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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 26.04.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 46

 

65 Gigawattstunden Strom und 410 Gigawattstunden Fernwärme erzeugt. Auch den Strom, den die Anlage selbst verbraucht, erzeugt sich die Anlage selber. Diese Anlage stellt umwelttechnologisch gesehen einen zukunftsweisenden Standard dar, der für eine innerstädtische Müllverbrennungsanlage kombiniert mit einem Kraftwerk seinesgleichen sucht. Wir sorgen somit auch in Zukunft für Energiesicherheit der Stadt mit umwelttechnologischen Standards, die weltweit an der Spitze liegen.

 

Nicht zu vergessen, meine sehr geehrten Damen und Herren, werte Kolleginnen und Kollegen, ist die Müllverbrennungsanlage Spittelau. Auch der zweitgrößte Energieerzeuger im Fernwärmenetzverbund, die Abfallbehandlungsanlage Spittelau, wird bis Mitte 2015 technologisch auf den letzten Stand der Technik gebracht. Diese topmoderne Anlage stellte schon in den 90er Jahren umwelttechnologisch eine der modernsten Abfallanlagen weltweit dar. Jährlich wird Müll auf höchstem Umweltniveau verwertet. Die Anlage verfügt über eine der modernsten Rauchgasreinigungen der Welt. Nachdem einige Teile des Werkes ihren Produktionslebenszyklus leider überschritten haben, investiert die Stadt Wien nachhaltig 130 Millionen EUR in deren Modernisierung beziehungsweise auch in die Optimierung, um die internationale Spitzenposition dieser Anlage zu erhalten. Bei gleichbleibender Abfallmenge werden dann letztlich die Modernisierungsmaßnahmen eine Einsparung von 5 Millionen Kubikmeter Erdgas pro Jahr bei gleichzeitiger Verdreifachung der Stromproduktion bringen, ohne das dem Erscheinungsbild der Hundertwasser-Anlage anzulasten.

 

Das ALZ Simmering, Abfalllogistikzentrum Simmering, welches die Hauptaufgabe übernimmt, die Ausfallssicherheit bei Stillständen von Müllverbrennungsanlagen durch Zwischenlagerung von Müll zu garantieren, wird Mitte dieses Jahres fertiggestellt werden. Sämtliche Aufbereitungsschritte werden in geschlossenen Hallen mit Luftabsaugung und modernen Filteranlagen durchgeführt, um die Laub- und Staubemission in der Umgebung zu beseitigen. Die direkte Anbindung an die benachbarte Müllverbrennungsanlage Pfaffenau vermeidet somit auch unnötige Transportwege. In weiterer Folge ist diese Anlage gerade bei der Modernisierung der Müllverbrennungsanlage Spittelau notwendig. Sie garantiert aber auch die Energieautarkie bei Anlagenausfällen. Wesentlich ist jedoch, dass durch die Errichtung dieser Anlage garantiert wird, auch in Zukunft die optimale Auslastung der Wiener Müllverbrennungsanlagen sicherzustellen. Mit dem neuen Abfalllogistikzentrum in Simmering komplettieren wir die Entsorgungssicherheit unserer Stadt.

 

Auch der neue Mistplatz in Simmering wird mit dem neuesten Stand der Technik ausgestattet werden. Beispielweise werden dort Einwurframpen und getrennte Verkehrswege für die Anlieferung und für den Abtransport optimiert werden. Wesentlich ist der Ansatz, alles in einer Hand und das in einer kommunalen Hand, von der Sammlung bis hin zur umweltfreundlichen Verwertung der Müllverbrennungsanlagen.

 

Ein großes Thema in der Technologie, in der Umwelttechnologie ist aber auch die Abwasserentsorgung, meine sehr geehrten Damen und Herren. Im Bereich der Abwasserentsorgung stellt Wien auch eine Vorreiterrolle dar. Derzeit wird der Asperner Sammelkanalentlaster mit Pumpwerk in Vollbetrieb genommen. Dieser Superkanal kann bis zu 4 700 Liter Abwasser pro Sekunde aus dem bestehenden Siedlungsgebiet und den zukünftigen Stadtentwicklungsflächen im 22. Bezirk sicher und umweltfreundlich zur EBS-Hauptkläranlage befördern. Mit einer der weltweit modernsten Vortriebsmaschinen wurde der 1,7 km lange Rohrkanal gebohrt. Nebenbei sei aber auch erwähnt, dass dieser Vollbetrieb mittels Hydroschild Maschine Wien Kanal auch einen Europarekord unserer Umweltpolitik bescherte. In 6 m Tiefe konnte ein 900 m langes Teilstück in nur 84 Tagen gebaut werden.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hier gäbe es noch sehr viel zu sagen. Es liegt noch der Hochwasserschutz an. Es liegt das neue EOS-Programm an. Ich habe leider nur zehn Minuten zur Verfügung und konnte daher auch nur einige Highlights aus unserer erfolgreichen Umwelttechnologie herausnehmen, denn in all diesen Bereichen und in viel, viel mehr Bereichen wird weitergearbeitet, um den Standard der Lebensqualität, wie man sehen kann, in unserer Stadt auch zu optimieren. Wirtschaftlich geschickte Investitionen sinnvoll umgesetzt halten Wien in Sachen Umwelttechnologie international gesehen an der Spitze. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Für die weiteren Wortmeldungen bringe ich in Erinnerung, dass sich die Damen und Herren des Gemeinderats nur ein Mal zum Wort melden dürfen und ihre Redezeit mit fünf Minuten begrenzt ist. Als nächster Redner hat sich Herr GR Dipl-Ing Stiftner gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.

 

10.37.57

GR Dipl-Ing Roman Stiftner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Vielen Dank, Herr Vorsitzender! Werte Damen und Herren!

 

Ja, offenbar war die SPÖ von ihrem kommenden Parteitag motiviert, der, glaube ich, am Samstag stattfindet, ein Thema zu wählen. Ich kann es mir anders nicht erklären, weil die vorherige Rede der Frau Kollegin Schubert hat ja hier eine Auflistung gebracht, wie die Umweltpolitik in den 90er Jahren ausgeschaut hat. Das ist ja offenbar auch die Zielgruppe, die Sie an Ihrem Parteitag wahrscheinlich adressieren wollen, hoffentlich nicht die Wienerinnen und Wiener, sehr geehrte Damen und Herren. Denn mit Imagebroschüren und Aufzählungen von keinen wirklichen Erfolgen, sondern von Technologien, die in jeder großen Stadt selbstverständlich gegeben sein sollten und auch sind, ist sicherlich eine Umweltmusterstadt nicht zu rechtfertigen. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass sich die Frau Umweltstadträtin und vielleicht der eine oder andere aus dem Gemeinderatskreis freuen, wenn sich Delegationen aus Nepal begeistern lassen, wenn es um Abfallwirtschaft geht. Ich kann mir auch vorstellen, dass Vertreter aus Mumbai hier Leistungen der Wiener Abwasserbeseitigung und Kläranlagentechnik spannend finden, und sicherlich ist die Luftqualität in Wien auch besser als jene der meisten chinesischen Städte. Nur, sehr geehrte Damen und Herren, Umwelttechnologie, wie Sie es bezeichnen und

 

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