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Gemeinderat, 21. Sitzung vom 29.03.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 97

 

Einbindung von Anrainern und lokalen Institutionen ein wichtiger Punkt ist, also sozusagen einer der Schwerpunkte des Stadtteilmanagements.

 

Ich möchte jetzt ein bisschen über das Stadtteilmanagement hinausgreifen und Sie fragen. Es gibt im Zusammenhang mit Wohnen in Wien inzwischen eine Vielzahl von Anlaufstellen für Personen, für Interessierte. Ich nenne jetzt das Wohnservice und die Wohnberatung, das Infocenter, die Wohnpartner, Wiener Wohnen vor Ort, die Fair-Play-Teams, die Mietervertreter und die Hausbesorger und so weiter.

 

Sehr geehrter Herr Stadtrat, haben Sie nicht den Eindruck, dass diese Vielzahl an Anlaufstellen für die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Stadt schon etwas verwirrend ist? Wäre es nicht besser, im Sinne einer Übersichtlichkeit, das ein bisschen mehr zu straffen?

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Michael Ludwig: Herr Gemeinderat!

 

Ich finde, es spricht sehr für die Einrichtungen auch in meinem Ressort, dass wir eine Vielzahl an Anlaufstellen haben. Das gibt es in anderen Städten in dieser Form nicht, hängt aber natürlich auch damit zusammen, dass wir in Wien auch im internationalen Vergleich einen sehr hohen Anteil an geförderten Wohnungen haben. 60 Prozent aller Wienerinnen und Wiener leben in einer geförderten Wohnung, entweder in einer der 200 000 geförderten Miet- oder Genossenschaftswohnungen oder in einer der 220 000 Wiener Gemeindewohnungen. Allein in den Wiener Gemeindebauten leben ungefähr eine halbe Million Menschen. Das ist eine sehr große Anzahl. Wir sind uns auch der Verantwortung als Hauseigentümer sehr bewusst und setzen auch im Rahmen der Verwaltung, wie ich meine, ein sehr breites Serviceangebot, auch für ganz unterschiedliche Bedürfnisse, die es gibt. Das ist im geförderten Wohnbau, wo wir mit dem Wohnservice ein sehr transparentes und gut funktionierendes Zugangssystem haben. Das richtet sich wieder an eine andere Klientel.

 

Aber wir haben, und da haben Sie sicher recht, Herr Professor, auch die Möglichkeit, dass wir über die einzelnen Institutionen hinweg Informationen bieten. Ich habe vor rund einem Jahr, oder sind es vielleicht schon zwei Jahre, eine Informationsstelle in der Bartensteingasse eingerichtet, wo man alle Informationen zum Thema Wohnen bekommen kann. Zum Beispiel auch, wenn man sagt, man hat ein Problem zu einem bestimmten Wohnthema, egal, ob im Gemeindebau, im geförderten Wohnbereich oder auch in einem privaten Wohnhaus, hat man hier eine Anlaufstelle, wo man hinkommen, sich erkundigen kann und dann auch richtig zu der jeweiligen Institution geschickt wird, die das Problem lösen kann. Die Wohnthemen sind sehr breit gefächert. Es gibt zum Thema Wohnen nicht nur Fragen, die sich unmittelbar mit der Wohnung oder mit dem Gebäude beschäftigen, wo man wohnt, sondern es sind auch sehr viele soziale Fragen, die damit verbunden sind. Von daher ist es wichtig, dass man den Betroffenen den Weg weist und sie zu den zuständigen Institutionen vermitteln kann. Das bietet diese Informationsstelle.

 

Aber ich nehme Ihre Anregung gerne auf, um manche Einrichtungen, die wir insgesamt haben, stärker zusammenzuführen. Ich würde mich sehr freuen, wenn dieser Prozess umgesetzt wird, wenn ich dann auf Ihre Zustimmung hoffen kann und nehme, wie gesagt, jetzt schon Bezug auf Ihre Anregung, auf die ich dann gerne zurückkomme, wenn ich diesen Prozess einleite.

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Die letzte Zusatzfrage stellt Herr GR Peschek.

 

10.39.16

GR Christoph Peschek (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Welchen Mehrwert aus den Stadtteilmanagements erwarten Sie sich für die Neubaugebiete? Kann es auch Effekte für die Sanierungsbestrebungen der Stadt Wien geben?

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Michael Ludwig: Herr Gemeinderat!

 

Ich erwarte mir hier einen sehr hohen Mehrwert. Wir haben in den letzten 26 Jahren insgesamt 320 000 Wohneinheiten mit Unterstützung der Stadt Wien saniert. Bei diesen 320 000 Wohneinheiten sind insgesamt Gesamtinvestitionen von 6,1 Milliarden EUR eingesetzt worden. Davon hat die Stadt Wien 3,9 Milliarden EUR zur Verfügung gestellt. Also, gerade im Sanierungsbereich haben wir uns als Stadt finanziell sehr stark eingebracht.

 

Ich sehe den Vorteil im Stadtteilmanagement, und da sehe ich auch den von dir angesprochenen Mehrwert, dass wir uns sehr stark auf die vorhandenen Gebiete konzentrieren, auf der einen Seite die Erneuerung der alten Stadtteile ankurbeln können, gleichzeitig aber auch, wenn man so will, die Ränder zwischen Altbaugebieten und Neubaubereichen überwinden können. Das ist auch der Grund, warum ich bei der Neuausschreibung die Gebiete neu definiert habe, damit wir beispielsweise Trennlinien wie den Gürtel überwinden können, dass nicht nur die Bezirke innerhalb und auf der anderen Seite außerhalb des Gürtels zusammengefasst werden, sondern dass es die Möglichkeit gibt, auch den Gürtel als Trennlinie zu überwinden und Gebietsbetreuungen auch Brückenfunktion haben.

 

Also, der Mehrwert liegt meines Erachtens nach vor allem darin, dass wir diese Entwicklungsränder überwinden, dass wir der Bevölkerung frühzeitig Informationen über Neubaubereiche, über Sanierungsschritte geben und dass wir zum Dritten auch eine Vernetzung der betroffenen Bevölkerung herbeiführen und damit auch das Zusammenleben in der Stadt Wien weiterentwickeln können.

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Danke. Die Fragestunde ist nunmehr zu Ende.

 

10.41.25Wir kommen zur Aktuellen Stunde. Der Klub der Sozialdemokratischen Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates hat eine Aktuelle Stunde mit dem Thema „Wiener Qualifikationsplan zur Sicherung von Arbeit und Wirtschaftswachstum" verlangt. Das Verlangen wurde gemäß § 39 Abs 2 der Geschäftsordnung ordnungsgemäß beantragt. Ich bitte die Erstrednerin, Frau GRin Mag

 

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