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Gemeinderat, 48. Sitzung vom 30.01.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 34 von 63

 

erinnern, Wien ist von italienischen Einwanderern gegründet worden, von den Römern, von den römischen Legionen. (GR Johann Herzog: Italiener waren sie aber noch nicht!) Seit dem Beginn der Gründung der Stadt Wien durch italienische Einwanderer hat die Geschichte der Stadt Wien als Einwanderungsstadt und Durchwanderungsstadt eigentlich nicht aufgehört. (GR Johann Herzog: Das ist Geschichtsänderung!) All jene, die das nicht wahrhaben wollen, haben ein Problem mit Wien. (GR Johann Herzog: Das waren keine Italiener!)

 

Das heißt, eigentlich bin ich wesentlich patriotischer. Ich bin ein wesentlich patriotischer Wiener und ich liebe Wien, so wie es ist, viel mehr als Sie, weil Sie wollen Wien als Einwanderungsstadt nicht wahrhaben. Das heißt, Sie haben anscheinend ein psychologisches Problem damit und Sie haben auch ein politisches Problem damit. Meine Fraktion hat kein Problem damit, im Gegenteil, wir werden und wollen das weiter fördern, zum Beispiel mit diesen sieben Poststücken, die wir heute behandeln, wo ich immer noch um Ihre Zustimmung werbe, weil ich Ihnen glauben möchte, dass Ihnen die Integration wichtig ist, dass Ihnen das Motto „Sie sollen halt einmal Deutsch lernen.“ wichtig ist. (GR Mag Wolfgang Jung: Das ist es auch!) Das sagen Sie immer wieder. Dann bieten wir Deutschkurse an und Sie werden wieder ablehnen. Das ist einfach alles andere als stimmig. Das verstehe ich überhaupt nicht. Ich glaube, das versteht die Wiener Bevölkerung auch nicht.

 

Ich darf vielleicht ganz kurz auf die unterschiedlichen Vereine, die wir heute fördern wollen, eingehen, wie zum Beispiel den Verein Station Wien - Verein zur Förderung des kulturellen Austausches zwischen Einheimischen und MigrantInnen. Und zwar findet dort ein Austausch in kulturellen und künstlerischen Angelegenheiten statt. Der Verein ist in Margareten stationiert, funktioniert extrem gut und bietet unter anderem auch Deutschkurse an.

 

Was haben Sie dagegen? (GR Mag Wolfgang Jung: Das haben wir Ihnen oft genug erklärt! Dass dieses Chaos von zig Vereinen da ist! - GR Gerhard Haslinger: Ich sage es Ihnen dann schon noch!) - Also, der Herr Jung wollte mir irgendetwas erklären, dass irgendein Chaos herrscht. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Sie sind am Wort!) Ich stelle fest, das ist ein Verein, der es Menschen unterschiedlichster Herkunft anbietet, sich künstlerisch und kulturell gemeinsam zu betätigen. (GR Mag Wolfgang Jung: Garage X, zum Beispiel!) Das heißt, autochthone Wiener und Wienerinnen und Menschen aus anderen Ländern, die hergekommen sind, also im Grunde auch irgendwann einmal autochthone WienerInnen, treiben Kultur und Kunst gemeinsam. Sie hören sich gegenseitig beim Musizieren zu. Sie hören sich gegenseitig beim Geschichtenerzählen, beim Märchenerzählen zu. Kinder spielen gemeinsam. Zusätzlich wird dort noch etwas gemacht, was Sie immer wieder fordern, dass sie einmal Deutsch lernen sollen. Das wird dort alles gemacht.

 

Sie werden es heute ablehnen. Das ist einfach absolut unlogisch und unstimmig! Deswegen schließe ich daraus, dass Ihnen die Integration nicht wichtig ist, dass es Ihnen nicht am Herzen liegt. Sie profitieren davon, wenn sich die Leute gegenseitig die Schädel einhauen! (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Nein, das machen eher Sie!) Ich glaube, deswegen freuen Sie sich auch eher über die Ausschreitungen bei diversesten Veranstaltungen, die mit Ihnen zusammenhängen, weil je mehr Bahöö, je mehr Krawall, umso besser für Sie!

 

Wir haben vorher darüber gesprochen, Herr Kollege Guggenbichler. Wir sind uns nicht einig. (GR Johann Herzog: Ausschreitungen machen Ihre Leute, nicht wir!) Ich glaube, vielleicht sind Sie als Ballorganisator nicht unbedingt zufrieden oder einverstanden damit, dass es Ausschreitungen gibt (GR Mag Wolfgang Jung: Sie wollten doch nicht über den Ball reden!), aber der Generalsekretär der FPÖ, glaube ich, reibt sich alle Hände, weil je mehr Bahöö und je mehr PR in den Medien, umso besser. Ich glaube, das können Sie nicht abstreiten. (GR Mag Wolfgang Jung: Das ist eine Frechheit!)

 

Wenn Sie es abstreiten wollen, dann sagen Sie mir, was dagegen spricht. Was spricht dagegen, dass die Menschen Deutsch lernen? Was spricht dagegen? (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Sie lernen es ja nicht bei euch!) Ach so, sie lernen es nicht! Das heißt, bei diesem Verein zur Förderung des kulturellen Austausches zwischen Einheimischen und MigrantInnen oder zum Beispiel dem Verein Interface werden Deutschkurse angeboten, aber sie lernen es dort nicht! (GR Mag Wolfgang Jung: Nicht in überprüfbarer Form, Herr Kollege! Nicht nachweisbar!) - Okay, auch interessant! Das heißt, ich stelle fest, die FPÖ wird deswegen zum Beispiel das Förderungsansuchen an den Verein Interface oder an den Verein in Margareten ablehnen. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Wir trauen es Ihnen nicht zu! Sie können es nicht!) Dort werden Deutschkurse angeboten. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Sie lernen dort überhaupt nichts! Sie können es nicht!) Der Herr Gudenus hat gerade gesagt, weil sie dort ja nicht Deutsch lernen. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Weil Sie es nicht können! Ihre Leute können es nicht vermitteln! Man sieht es ja!) - Okay, interessant! Das sollten wir uns einmal genauer anschauen.

 

Also, ich stelle fest, die FPÖ ist wirklich der Überzeugung, dass in den Deutschkursen nicht Deutsch beigebracht wird! (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Nein! Sie haben versagt!) Das ist urlustig! Das ist unglaublich lustig! Das ist super! (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Dass Sie unfähig sind?) Es ist einfach ersichtlich, Ihre Strategie ist alles andere als stimmig! Sie ist nicht logisch! Sie ist auch nicht im Interesse eines friedlichen Zusammenlebens in dieser Stadt! Sie machen sich eigentlich absolut lächerlich! (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Steuergeldverschwendung ist lustig? Bravo!) Sie machen sich absolut lächerlich! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN. - GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Steuergeldverschwendung finden Sie lustig? Bravo! Super!)

 

Oder zum Beispiel ein Verein, für dessen Förderung ich unbedingt werben möchte, der Verein Peregrina. Das ist ein Bildungs-, Beratungs- und Therapiezentrum für ImmigrantInnen. Ich möchte nur darauf hinweisen. Ich

 

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