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Gemeinderat, 33. Sitzung vom 30.01.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 97

 

in Betrieb ist. Da brauchen Sie sich keine Sorgen dazu machen (Allgemeine Heiterkeit.), das ist gar keine Frage. Wenn beim Sportklub-Platz nicht Sie und Ihre Freunde da etwas komisch herumreden würden, dann könnte das jetzt schon in Bau sein, weil der Vorschlag, der hier zu einer Sanierung des Sportklub-Platzes vorgebracht worden ist, glaube ich, gut gewesen ist. Also da ist schon ein bissel was, wo man sich an der eigenen Nase nehmen soll. Man soll nicht immer nur das politische Kleingeld vor eine Sachlösung stellen. Das tut tendenziell nicht gut, das ist gar keine Frage. Aber es ist Ihre Angelegenheit und Ihre Entscheidung. Das müssen Sie selber wissen, wie man das letztendlich auch macht. Also so ließe sich das auch durchgehen. Außerdem gehe ich davon aus, dass der Sportklub-Platz in das Sportstättenkonzept einer Olympiade 2028 nicht einbezogen wird, weil wir ihn wahrscheinlich weder für Leichtathletik noch für den Olympia-Fußball brauchen werden. Trotzdem, gar keine Frage, ich stehe absolut dazu und hoffe, dass mit den entsprechenden Änderungen, die nicht von uns ausgelöst wurden oder nicht von einem potenziellen Investor ausgelöst wurden, das Problem nun auch bald gelöst sein wird.

 

Aber ich habe mir ja gedacht, dass es wieder kommen muss, weil halt die Straßen nicht mit dem Föhn abgetrocknet wurden, sondern alles ordentlich geräumt wurde. Und ich kann den Kolleginnen und Kollegen von der MA 48 nur jeden Dank aussprechen. Die haben angesichts der Schneemenge, die auf uns heruntergekommen ist, das ausgezeichnet gemacht und eine ausgezeichnete Arbeit geleistet. Sie können ruhig die Kollegen beschimpfen, das ist Ihre Angelegenheit. Ich bedanke mich bei den Kollegen von der MA 48! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Angesichts dessen, was sich sonst in Österreich an diesem Tag auf den Verkehrswegen abgespielt hat, ist Wien wieder einmal ein Beweis dafür, wie großartig wir die Dinge organisieren können. (GR Mag Dietbert Kowarik: Haben Sie die Frage nicht verstanden?) Kann auch sein (Heiterkeit bei SPÖ und GRÜNEN.), dass ich ihn nicht verstanden habe. Vielleicht hat er genuschelt.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke, Herr Bürgermeister, für die Beantwortung der 1. Frage. Wir sind am Ende, es ist schon fertig, es gibt keine Frage mehr. Danke vielmals. (Weitere Heiterkeit bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

9.22.53†Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny - Frage|Die 2. Frage (FSP - 00273-2013/0001 - KVP/GM) wurde von GRin Ing Isabella Leeb gestellt und ist an den Herrn amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft gerichtet. (Nach nunmehrigem Kenntnisstand rund um die Übernahme der Kunsthaus Wien GmbH durch die Wien Holding GmbH und der fortgesetzten, nicht geplanten und mittlerweile auf 400 000 EUR jährlich angewachsenen Subvention der Stadt Wien, kann ja wohl kaum mehr von einem erfolgreichen Unternehmen gesprochen werden. In Ihrer Presseaussendung im Jahr 2007 anlässlich der Übernahme wurde definitiv erklärt, dass die Wirtschaftlichkeitsberechnungen zeigten, dass das Haus ausgeglichen geführt werden könne. Als Abgangsdeckung sei pro Jahr ein Betrag von maximal 50 000 EUR zugesichert. Eine derart grobe Fehleinschätzung zulasten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern ist diesen wohl kaum erklärbar. Welche Maßnahmen wer-den Sie, als für die Subvention an das Kunsthaus Verantwortlicher setzen, um den Schaden, der durch diese Ihre Fehleinschätzung den Wienerinnen und Wienern entstanden ist, zu reparieren?)

 

Bitte, Herr Stadtrat!

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!

 

Zu Ihrer Frage betreffend die Subventionierung des Kunsthauses Wien möchte ich gerne in Erinnerung rufen, warum wir uns damals entschlossen haben, das Kunsthaus gewissermaßen für die Stadt zu übernehmen und auch zu finanzieren. Friedensreich Hundertwasser ist mit Sicherheit einer der bekanntesten und auch wichtigsten Künstler dieser Stadt und zählt nach wie vor zu einem der bedeutendsten Vertreter des Phantastischen Realismus und damit zu einer der Kunstschulen, die gemeinsam mit dem Wiener Aktionismus weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt sind, rezipiert werden und als eine der zeitgenössischen Kunstrichtungen der jüngeren Vergangenheit auch tatsächlich Bedeutung hat. Bei dieser Übernahme durch die Stadt stand primär im Vordergrund, eine dauerhafte Präsentationsfläche zum Werk von Hundertwasser für die Stadt sicherzustellen. Die vielen Touristen, die mit Bussen, mit öffentlichem Verkehr und zu Fuß dort hinkommen, um das Kunsthaus, das Hundertwasserhaus anzuschauen, sind uns ja allen bekannt. Das Kunsthaus, das durch seine eigenartige originäre architektonische Gestaltung, durch die Auseinandersetzung mit dem Künstler und seinem Werk, aber auch durch die vielen interessanten Wechselausstellungen, insbesondere Fotografien, bekannt geworden ist, hat sich einen eigenen und eigenständigen Platz in der Wiener Kultur- und Kunstlandschaft erobert und ist auch nach wie vor ein großer Anziehungspunkt für Wienerinnen und Wiener, aber auch für Touristinnen und Touristen.

 

Als sich damals Joram Harel als Nachlassverwalter des Künstlers und Eigentümer aus Altersgründen zurückgezogen hat, hat die Stadt Wien das übernommen. Die Alternative wäre gewesen, dass er es verkauft, grundsätzlich verkauft, dass das Haus geschlossen wird und eine ganz wichtige Stätte der Auseinandersetzung mit einer zentralen Kunstrichtung der Nachkriegszeit verloren geht. Wir haben das daher als eine Chance begriffen und haben es auch übernommen. Ja, es stimmt, es war zum damaligen Zeitpunkt die Wirtschaftskrise nicht absehbar und damit natürlich verschiedene Komponenten, die auch zu einer Abgangsdeckung geführt haben.

 

Nichtsdestotrotz muss man sagen, dass das Kunsthaus eine Erfolgsgeschichte ist. Wenn man die Besucher um diejenigen bereinigt, die sozusagen von außen das Haus anschauen oder in den Hof hineingehen, sondern nur die Zahlenden nimmt, dann sind es 130 000 Besucherinnen und Besucher im Schnitt, manchmal mehr, manchmal weniger. Das ist für ein Haus, das im Grunde

 

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