«  1  »

 

Gemeinderat, 59. Sitzung vom 24.11.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 77 von 110

 

ohnehin mit Geld und vielleicht auch mit Knowhow, wie man so etwas baut. – Aber an sich sind Schnellbusse sehr wohl interessant, doch die Terminals sollten sich eher draußen an den großen Endpunkten beziehungsweise an den Bahnhöfen oder Stationen der Schnellbahn befinden.

 

Die Zeit schreitet voran, deswegen noch ein wichtiger Punkt. Ich hab es Ihrem nichtamtsführenden Stadtrat schon einmal gesagt, und ich sage es Ihnen jetzt noch einmal: Die Herstellung eines Stellplatzes in einer Park-and-ride-Anlage kostet 15 000 EUR. Nach Wien fahren jeden Tag 350 000 Autos, Pendler, herein. (GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Geh bitte!) Wenn ich jetzt freundlich rechne, macht das insgesamt 4,5 Milliarden EUR aus, die wir für Park-and-ride-Anlage ausgeben sollten. – Dieses Geld hat niemand auf der ganzen Welt! (Zwischenruf von StR Mag Manfred Juraczka.)

 

Sie können sich bei der UNO mit dem Hut hinsetzen; vielleicht gibt es ein bisschen Geld dafür! (Zwischenruf von GR Dipl-Ing Roman Stiftner.) Nein! Nein! Kollege Stiftner! Sie werfen uns dauernd Populismus vor. Rechnen Sie einfach einmal nach! Ich glaube, da geht es Ihnen so wie Kollegen Juraczka, der gesagt hat, dass 34 Millionen für die Wiener Linien reserviert sind, obwohl es tatsächlich 172 Millionen sind. Die Zahlen sind nicht das Ihre! Wenn ich jetzt wirklich böse sein möchte, dann sage ich: Kollege Juraczka hat das letzte Mal einen harten Wahlkampf geführt und hat den 2. Platz verloren und den 4. Platz in Hernals eingenommen. – Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen in Wien nicht auch so ergeht! (GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Das war jetzt aber ein schwaches Argument!)

 

Nach dieser kleinen Polemik bringe ich last but not least noch zwei Anträge betreffend sehbehinderte Menschen ein, die uns ganz wichtig sind: E-Fahrzeuge, auch E-Busse, sind sehr geräuscharm, und daher betrifft der eine Antrag die EU-Verordnung zu geräuscharmen Kraftfahrzeugen und der andere einen Pilotversuch zu geräuscharmen Kraftfahrzeugen. – Die beiden Anträge bringe ich hiermit ein.

 

Damit bin ich am Ende meines Redebeitrags. – Danke. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Mahdalik. Seine Redezeit wird mit 16 Minuten und 30 Sekunden eingestellt. Ich stelle auf 17 Minuten ein, dann ist es aber aus!

 

17.14.48

GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Sehr geehrte Frau Stadträtin! Herr Berichterstatter! Werte Damen und Herren!

 

Ich habe heute wieder ein Schildchen mitgebracht, damit ich ein bisschen Zeit überbrücken kann. Es betrifft nicht unbedingt die Geschäftsgruppe der Frau Stadträtin, aber Verkehr geht uns schließlich alle an. Es betrifft StRin Brauner, und darum ist auch sie auf dieser großen Jahreskarte neu der Wiener Linien, die ich vorbereitet habe, abgebildet. – Aber dazu später.

 

Die zwei Anträge, die Rüdiger Maresch gerade erwähnt hat, sind natürlich grundgescheit. Ihr seid wahrscheinlich genau mit den gleichen Leuten zusammengesessen, mit denen auch wir zusammengetroffen sind. Ihr könntet so vorgehen, dass ihr zwei Anträge stellt, nämlich einen an den SPÖ-Verkehrsminister und einen an die SPÖ-Stadträtin. Aber das könnte man auch auf dem kurzen Dienstweg erledigen!

 

Genau diese Behinderten, die vermutlich mit allen Fraktionen zusammengesessen sind, weil die Geräusche der Elektrobusse der Wiener Linien einfach zu gering sind, wodurch Sehbehinderte oder Blinde massiv gefährdet sind, haben schon Gespräche geführt und gesagt, stellt die Geräusche ein bisschen lauter! Sie sind jedoch bei den Wiener Linien abgeblitzt. Dort hat man gesagt, dass die Geräusche laut genug sind und man das den Anrainern nicht zumuten könne. – Da frage ich: Wenn aber eine Bim um die Ecke quietscht, dann kann man das Anrainern schon zumuten? Und die herkömmlichen Busse sind auch nicht unbedingt Flüsterbusse, aber das kann man den Anrainern zumuten? Also kann man quasi den Sehbehinderten und Blinden zumuten, dass sie die Busse überhören und niedergeführt werden?

 

Ich meine, man könnte auf dem kurzen Dienstweg viele Angelegenheiten erledigen und im eigenen Einflussbereich bei den Wiener Linien sagen: Stellt bitte das Geräusch lauter! Setzt euch mit den Behinderten zusammen! – Diese können dann feststellen, was für die meisten gut hörbar ist, und das könnte dann entsprechend eingestellt werden, ohne eigene Stadträte oder Minister zu beschäftigen.

 

Aber jetzt zur Jahreskarte neu. Diese wurde quasi überhaupt nicht kommuniziert, wobei man da die normalen Maßstäbe der Wiener Linien heranziehen muss, die sonst Imagekampagnen sonder Zahl das Jahr über sehr teuer schalten, wobei manche durchaus fragwürdig sind. Wer kennt dieses Sujet auf dem Plakat der Wiener Linien nicht, auf dem zwei junge Damen einem jungen Mann im Bus lüstern aufs Gesäß starren? Beide freuen sich einen Haxen aus, und die eine sagt zur anderen: Ich sag doch, du solltest mehr Bus fahren! – Mich wundert es ja, dass StRin Frauenberger da nicht eingeschritten ist, denn ich bin, so wie viele andere Männer, beim Anblick dieses Sujets entsetzt zurückgeprallt, weil es uns ja auf die Rolle des reinen Lustobjektes der Frauen reduziert! (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.) Und dieses rückwärtsgewandte „Mann zurück ins Bett holen“-Bild lehnen wir von der FPÖ natürlich entschieden ab! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Bei dieser Jahreskarte neu ist hingegen überhaupt nichts dergleichen geschehen. Es wurde zumindest versucht, das an der Öffentlichkeit vorbeizuschummeln, und wenn nicht eine Zeitung oder zwei Zeitungen das aufgegriffen hätten, würde das überhaupt niemand wissen!

 

Nur eine Geschichte: Eine Kollegin aus dem Klub, die seit 20 Jahren eine Jahreskarte hat, hat jetzt dieses Plastikkarterl bekommen. Ich habe es heute zum ersten Mal gesehen. Bis jetzt hat sie jedes Jahr, sofern sie nicht sagt, dass sie keine Jahreskarte mehr braucht, ein kleines Pickerl bekommen, auf dem die jeweilige Jahreszahl und was weiß ich, noch was steht. Das Foto ist auf dem Ausweis. All das kostet nicht die Welt, man braucht nur das neue Pickerl aufzukleben.

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular