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Gemeinderat, 59. Sitzung vom 25.11.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 34 von 79

 

sers, das dort entspringt, nutzen kann. Es ist also nicht so, dass irgendein Sozialdemokrat jemals entschieden hat, einen Teil des Wassers zu privatisieren.

 

Im Gegenteil, es ist die Wiener Sozialdemokratie, die für die Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand kämpft, nämlich auf europäischer Ebene, Herr Kollege Jung, und auf städtischer Ebene. Wir haben das Wiener Wasser unter Verfassungsschutz gestellt. Sonst haben Sie ein recht gutes Gedächtnis über Ereignisse, die 50, 60 Jahre zurückliegen, aber nicht, wenn etwas 10 Jahre her ist. Es wäre eigentlich spannend, darüber nachzudenken, wenn es um die Privatisierung von Wasser geht.

 

Anders Beispiel, Grünraum erhalten: Gestern hat ein Redner gesagt – ich glaube, es war Kollege Aigner, nein, es war Kollege Mahdalik –, wir pflanzen nicht einmal mehr Bäume, wir pflanzen die Leute. Also allein im Norbert-Scheed-Wald sind 16 000 Bäume gepflanzt worden. Das ist aber nur ein Beispiel für das, was wir in den nächsten Jahren machen werden, nämlich 15 Millionen Quadratmeter neue Grün- und Erholungsflächen für Wienerinnen und Wiener. Das ist keine Kleinigkeit. Das ist ein Jahrhundertprojekt für künftige Generationen. Das ist von der Bedeutung her so wie die Unterschutzstellung des Grüngürtels. Das passiert in den nächsten Jahren, 15 Millionen Quadratmeter Grünraum, das sind zirka 3 000 Fußballfelder.

 

Was passiert noch in den nächsten Jahren zum Thema Smart City? Erstens: Wir bekennen, erneuern und verstärken unsere Bemühungen für eine nachhaltige Wirtschaft. Da gehört die Kooperation mit der Wirtschaft dazu, es gibt jetzt schon den ÖkoBusinessPlan 5.0. In dieses Thema kann man sich stundenlang vertiefen. Der wesentliche Punkt ist: Es gibt noch eine Vereinfachung, Vergrößerung, Verbesserung der Förderung und Angebotsstruktur.

 

Ökokauf ist das weltweit am meisten beachtete, nachgemachte, beklatschte Modell. Dabei kann man über öffentliche Beschaffung – und es ist keine Kleinigkeit, die Wien einkauft – die Welt positiv verändern und die Umwelt verbessern. Das Wiener Wasser ist sicher die Folge. Das waren mutige Entscheidungen, die mehr als 100 Jahre alt sind, aber dass es das in dieser Qualität heute gibt, ist in erster Linie die Folge laufender, großer und mutiger Investitionen in die Gewässer. Allein in die Erhaltungsmaßnahmen werden wir im Jahr 2015 51 Millionen EUR investieren.

 

Die MA 49 erwähne ich in der Regel in ihrer Rolle, wenn es darum geht, dieses Wasser abzusichern. Heute, Herr Kollege Walter, erwähne ich die MA 49 auch als einen von Österreichs größten Landwirtschaftsbetrieben. Jetzt möchte ich dich dezidiert ausnehmen aus der Gruppe jener, die nicht über den Tellerrand hinausblicken und nicht große Themen ansprechen, im Gegenteil; aber zu sagen, dass wir auf die Landwirtschaft zu wenig schauen, das finde ich fast ein bisschen kleingeistig.

 

Die Stadt hat 51 Hektar Weingärten und 2 500 Hektar Ackerflächen, und wir werden unsere Rolle als Bauer beziehungsweise als Ökobauer weiter ausbauen – und natürlich auch unsere Rolle als Umweltpolitikerinnen und Umweltpolitiker. Deswegen gibt es zum Beispiel auch den Agrarstrukturellen Entwicklungsplan Agstep als eigenständiges Dokument. Wir wollen diejenigen, die hinter einer nachhaltigen Landwirtschaft stehen, ausbauen, jene, die hinter einer Landwirtschaft stehen, die Produkte regional erstellt, regional produziert, denn darum geht es ja auch in einer Stadt der kurzen Wege.

 

Jetzt komme ich zum Thema von der anderen Seite. Zu einer Smart City gehört es auch, dass man weiterdenkt als nur darum, ein kleines konkretes Problem zu lösen. Auch ein großes Problem muss gelöst werden, und zwar gut, nach allen Standards der Kunst. Zum Beispiel 150 Tiere, 300 Katzen, hunderte Kleintiere unterzubringen, das ist gar kein kleines, sondern ein großes Problem, das wir auf eine Art und Weise angehen, auf die wir stolz sein können. Das TierQuarTier wird ein großartiger Bau, das kann man jetzt schon sehen.

 

Es wird ein Bau werden, der international beachtet wird. Da haben wir uns nicht umsonst international umgeschaut. Aber es ist ein Beispiel dafür, dass wir bei der Umweltpolitik nicht nur an einzelne Dinge denken, sondern daran, wie eben die Welt sein soll und wie eine Smart City aufgebaut sein soll. Deswegen wird das TierQuarTier mit Strom versorgt, der aus den Klärgasen vom Rautenweg, also sozusagen aus der Nachbarschaft stammt und daher ökologisch nachhaltig ist.

 

Ein anderes Beispiel für ökologische Nachhaltigkeit im Sinne einer Smart City, im Sinne einer Nutzung von moderner IKT-Infrastruktur ist Regenwassermanagement. Wien wächst, das Klima ändert sich, darauf muss man sich einstellen. Das kostet aber auch Geld, das ist auch ein Beispiel für Infrastruktur, die wir erhalten. Zum Beispiel allein das Speicherbecken Simmering, das im nächsten Jahr gebaut wird, um das Regenwassermanagement zu ermöglichen, kostet 31 Millionen EUR.

 

Der Punkt ist: Das, was Umweltpolitik hier macht, was die Abteilungen hier machen, was wir bei der Erhaltung der Infrastruktur machen, was wir bei der Erhaltung der Lebensqualität machen, was wir bei der Ermöglichung eines schönes Lebens in Wien machen, in den Parks, im Grünraum, auf sauberen Straßen, im Winter ohne Schnee auf der Straße, und so weiter, ist natürlich einer der wesentlichen Beiträge für eine Stadt, die eine Zukunft hat, die funktioniert. Und es ist natürlich der Grund, warum Menschen gerne in Wien wohnen, warum Menschen wissen, dass Wien die Stadt mit der höchsten Lebensqualität ist. Das sagen Menschen.

 

Mercer kann kein Säulenheiliger sein, Herr Kollege Unger, denn Mercer ist gar kein Mensch. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Er hat von einem Säulenheiligen Mercer gesprochen. Ich kenne mich mit Heiligen recht wenig aus, aber meines Wissens sind Heilige in der Regel Menschen gewesen, Mercer hingegen ist ein Institut. Ich kenne aber sehr viele Menschen, die gerne in Wien wohnen und die man fragen kann: Warum wohnen Sie gerne in Wien? – Weil Wien funktioniert und weil Wien eine Stadt ist, in der es sich gut leben lässt.

 

7 Minuten 40 Sekunden lasse ich nicht stehen. Ich sage als Schluss noch zwei Dinge. Erstens: Weihnachten kommt. Sie sind sicher alle sehr vielbeschäftigte Männer und Frauen und haben daher noch nicht hunder

 

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