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Gemeinderat, 54. Sitzung vom 23.06.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 63 von 105

 

und auch in meinem Heimatbezirk Floridsdorf. Da hieß es damals, 2012 wird die Verlängerung der U6 nach Stammersdorf zum Rendezvousberg fertiggestellt sein. Das heißt, wie im U-Bahn-Grundliniennetz von 1976 vorgesehen, wird die Stadtbahn, die U6, an den Stadtrand geführt, und es ist gut, dass das 2012 fertiggestellt wird, denn 2013 geht das Krankenhaus Nord in Vollbetrieb.

 

Tatsache ist - zum Krankenhaus Nord werden dann einige noch sehr gut sprechen -, wenn überhaupt, dann gibt es Teilbereiche, die im Krankenhaus Nord 2015 geöffnet werden. Das schaut dann vielleicht so aus, dass irgendwer das Licht dort einschalten wird, das ist dann die Inbetriebnahme eines Teilbereiches. Ob tatsächlich schon Patienten behandelt werden, das steht in den Sternen.

 

Die U6, meine Damen und Herren, das schaffen wir nicht, dass wir sie zum Krankenhaus verlängern. Das heißt, von der derzeitigen U6-Endstelle Franz-Jonas-Platz sind es vielleicht 1 000 m, sind es 1 500 m; mehr als 1 500 m sind es nicht. Das heißt, die Wendeanlage, die es natürlich jetzt gibt und geben muss, dort weiterzubauen in Tiefbauweise, das sind zirka 150 bis 200 m. Dann ginge es schon nach oben, und dort sind die Gleise vorhanden. Das heißt, Brünner Straße 68-70, Krankenhaus Nord, war ja die ehemalige Zentralwerkstätte der ÖBB. Daher könnte man das Krankenhaus kostengünstigst an die U6 anbinden.

 

Interessant ist, dass es da einen verbalen und medialen Schlagabtausch zwischen VBgmin Brauner und VBgmin Vassilakou gegeben hat. Ein Bruderzwist in Habsburg, könnte man vielleicht sagen, denn Finanzstadträtin Brauner spricht sich da für den Bau der U5 aus. Da wird ein bisschen herumphilosophiert, vielleicht auch phantasiert, und da, sehr geehrte Frau VBgmin Vassilakou, sind wir Freiheitliche durchaus an Ihrer Seite, denn Sie haben völlig richtig gesagt: Bevor wir da spekulieren und phantasieren über eine U5, bitte, ist es doch viel wichtiger, dass wir die U6 ans Krankenhaus Nord führen. Also ein ernst gemeintes Kompliment an Sie, Frau VBgmin Vassilakou: Da haben Sie unsere volle Unterstützung! Hoffentlich wird es auch gemacht, denn das brennt unter den Nägeln. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Wenn wir schon über eine U5 sprechen und phantasieren, verweisen wir auf das U-Bahn-Grundliniennetz von 1976 - einstimmig beschlossen -, wo die U-Bahn-Linien festgeschrieben waren. Spätestens zur Jahrtausendwende, das wäre 1999/2000 gewesen, werden alle bis zum Stadtrand geführt. Alle bis zum Stadtrand geführt - na, in Wahrheit ist es nicht so!

 

Da könnten wir, bevor man jetzt überhaupt an eine U5 denkt, da könnten wir Floridsdorfer, wir Donaustädter durchaus ein bisschen egoistisch sagen: Da stand auch eine U7 drin, als wichtigste Querverbindung zwischen zweien der bevölkerungsreichsten Bezirke Wiens, Floridsdorf und Donaustadt.

 

Bevor wir jetzt überhaupt an eine U5 denken, könnten wir Floridsdorfer und die Donaustädter durchaus ein bisschen egoistisch sagen: Damals war auch von einer U7 als wichtigster Querverbindung zwischen zwei der bevölkerungsreichsten Bezirken Wiens, Floridsdorf und Donaustadt, die Rede. Das wäre die U7. – Nichts ist damit! Dort fährt der 26er, und seit Kurzem fährt dort auch der 25A. Der Bau der U7 war jedoch im U-Bahn-Grundliniennetz 1976 vorgesehen.

 

Wofür wird Geld ausgegeben? – Mein werter Kollege Toni Mahdalik hat es schon angesprochen: Für die Mariahilfer Straße wird Geld ausgegeben, meine Damen und Herren, und zwar die Kleinigkeit von 25 Millionen EUR.

 

Jetzt komme ich jetzt nicht umhin, Herrn Vorsitzenden Godwin Schuster ein Kompliment zu machen, und zwar ein ernst gemeintes.

 

Die Zeitung „Österreich“ schreibt am 10.6.2014 unter „Fehlplanung und Parkplatzvernichtung“ – das möchte ich Ihnen schon bringen beziehungsweise präsentieren – „SPÖ kritisiert massiv die Mahü-Einbahnen. Rote Attacke gegen neues Einbahnlabyrinth sowie Grün- und Parkplatzvernichtung. Mariahilf/Neubau. Am Wochenende wurde die einzige Querstraße über die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße geöffnet, Schottenfeldgasse/Webgasse. Damit ist auch ein neues Einbahnlabyrinth in Neubau und Mariahilf wirksam, um Autofahrer abzuschrecken.“ – Das gefällt uns gar nicht!

 

Und was sagt jetzt Godwin Schuster? – Er sagt, dass er sich für die GRÜNEN schämt! – Ich zitiere: „Heftige Schelte an dieser Planung vom Büro Vassilakou kommt jetzt von der SPÖ: ‚Ich schäme mich wegen des rücksichtslosen Vorgehens der GRÜNEN bei Umsetzung dieser Maßnahmen ohne Rücksichtnahme auf Bewohnerinteressen.‘ – So der Gemeinderatsvorsitzende Godwin Schuster von der SPÖ auf ‚Facebook‘.“ (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ich zitiere weiter aus „Österreich“: „Denn die Einbahnen würden den Anrainern mehr Verkehr, Lärm und höhere Umweltbelastung bringen. Parkplatzvernichtung. Zusätzlich ärgert Schuster, dass Parkplätze gestrichen wurden, wo Stellplatznot herrsche. Grüne Blumeninseln wurden zu Gunsten von Radständern zubetoniert, außerdem seien die Anrainer erst mit der Umsetzung – ‚feige, weil im letzten Moment‘, so Schuster‘ – informiert wurden.“ – Viel besser hätten wir Freiheitliche das auch nicht bringen können! Kompliment, Herr Vorsitzender des Gemeinderates! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Eigentlich hätten wir Freiheitliche den Pressedienst auch nicht besser machen können. Nicht einmal unser Toni Mahdalik hätte das besser machen können, und das heißt etwas! – Das ist wirklich eine geniale Geschichte.

 

Meine Damen und Herren! Abschließend möchte ich noch sagen: Ein Kompliment an das Land Steiermark! Ein Kompliment an die Republik Österreich! Es gibt wieder einen Formel 1 Grand Prix nach mehr als elf Jahren. 270 Dauerarbeitsplätze wurden dadurch geschaffen. An diesem Wochenende wurden 70 Millionen EUR eingenommen. – Das sind die Unterschiede zwischen der Steiermark und Wien: Die Steiermark hat wieder einen Formel 1 Grand Prix bekommen. Und was haben wir? – Wir haben die Mariahilfer Straße.

 

Das ist ein Trauerspiel, meine Damen und Herren! –

 

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