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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 19.11.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 43 von 73

 

bereits die Planungsarbeiten. Das Krankenhaus Hietzing wird ebenfalls entsprechend dem Wiener Spitalskonzept 2030 am bestehenden Standort in Form einer Zentralklinik mit 882 Betten vollständig neu errichtet. Im Wirtschaftsjahr 2014 liegt der Schwerpunkt hier an der weiteren Erarbeitung der konzeptionellen Gestaltung dieses Spitalsstandortes. Der gesamte Gesundheitsbereich ist im Umbau, auch das Kaiser-Franz-Josef-Spital, das im Zuge des Spitalskonzeptes 2030 am bestehenden Standort neu errichtet wird. Damit werden auch hier die Voraussetzungen für eine zeitgemäße und wirtschaftliche Betriebsführung für die Erfüllung der Vorgaben des Regionalen Strukturplanes Gesundheit ermöglicht.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, auch das AKH wurde von meinen Vorrednern angesprochen. Hier sind etwa im Rahmen der zwischen Bund und Stadt Wien von 2007 bis 2015 vereinbarten Investitionsmittel für 2014 auch Großinvestitionen geplant, wie die Erneuerung der pädiatrischen Kardiologie an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde. Mit dieser wichtigen Maßnahme wird die kardiologische Versorgung der kleinen Patientinnen und Patienten unter Einbeziehung der Angehörigen auch weiter qualitativ und quantitativ verbessert. Und selbstverständlich werden auch medizinische Großgeräte erneuert.

 

Im Projekt Universitätsmedizin Wien 2020 wird an wesentlichen Zukunftsfragen gearbeitet. Der Rektor der Medizinischen Universität Wien, Wolfgang Schütz, und unsere Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely als Vertreter der beiden Rechtsträger haben hier auch bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der das Bekenntnis zur Zusammenarbeit und die Bedeutung des Projektes für die gemeinsame Vorbereitung, Abstimmung und Umsetzung der strategischen Weichenstellungen – wie es heißt – für die Zukunft auch ganz klar artikuliert wird, um das Ziel zu erreichen, hier eine gemeinsame Betriebsführung, die Anfang 2015 in Kraft treten soll, jetzt bereits in zahlreichen Arbeitsgruppen abzustimmen und zu akkordieren.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, zusätzlich zu diesen umfangreichen Investitionen, die im Jahr 2014 anlaufen, eingeleitet beziehungsweise fortgesetzt werden, und zusätzlich zu den vielen strukturellen Maßnahmen, werden auch Maßnahmen zur Kostendämpfung ergriffen. Die Aufwandsteigerung beim Sachaufwand wird sich trotz Leistungssteigerungen deutlich unter dem durchschnittlichen Gesundheitsbranchenindex bewegen. Und die Durchsetzung der Dämpfungsmaßnahmen erfolgt im Rahmen eines umfassenden, auch extern begleiteten Sachkostenoptimierungsprojektes. Dabei wird auf die effizientere Beschaffung, auf die Preisoptimierung, die Standardisierung, die Bedarfs- und Verbrauchssteuerung sowie auf die Logistikoptimierung abgezielt – eine wesentliche Frage, um das Ziel der Kostendämpfung bei Aufrechterhaltung der Qualität zu erreichen.

 

Bezüglich der Entwicklung der Personalkosten ist festzustellen, dass der Krankenanstaltenverbund für 2014 mit 28 659 Bediensteten einen plangemäß geringeren Personalstand aufweisen wird als 2013. Die für 2014 geplanten Leistungsdaten in den Wiener Krankenanstalten weisen hier eine leicht steigende Tendenz auf. Im AKH etwa liegt die Anzahl der geplanten Aufnahmen geringfügig über dem Niveau. Aber durch den Betrieb von Tages- und Wochenkliniken beziehungsweise durch die Verkürzung der Verweildauer von Patientinnen und Patienten im stationären Bereich werden auch hier die Vorgaben des Regionalen Strukturplans Gesundheit für Wien umgesetzt und damit auch eine entsprechende Reduktion von Betten im stationären Bereich ermöglicht.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die vorliegende Mehrjahresplanung 2014 bis 2018 bildet zugleich auch den Beitrag Wiens zu der im Rahmen des Stabilitätspaktes 2012 von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung vereinbarten Zielsteuerung im Gesundheitswesen ab, mit der ab 2013 die Zuwächse im österreichischen Gesundheitswesen schrittweise auf ein durchschnittliches BIP-Wachstum von 3,6 Prozent im Jahr 2016 gedämpft werden sollen.

 

Wie im Wiener Spitalskonzept 2030 definiert, wird die Konzentration auf sieben zentrale Spitalsorganisationen in Wien fortgesetzt. Für die Bevölkerungsentwicklung in Wien, die auch einem dynamischen Wachstum unterliegt, wurde hier das Wachstum in der Zeitperiode zwischen 2010 und 2020 mit 7 Prozent prognostiziert und auch in die Mehrjahresplanung 2014 bis 2016 mit folgenden Planungsparametern einbezogen: nämlich mit der Annahme, dass die Zahl der systemisierten Betten um 5,6 Prozent sinken wird, auf der anderen Seite die Frequenz der ambulanten Patientinnen und Patienten genau um diese 5,6 Prozent ansteigen wird, also die Verlagerung vom stationären in den ambulanten Bereich stattfinden soll.

 

Die Zahl der Aufnahmen in den Akutkrankenanstalten wird sich um 3,1 Prozent erhöhen, aber gleichzeitig werden auch die Ein-Tages-Pflegen um 7,6 Prozent zunehmen. Die Pflegetage werden um 0,1 Prozent, die Belagsdauer wird um 3,4 Prozent sinken, da durch den Betrieb der Tages- und Wochenkliniken sowie durch die Verkürzung der Verweildauer von Patientinnen und Patienten im stationären Bereich auch hier die Vorgaben des Regionalen Strukturplanes Gesundheit umgesetzt werden. – Konkrete Ziele, konkrete Antworten auf aufgeworfene Fragen.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Umsetzung der Gesundheitsreform steht auch 2014 im Vordergrund, mit vielen konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung im Interesse der Patientinnen und Patienten. Wien hat am 30. September dieses Jahres als erstes Bundesland auch den Landeszielsteuerungsvertrag unterschrieben und damit gemeinsam mit der Wiener Gebietskrankenkassa die Leitlinien der Umsetzung der Gesundheitsreform in Wien fest umrissen. Ziel dabei ist es, die medizinische Versorgung effizienter zu gestalten, die Qualität zu erhöhen und gleichzeitig auch den Kostenanstieg im Gesundheitsbereich erfolgreich einzubremsen.

 

Damit wird vieles neu im Wiener Gesundheitswesen: etwa eine raschere Primärversorgung auch am Abend – das kann, muss aber nicht zwingend im Spital sein, wenn es auch darum geht, die Ambulanzen zu entlasten; eine

 

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