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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 19.12.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 117 von 147

 

700 Beschäftigten selbstverständlich nach Kollektivvertrag angestellt sind und daher die Steigerungen auch in der Höhe der Gemeindebediensteten Wien mitmachen.

 

Nun, das ist ein klarer Auftrag an die Geschäftsführung, den Sparkurs, den sie bisher in den letzten Jahren seit 2008 unter Generaldirektor Drozda schon gegangen ist, fortzusetzen. In diesen Jahren wurden tatsächlich 70 Arbeitsplätze abgebaut durch Verbesserung der Arbeitsabläufe, durch Synergien zwischen den 3 Häusern, die zusammengeführt wurden, und es wurden – weil das auch immer diskutiert wird – in allen Teilen des Unternehmens, von der Generaldirektion bis in die Technik, Beschäftigte eingespart, nur eine Zahl ist gestiegen, nämlich die Zahl der Lehrlinge. Gleichzeitig wurden in den letzten Jahren auch die Sachausgaben um 2,5 Millionen EUR reduziert, und zwar durch Synergien zwischen den 3 Häusern im Facility Management und durch ausgezeichnetes Controlling.

 

Es muss einfach festgestellt werden, dass die Vereinigten Bühnen Wien nicht nur das größte, sondern auch das bedeutendste Kulturunternehmen dieser Stadt sind mit 500 000 bis 600 000 Besucherinnen und Besuchern im Jahr in Wien und mit 1,2 Millionen BesucherInnen von VBW-Produktionen im Ausland. Dieses Unternehmen sichert 700 Arbeitsplätze in dieser Stadt, schafft eine Wertschöpfung mit dem Faktor 2,3, das heißt, 1 000 eingesetzte Fördereuro bringen 2 300 EUR Wirtschaftsleistung. Die Vereinigten Bühnen Wien sind auch mitverantwortlich dafür, dass Wien erfolgreich ist als Stadt mit der höchsten Lebensqualität, aber auch als Tourismusmetropole und als Kongresstourismusmetropole Nummer 1.

 

Und weil immer wieder gesagt wird, andere Häuser machen das billiger. Das stimmt nicht. Die Kennzahl, die das einfach am deutlichsten abbildet, ist die Subvention pro Besucher und Besucherin, und die ist bei Weitem am geringsten bei den drei Häusern – da geht es jetzt nicht nur um Musical, sondern auch um ein Opernhaus – der Vereinigten Bühnen Wien. Hier gibt es eine Förderung pro BesucherIn von 71 EUR. Im Vergleich dazu sind es im Landestheater Linz 144 EUR, bei den Bundestheatern 150 EUR, im Opernhaus Graz 155 EUR, bei den Städtischen Bühnen Frankfurt 175 EUR, im Staatstheater Stuttgart 211 EUR und im Theater am Gärtnerplatz in München beispielsweise 320 EUR Förderung pro Besucher. Das beweist, dass auch unter Berücksichtigung, dass eines der drei Häuser ein hochqualitatives Opernangebot bietet, die Vereinigten Bühnen Wien sehr effektiv sind.

 

Auch die Subventionshöhe ist vergleichsweise gering. Wenn ich nur berücksichtige, dass allein die Volksoper mit nur einem Haus 40 Millionen EUR Förderung hat, dann ist die Förderung für 3 Häuser für die Vereinigten Bühnen Wien mit 42 Millionen EUR – und die wird in den nächsten 2 Jahren auf 40 Millionen EUR abgesenkt – durchaus sehr sparsam, aber doch notwendig, um diesen Betrieb mit all seinen Erfolgen, den er in den letzten Jahren gefeiert hat, fortsetzen zu können.

 

Wir sind daher sehr, sehr froh, dass wir heute hier mit diesem Beschluss des Dreijahresvertrages die Vereinigten Bühnen Wien nachhaltig auf drei Jahre absichern können. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet.

 

Wir kommen daher zur Abstimmung.21.33.31 Wer der Postnummer 49 die Zustimmung gibt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das wird mit den Stimmen der Regierungsparteien so unterstützt und hat die notwendige Mehrheit.

 

21.33.44Es gelangt nunmehr die Postnummer 50 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Volkstheater GmbH. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Woller, die Verhandlung einzuleiten.

 

21.34.00

Berichterstatter GR Ernst Woller: Ich ersuche um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Ing Leeb. Ich erteile es ihr.

 

21.34.15

GRin Ing Isabella Leeb (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Danke, Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!

 

Ich freue mich sehr, dass die Kollegin Bluma, glaube ich, einen Allparteienantrag zur Generalsanierung des Volkstheaters einbringen wird. Erlauben Sie mir aber dennoch – auch weil der Herr Woller jetzt Berichterstatter ist – noch ein paar Worte zur Vorgeschichte. Wir haben ja vor einem Monat schon – es war in der Budgetwoche; dass ich es nicht durcheinanderbringe – zu dem Thema schon gesprochen. Es gibt einen Brief von der Stadtbaudirektion – ich will da jetzt nicht mehr im Detail darauf eingehen –, und der Herr Stadtrat hat uns damals ein bisschen böse Absicht unterstellt, indem er gemeint hat, wir nehmen jetzt das Volkstheater in politische Geiselhaft und schlagen politisches Kleingeld.

 

Nein, es ist uns wirklich ein Anliegen. Deswegen freut es mich heute besonders, dass der Allparteienantrag zustande kommt, ich möchte eines aber doch an der Stelle noch anmerken. Ich weiß schon, in der politischen Auseinandersetzung fallen manchmal Worte, die auch verletzend sein können. Ich muss ganz ehrlich sagen, wir können uns auf einer sachlichen Ebene austauschen, wenn ich dann aber in einer Aussendung des Kollegen Woller, die eine Replik auf eine Aussendung von mir war, wo ich wirklich versucht habe, das Thema sachlich darzustellen, feststellen muss, dass er mir vorwirft, dass ich permanent die Wiener Kultur schlecht machen möchte, dann halte ich fest: Nein, es ist mir wirklich ein Anliegen. Wir können nicht einer Meinung sein, das müssen wir auch nicht, aber wir brauchen uns auch nicht persönlich irgendwelche Dinge an den Kopf zu werfen, die dann so weit gehen, dass Sie mir vorwerfen – das kenne ich ja auch schon vom Herrn Klaus Werner-Lobo –, „denn ich habe Sie noch nie bei Kulturveranstaltungen angetroffen“.

 

Ich möchte einmal hier an der Stelle ganz eindeutig festhalten: Mit Verlaub, das geht niemanden etwas an, wann, wo und zu welchen Kulturveranstaltungen ich gehe. Das hat hier nichts verloren. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.) Und ich werde mich auch in Zukunft weder beim

 

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