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Gemeinderat, 46. Sitzung vom 20.11.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 35 von 74

 

Es wurde auch gesagt, es gibt ein großes Angebot der Stadt Wien auch im Bereich der Schulen. Das ist ein Angebot, davon machen auch sehr viele Vereine Gebrauch – ich spreche da auch aus eigenen Erfahrungen –, nur eines möchte ich schon auch anführen, und das gehört auch einmal gesagt – da sind wir bei der nächsten Sportart, beim Geräteturnen –: Die Geräteausstattung in den Sporthallen der Stadt Wien, in den Schulen der Sportstadt Wien, die ist unter jeder Kritik, meine Damen und Herren. Ich empfehle, sich das selber anzuschauen. Bis vor ein paar Jahren habe ich das noch selber am eigenen Körper festgestellt. Da werden keine Investitionen getätigt. Ein Barren ist da schon Luxus. So was gibt es dort fast nicht. Und wenn, dann ist das ein Barren, der, weiß ich nicht, 30 Jahre alt ist. Also moderne Sportinfrastruktur schaut wesentlich anders aus.

 

Und noch etwas in dem Bereich. Wenn Sie zum Beispiel nach Oberösterreich schauen, dort werden die Sportstätten gratis zur Verfügung gestellt. Bei uns muss man einen zwar geringen, aber doch einen Beitrag zahlen. Auch das ist meiner Meinung nach nicht notwendig. Auch das sollte es der Sportstadt Wien wert sein, hier zu investieren und die Sportstätten den Vereinen, die teilweise auch kleine Vereine sind, gratis zur Verfügung zu stellen. Das ist ein Problem für Vereine, noch dazu, wenn man keine Förderungen von der öffentlichen Hand bekommt.

 

Dann wurde von der Frau Kollegin Kickert auch gesagt, wenn man ein Sportstättenkonzept macht beziehungsweise eine Analyse und die Sportfachverbände dazu einlädt, dann würde das in einem Wunschkonzert ausarten. Da haben Sie natürlich recht, Frau Kollegin. (Zwischenruf von GRin Dr Jennifer Kickert.) Ja, warum machen Sie es nicht? (GRin Dr Jennifer Kickert: Das gibt es ja schon!) Leider nicht wirklich. Natürlich wird jeder sagen, ich möchte das und das und das haben, und es ist halt dann die Aufgabe der Politik, zu entscheiden, das und das und das machen wir. Aber es geschieht ja sehr wenig in diesem Bereich. Ich darf noch einmal darauf hinweisen oder in Erinnerung bringen, dass die Stadt Wien sich als Olympiastadt gesehen hat. Das hat sogar die eigene Bevölkerung nicht geglaubt, dass das möglich ist bei uns in der Stadt.

 

Also ich appelliere dringend, sich da wirklich hinzusetzen und auch mit den Fachverbänden – wer weiß es besser – darüber zu sprechen, was notwendig ist, eine Prioritätenlisten zu erstellen und dann abzuarbeiten und nicht immer nur – Kollege Walter hat es gesagt – dahinzuwurschteln. Aber so kommt mir das in der Stadt Wien vor.

 

Sie haben auch etwas zum Frauenbild im Sport gesagt und dass es da durchaus noch ein Problem gibt oder problematisch sein kann, dass es da durchaus, wie soll ich sagen, reaktionäre Ansichtsweisen gibt. So haben Sie das nicht gesagt, das sage jetzt ich, aber ich meine auch, das gibt es, ja. Sie brauchen sich nur die Aussage eines Arztes in Wien in Erinnerung zu rufen, der festgestellt hat, meine Damen und Herren, dass Spitzensport für Mädchen und Frauen eigentlich sehr ungesund ist. Und Sie wissen, wozu es geführt hat. Der Arzt hat noch eine andere Funktion gehabt und ist dann von dieser Funktion „zurückgetreten worden“, denn zurücktreten kann man nur selber.

 

In diesem Bereich gibt es sehr wohl noch Dogmen und Einstellungen, die zumindest mit meinem Selbstverständnis von Sport nicht zusammenpassen. Ich gehe davon aus, dass es auch mit den Vorstellungen der meisten Abgeordneten nicht zusammenpasst. Nur muss man das auch aussprechen und sich einmal zu Gemüte führen und objektiv für sich betrachten. Wenn man darüber redet, hätte ich mir gewünscht, dass Sie auch darauf Bezug nehmen, Frau Kollegin. (GR Senol Akkilic: Das hat sie ja gemacht!) Also das nur dazu, wo es das wirklich noch gibt. Wenn die Freiheitlichen darauf aufmerksam machen, dann ist das böse, aber sonst wird es halt unter den Tisch gekehrt. Es ist leider Gottes so. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ich würde mir wünschen, meine Damen und Herren – und wir sagen das ja auch immer wieder –, dass es eine kluge Konzeptionierung gibt, dass diesbezüglich vorausgedacht wird, dass Geld dort eingesetzt wird, und zwar genug Geld eingesetzt wird, wo es notwendig ist. Damit meine ich nicht Inseratenkampagnen, was alles möglich ist in Wien. Das ist auch wichtig, aber der Umfang ist, wenn man sich das jedes Mal anschaut, meiner Meinung nach etwas übertrieben, um es einmal vorsichtig zu sagen, artet oftmals auch aus in Eigenwerbung. Also das Geld gehört aufgestellt und richtig eingesetzt und die Vorarbeiten dazu gehören rasch erledigt. – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Dr Monika Vana: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Anger-Koch zum zweiten Mal. Ihre Restredezeit beträgt zehn Minuten.

 

12.39.40

GRin Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Ich hatte eigentlich nicht vor, mich noch einmal zu melden. Zuerst einmal will ich Herrn Meidlinger danken, dass er eine sehr sachliche Diskussion über dieses Thema geführt hat, und ich das eigentlich auch wollte. Dann kam mir aber Frau Kollegin Kickert dazwischen. Jedes Thema wird von Ihnen auf Sexismus und Frauendiskriminierung reduziert. Gerade im Bereich Sport Ihre Dogmen anzubringen, wo wir endlich einmal eine sachliche Diskussion führen wollen, wo ein Buch erschienen ist, das aufzeigt, welche Problematiken wir gerade im Sportstättenbereich haben, finde ich fehl am Platz.

 

Sport ist wichtig und verbindet. Und das möchte ich mir hier nicht in Abrede stellen lassen insofern, dass Sie immer ein anderes Thema hier aufzeigen und immer wieder versuchen, alles auf Ihre Themen herunterzubrechen. Dazu ist mir das Thema eigentlich zu heikel. Sport ist doch wichtig für Gesundheit, Integration, Gesellschaft und Wirtschaft, und so soll es auch bleiben, und genau da muss auch etwas getan werden. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dr Monika Vana: Zu Wort gemeldet ist Herr StR Oxonitsch. Ich erteile es ihm.

 

12.40.57

Amtsf StR Christian Oxonitsch|: Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich will die Sitzung nicht unnötig verlängern, dennoch nur ein paar Anmerkungen von

 

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