fernziel. Das eine ist sozusagen, wirklich stark in die Bezirke zu gehen, die sich jetzt stark entwickeln, die sich stark erweitern, neue Stadtteile, neue Zusammenhänge von Wohnungssituationen für viele Menschen und Familien, hier bewusst Projekte zu setzen, also Bezirks- und Stadtteilkultur durch Stadtlabore, die wir ins Leben rufen wollen, teilweise mit Akteuren aus den Institutionen, wie dem Konzerthaus zum Beispiel, die dann draußen Projekte machen, oder anderen Akteuren, die hier im innerstädtischen Bereich angesiedelt sind, aber auch dann bewusste Setzungen, Beauftragungen.

 

Das Fernziel ist natürlich, dafür war die Zeit bei Weitem zu kurz, und das wird auch eine Frage sein, die man jetzt über die Jahre hinaus sukzessive entwickelt, auch die Verlagerung von Institutionen, die so attraktiv sein sollen, dass sie wiederum nicht nur die Gegend aufwerten, sondern auch eine Art von Fluktuation aus dem innerstädtischen Bereich in andere Zonen möglich machen. Dazu müssen sie natürlich verkehrstechnisch sehr gut gelegen sein. Man muss da eben mit den befreundeten anderen Geschäftsgruppen zusammenarbeiten, mit Verkehr, mit Umwelt, mit Kathrin Gaál. Das heißt, es ist ein vernetztes Arbeiten, um überhaupt diese Plätze und Möglichkeiten zu sondieren.

 

Dadurch haben wir eben auch in diesem Bereich, um diesen Anfang überhaupt einmal zu starten, mit diesen Projekten der Stadtlabore auch die Bearbeitung von einzelnen Bezirksmuseen, die wir uns im nächsten Jahr vornehmen, die auch spürbar werden sollen und die sich auch sehr partizipativ mit den jeweilig dort lebenden Menschen auseinandersetzen. Dadurch haben wir diesen Teil enorm erhöht und überhaupt sozusagen Grundlagen geschaffen, dass auch viele Kulturschaffende aus der freien Szene dort Anteil haben. Mir geht es also darum, Brücken in beide Richtungen zu bauen, also eine Stadt wie ein osmotisches Gewebe, eine Atmung von innen nach außen, von außen nach innen. Das ist auch eine Frage der Wertschätzung der Menschen, die in unterschiedlichen Stadtteilen wohnen.

 

Ein wichtiger Punkt oder weiterer Schwerpunkt ist für uns, Impulse im Bereich der Musik zu setzen, also Musikförderung, Kompositionsförderung, Klubkultur, auch Filmförderung. Auch hier wurde der Betrag, den wir haben, wesentlich erhöht, bei der Kompositionsförderung um 1.000 Prozent, weil das vorher mit 15.000 für die ganze Stadt wirklich beschämend war. Also das sind jetzt 150.000 EUR, auch noch nicht wahnsinnig rasend viel, aber immerhin wird der richtige Weg gegangen.

 

Ein wichtiger Punkt ist mir eigentlich die Wissenschaftsförderung.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Ich darf nur erinnern, die Zeit ist abgelaufen. Schön langsam zum Schlusssatz, bitte.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler (fortsetzend): Ich komme zum Schluss. Die Wissenschaftsförderung und Wissenschaftsvermittlung ist mir sehr wichtig. Hier geht es auch um eine Sichtbarmachung dessen, was es schon gibt. Auch hier müssen wir mit anderen Tools das vermitteln, was da ist, verstärken und Anreize setzen, dass junge Leute sozusagen auch wahrnehmen, was hier möglich ist, aber auch Wissenschaftler zu halten, sie nicht nur in dieser Stadt auszubilden, nicht nur dafür zu sorgen, dass Wien die größte mitteleuropäische Wissenschaftsstadt ist, sondern eben auch Spitzenforschung weiter zu ermöglichen.

 

Dann, als letzter Punkt, den ich einfach nur ansprechen möchte, ein großes Thema, soziale Absicherung und soziale Innovation, das Herausholen einer Szene aus dem Prekariat, andere Synergien zu schaffen und auch in diesem Sinne, und da möchte ich mir Zeit nehmen, zu überlegen, was richtig ist, ein Landes-Kulturförderungsgesetz oder dieser andere Prozess einer Entwicklung eines sozusagen Entwicklungsplanes, der aber partizipativ gestaltet ist.

 

Wir werden auch ein Symposium zum Thema Fairplay mit der IG Kultur im nächsten Frühjahr machen. - Ich danke Ihnen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN sowie von GRin Mag. Ulrike Nittmann und GR Thomas Weber.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zur Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft liegt keine Wortmeldung mehr vor. Vielen Dank, Frau Stadträtin!

 

17.30.02Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe Umwelt und Wiener Stadtwerke.

 

Ich schlage vor, die Debatte zu dieser Geschäftsgruppe mit Post 5, das ist der Wirtschaftsplan der Unternehmung Wien Kanal für das Jahr 2019, gemeinsam durchzuführen, die Abstimmung über den Voranschlag der Bundeshauptstadt und den Wirtschaftsplan Wien Kanal jedoch getrennt vorzunehmen.

 

Wird dagegen ein Einwand erhoben? - Das ist nicht der Fall. Ich darf daher die Damen und Herren des Gemeinderates ersuchen, so vorzugehen.

 

Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe Umwelt und Wiener Stadtwerke. Ich begrüße Frau Umweltstadträtin Sima recht herzlich.

 

Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Emmerling. Ich erteile es ihr. Bitte schön.

 

17.30.41

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Zuseherinnen und Zuseher!

 

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