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Gemeinderat, 27. Sitzung vom 04.10.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 34 von 70

 

hat Menschen zusammenzubringen, Diskurse zu stärken, Auseinandersetzungen auch zuzulassen, Konflikte nicht unter den Teppich zu kehren, sondern einfach darüber zu reden. Dass es sogar gelungen ist, damit in die Boulevardzeitungen zu kommen, ist ein besonderes Verdienst auch unserer KooperationspartnerInnen auf dieser Seite. Das freut uns ganz besonders.

 

Was kann man noch besichtigen? Es ist noch nicht ganz aus. Am Samstagabend ist die Abschlussfeier im Haus der Begegnung in Mariahilf, wo dieser HOR 29 Novembar gemeinsam mit den Wiener AbfallberaterInnen, gemeinsam mit anderen Gruppen und mit Tony Wegas auftreten wird. Man kann im Volkskundemuseum auch noch das „Museum Festung Europa“ besichtigen – da brauche ich, glaube ich, nicht viel dazu zu sagen –, das diese zum Glück immer brüchiger werdende Festung Europa thematisiert.

 

Gestern wurde – da war ja dankenswerterweise auch der Geschäftsführer der ÖVP anwesend, also ein weiterer Kooperationspartner war anwesend – im Planet 10 „Bleibeführer_in“ vorgestellt, eine Initiative, um Menschen, die hier leben, die aber illegalisiert sind, ihre Inklusion, ihre Teilhabe an der österreichischen Gesellschaft zu erleichtern. Heute steht im „Standard“, das ist ein sehr hilfreicher Führer mit vielen Adressen, wo man Hilfe kriegt und so weiter.

 

Sie haben auch irgendetwas dazu ausgesendet, woran ich mich gar nicht mehr so recht erinnere. Sie sagen da irgendwie, das ist eine Initiative, die sagt, wir wollen legalisiert werden, wir wollen Rechte haben!, und Sie meinen dann, die wollen irgendwen zur Kriminalität auffordern. Es ist umgekehrt. Ihre Parteien – in dem Fall leider die Regierungsparteien der Bundesregierung – illegalisieren Menschen und drängen sie ins Abseits, und es gibt nichts Besseres, als dass so ein Projekt ... (Beifall bei der FPÖ.) Warum krieg ich jetzt einen Applaus? Weil Sie es nicht verstanden haben? (Zwischenruf von GR Mag Wolfgang Jung.) Großartig! Na, den genieße ich jetzt einfach einmal. (Anhaltender Beifall bei der FPÖ.) Sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins. Es war wunderbar! Ich bedanke mich sehr herzlich fürs Mitmachen. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag Ebinger. Ich erteile es ihm.

 

12.21.17

GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!

 

40 Minuten sind eine angemessene Redezeit für diese Thematiken. Erst möchte ich aber auch etwas sehr Positives sagen, und zwar nicht, weil es die anderen gesagt haben, sondern weil es mir und meiner Fraktion und meiner Delegation, die mit war, auch ein Anliegen ist: Es war wirklich eine ausgezeichnete Ausschussreise! Es wurde schon sehr viel darüber geredet, welche Museen wir gesehen haben, wie großartig zum Beispiel die Architektur alter Topgebäude, alter imperialer Gebäude mit neuen Gebäuden in Liverpool war, wie großartig die Architektur des Folkwang-Museums ist, welch beruhigende Kunsträume hier geschaffen wurden.

 

Es hat noch keiner über dieses beeindruckende Ruhr-Museum geredet, wo diese riesigen alten Förderungsanlagen zur Kohlewäsche umgebaut wurden in ein Museum des Ruhrpotts, wo durchaus in einer neuen Art und Weise, also nicht mit klassisch historisch wertvollen Ausstellungsstücken gearbeitet wird, sondern auch mit dem Zeigen einer Staublunge, mit dem Zeigen eines Glases Wassers oder anderer Objekte oder auch mit dem Zeigen von Monstranzen von Kirchen, die gebaut wurden, um die Arbeiter, die aus Polen kamen, hier sozusagen religiös zu versorgen, und die ja mittlerweile wieder geschlossen sind.

 

Das waren also ziemlich beeindruckende Museen, und wir haben eine sehr „toughe“ Agenda gehabt. Wir sind nicht bloß – dass sich das keiner so vorstellt – in ein Museum gegangen und haben uns irgendein Bild angeschaut, sondern wir haben immer stundenlang darüber diskutiert, wie das mit den Beteiligungen ist, ob man ein Museum mit PPP machen sollen oder ob da dann jemand auch bei einer 10-Prozent-Beteiligung dreinredet oder nicht dreinredet. Wir haben über die Architektur geredet, wir haben wirklich über Finanzierungsmodelle diskutiert, darüber, wie viele zusätzliche Räume es geben soll. Wir haben auch hauptsächlich Museen gesehen, die zugebaut haben, weil das ja auch für das Wien Museum sozusagen spruchreif wird.

 

Für diese Ausschussreise bedanke ich mich im Namen meiner Fraktion auch einmal bei Uschi Schwarz ganz herzlich für die hervorragende Organisation (Beifall bei FPÖ, SPÖ und GRÜNEN.), ebenso bei Christian Kircher, der das inhaltlich wirklich einwandfrei vorbereitet hat. Ich habe, wie das auch meine Vorredner schon gesagt haben, noch kaum eine Ausschussreise mitgemacht – und ich habe in den elf Jahren schon etliche erlebt –, die so zielgenau verschiedenste Perspektiven für eines unserer Vorhaben in Wien, nämlich eines neuen Wien Museum oder eines Umbaues oder Neubaues oder wie auch immer, zum Gegenstand hatte.

 

Wir haben alle wahnsinnig viel gelernt, und es ist richtig, dass wir diesen Prozess jetzt auch fortsetzen werden. Wir sind ja auch zu einem Expertennachmittag eingeladen worden, um das Für und Wider von Standorten für ein neues Wien Museum zu besprechen, wir sind auch involviert in die Problematik des bestehenden Wien Museums, diesen Haerdtl-Bau, der einerseits unter Denkmalschutz steht, andererseits massiv baufällig ist, wo es zum Teil sogar Wassereinbrüche gegeben hat bei schweren Regenfällen, wo, wie man mir gesagt hat, der Direktor selbst mit dem Kübel das Wasser weggeschafft hat, weil sonst unter Umständen der große Besitz von 400 Klimt-Zeichnungen, die gerade beim Passepartoutschneiden im Keller waren, auch gefährdet gewesen wäre.

 

Wir werden hier sicher aktiv mitarbeiten, und – ich weiß nicht, ob das jetzt unüblich ist, aber es ist ja ein historisches Museum auch eine ganz wichtige Sache für die Stadt Wien – da möchte ich schon noch herausstreichen, wir haben nicht nur historische Museen gesehen, wir haben auch Kunstmuseen gesehen. Das ist zwar jetzt wunderbar, aber wir haben so eine Mischung: Wir haben ein Kunstmuseum – das Historische Museum hat

 

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