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Gemeinderat, 22. Sitzung vom 27.04.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 58 von 90

 

chen Prostitution für die Sexarbeiterinnen in dieser Stadt. Es ist in diesem Akt die Dreijahresförderung zur Abstimmung vorliegend. Die zentralen Tätigkeiten, die wirklich sehr professionell, hochqualifiziert im Team vor Ort stattfinden, sind eben Streetwork. Hier wurde vom Kollegen auch nicht angesprochen, dass es sehr zielgruppenadäquat und sehr zielgerichtet stattfindet und dass die Streetwork sehr gut angenommen und sehr positiv von den Sexarbeiterinnen selbst aufgenommen wird.

 

Es wurde kurz die Beratung angesprochen. Wir haben Sozialberatung vor Ort in der Beratungsstelle im „BildungsRaum für Prostituierte". Es gibt Einzelfallarbeit, auch immer sehr wichtig, eben konkret auf die einzelne Frau und ihre Probleme einzugehen, Krisenintervention und vieles mehr.

 

SOPHIE-mobil, die Hotline, wurde auch angesprochen. Diese Hotline wurde eingerichtet, um hier ein Beschwerdemanagement zu haben. Wenn 277 Anrufe waren, heißt das, dass „nur“ 277 Beschwerden waren. Ich weiß jetzt auch nicht, was es heißen soll, dass da nur 277 Anrufe waren. 277 Beschwerden hat es gegeben. Seien wir doch froh, wenn nicht mehr aufkommt beziehungsweise vieles andere im persönlichen Gespräch oder mit der Umsetzung des Prostitutionsgesetzes aus der Welt geschafft wurde. (GR Mag Dietbert Kowarik: Da gab es aber noch kein Prostitutionsgesetz!)

 

Die MitarbeiterInnen sind, wie gesagt, hochqualifiziert, ein hochprofessionelles Team mit multiprofessionellen MitarbeiterInnen, Mehrsprachigkeit, also wirklich viele verschiedene Herangehensweisen, viel Erfahrung, verschiedene Erfahrungen, die die MitarbeiterInnen mitbringen. Es ist ein akzeptiertes Team. Das ist uns auch sehr wichtig. Die Sexarbeiterinnen zählen auf die MitarbeiterInnen von SOPHIE.

 

Ich möchte an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle MitarbeiterInnen aussprechen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Es ist die Arbeit von SOPHIE, wie gesagt, sehr wichtig. Es konnten bisher die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiterinnen sicherlich verbessert werden. Ein Vorteil von SOPHIE ist, dass sie sehr gut in andere Bereichen vernetzt ist, mit anderen PartnerInnen, wie LEFÖ und auch der MA 15, sehr gut kooperiert, vor Ort arbeitet, wo die Probleme sind, auch wichtige Inputs in die Steuerungsgruppe einbringt und, was mich auch sehr freut und mir sehr wichtig ist, einfach diese frauenspezifische Expertise in die Steuerungsgruppe einbringt und so eben einen sehr wichtigen und wertvollen Beitrag zur Chancengleichheit und Gleichberechtigung in Wien und in der Gesellschaft im Generellen einbringt.

 

Wie gesagt, mit dem Prostitutionsgesetz ist viel gelungen. Es werden laufend weitere Inputs in der Steuerungsgruppe bearbeitet, evaluiert. Wir sind für die Frauen da. Wir schauen darauf, dass die Sicherheit für die Frauen gewährleistet ist, denn laut unserem Credo, dass jede Frau in dieser Stadt sicher, selbstbestimmt und unabhängig leben kann, müssen wir auch hier noch einige Maßnahmen setzen, dranbleiben an der Abschaffung der Sittenwidrigkeit und die Arbeit von SOPHIE weiterhin fördern. Deshalb liegt dieser Dreijahresvertrag in diesem Akt heute vor.

 

Ich bitte, auch im Sinne der vielen Sexarbeiterinnen in dieser Stadt, um Zustimmung zu diesem Akt. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Dr Pilz. Ich erteile es ihr.

 

15.11.31

GRin Dr Sigrid Pilz (Grüner Klub im Rathaus)|: Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich hatte nicht vor, mich zum Wort zu melden, aber ich habe als Vorsitzende viel Zeit, dort oben zuzuhören, was hier wirklich gesagt wird. Der Kollege Blind war sich nicht zu gut, bei seiner Anschüttung auf das Projekt auch noch die SozialMarie anzuschütten und mit der üblichen FPÖ-Art-und-Weise der Diffamierung ohne jeden Beweis, ohne jedes Wissen die SozialMarie anzuschütten. So etwas an wissensfreier Dummheit, wie ich hier gehört habe, kommt mir selten vor! Denn es hat der Herr Blind taxfrei unterstellt, dass die SozialMarie zum linken Netzwerk gehört! (GR Mag Wolfgang Jung: Es gibt halt Unterschiede!) Sie haben gar keine Ahnung, aber Sie glauben, Sie können Leute heruntermachen!

 

Ich erkläre Ihnen jetzt etwas über die SozialMarie. Ich kenne mich nämlich im Gegensatz zu Ihnen aus! (GR Mag Dietbert Kowarik: Das sind wir von Ihnen gewohnt, Frau Kollegin!) Sie machen nur Leute schlecht! (GR Mag Dietbert Kowarik: Sie sind die Einzige, die sich auskennt!) Jetzt hören Sie einmal zu! Der Herr Blind ist eh nicht da. (GR Mag Dietbert Kowarik: Er ist derzeit Schriftführer.) - Gut, dort hinten ist der Herr Blind. (GR Mag Dietbert Kowarik: Er kann sich jetzt nicht wehren!) - Herr Blind, bei der SozialMarie handelt es sich um einen Preis der Unruhe Privatstiftung. Diese Privatstiftung wird von einer sehr vermögenden Bürgerin dieser Stadt gestiftet. Diese vermögende Bürgerin dieser Stadt könnte genauso gut Jachten kaufen, blöd in der Welt herumreisen oder sonst Dinge machen, was üblicherweise Leute mit viel Geld tun. Diese vermögende Dame, eine Unternehmerin - das müsste Ihnen gefallen -, tut etwas anderes. Sie fördert soziale Innovation. Sie ist meines Wissens nach bei keiner Partei, weder bei den GRÜNEN noch bei der SPÖ, sicherlich nicht Sympathisantin von dem, was Sie hier vertreten. (GR Mag Dietbert Kowarik: Wir sind liberal!) Sie sollten sich ein Beispiel nehmen! Jene Leute, die in Ihrer Partei viel Geld für „Was war meine Leistung?" beanspruchen, sollten sich an ihr ein Beispiel nehmen! (GR Mag Dietbert Kowarik: Frau Kollegin, das sind schulmeisterliche Ansichten!) Die Unruhe Privatstiftung vergibt Preise für soziale Innovation und nicht für soziale Bedürftigkeit, damit das auch klar ist. (GR Mag Dietbert Kowarik: Oder was sie dafür hält!)

 

Da gibt es eine hochrangige Jury, die diesen Preis nicht nur an österreichische Projekte, sondern auch an osteuropäische Projekte verteilt. Weil im Gegensatz zu Ihnen geht es der Stifterin darum, hier Verständnis, Zusammenarbeit, Kooperation und Innovation zu finanzieren. Diese Preise ergehen nicht, weil man hier in einem linken Netzwerk wäre, nein, diese Preise ergehen, weil es hier um Projekte geht, die super sind.

 

Die SOPHIE hat den Preis bekommen, im Übrigen

 

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