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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 23.11.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 44 von 72

 

miteinander kämpfen und man kann diese frei werdenden Mittel in Summe für alle besser einsetzen. Das ist das Ziel dahinter.

 

Ich wollte aber nur noch das Beispiel vom Fußball zu Ende ausführen, weil wenn man dieses Beispiel des Kollegen hernimmt und das auf den Sport erweitert, dann sieht man, was die gemeinsame Schule mit innerer Differenzierung tatsächlich machen kann. Wir erweitern es auch für Sport, und man kommt mit 10 bis 14 drauf, alle machen ganz gerne Sport, manche gehen vielleicht trotzdem eher in die künstlerische Richtung, das kann ich fördern, der eine spielt gern Tennis, die andere macht gern Leichtathletik, das sind Sachen, die ich fördern kann und trotzdem schaffe ich es, jedes Kind für den Sport zu begeistern. Das muss das Ziel der Schule sein. Und ich glaube, dass eine Schule der Zukunft tatsächlich nur dann Zukunft hat, wenn, jetzt sage ich leider ganz bewusst, die Scheuklappen von ÖVP und FPÖ endlich über Bord geworfen werden und wir uns gemeinsam dazu durchringen, dass die organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen notwendig ist und mehr Geld von Bundesebene und von Landesebene benötigt wird und dass es nichts bringt, wenn der eine oder andere ein bissel mehr hergibt. Das nützt nichts. Wir brauchen erheblich mehr finanzielle Mittel wie ... (GR Dominik Nepp: Machen Sie es!) Machen Sie es - ich bin nicht in der Bundesregierung. (GR Dominik Nepp: Aber in der Landesregierung!) Nein, da muss man sich schon einmal überlegen, wofür die Zuständigkeit des Landes da ist. (GR Dominik Nepp: Landesregierungspartner!) Für Gebäude. Jetzt kommen wir zu den Gebäuden, bevor ich zum Schluss komme. Ich war immer sehr, sehr skeptisch, ich gebe das zu, gegenüber den Mobilklassen. (GR Dominik Nepp: Aber seit der Regierungsbeteiligung nicht mehr!) Nein, bis meine eigene Tochter jetzt zwei Jahre lange in Mobilklassen gegangen ist. Der Kollege hat gesagt, es ist nicht die optimale Lösung. Na, das weiß ein jeder von uns, dass es nicht die optimale Lösung ist, aber es ist oft genug die bessere Lösung als im relativ dunklen Zimmer drinnen zu sitzen, die man gescheiterweise zu sanieren beginnt. Es ist auch oft die schnellere Lösung, um auf demographische Veränderungen eingehen zu können. Wir wissen alle miteinander, es gibt in Wien Schulen, nicht nur weil sie saniert werden müssen, sondern es gibt in Wien Schulen, die wir, könnten wir sie von einem Tag auf den anderen anders bauen, nicht mehr so bauen würden, wie sie jetzt aussehen, weil sich die Anforderungen in den letzten 60, 70 Jahren erheblich verändert haben. Aber so wie es halt auch bei Krankenhäusern ist, so wie es bei vielen anderen Dingen der Fall ist, kann man das nicht von einem auf den anderen Tag aus dem Boden stampfen. Selbstverständlich muss es Übergangslösungen geben und ich bin froh, ich sage das dezidiert, dass sich auch in der Frage der Mobilklassen und in ihrer Funktionalität, in ihrer Ausstattung in den letzten 15 Jahren einiges verändert hat. Trotzdem ist es natürlich langfristig unser Ziel, dass wir es schaffen, überall dort, wo notwendig, Schulgebäude zu haben, die den aktuellsten Anforderungen entsprechen. Das beginnt mit dem Musikbereich, Biologiebereich, Chemie, Sport. Sport - in einer Stadt wie Wien ist es natürlich nicht ganz so einfach, dass man zu jeder Schule einen wirklich großen, guten Sportplatz hinstellt. Das ist halt bei beschränktem Platzangebot nicht ganz so einfach.

 

Aber ich denke, das muss unser Ziel sein und das werden wir nur erreichen, wenn wir erkennen, dass die Frage, ob gemeinsame Schule oder weiter die Segregation in Hauptschule und Gymnasium, dass die überwunden gehört und dass es wirklich in einer Zeit wie heute längst überfällig ist, dass es diesen gemeinsamen Unterricht der 10- bis 14-Jährigen gibt. Ich danke sehr. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Nepp. Ich erteile es ihm.

 

13.15.02

GR Dominik Nepp (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Herr Kollege Margulies!

 

Wissen Sie, was der Unterschied ist zwischen den Hauptschulen am Land und den Hauptschulen in der Stadt? Am Land spricht man Deutsch und in der Stadt ist es nur noch ein Sammelsurium von irgendwelchen Sprachverwirrungen wie im Turm zu Babel. (Große Aufregung bei den GRÜNEN. - Beifall bei der FPÖ. – GR Dipl-Ing Martin Margulies: Das ist falsch! Falsch ist es!)

 

So, nur noch ganz kurz zum Kollegen Vettermann und Wutzelhofer, weil Sie meinen, dass ich diese Containerklassen so grauslich schildere und dass das nicht stimmt. Das schildere nicht nur ich so, sondern auch der Direktor einer Schule und das habe ich nur zitiert. (GR Dipl-Ing Martin Margulies: Das ist eine Ideologie!) Aber ich kann es Ihnen gerne noch einmal sagen, dass der Direktor sagt und ich hoffe, Berichte aus erster Hand glauben Sie, wenn Sie es schon nicht bei meinem tun, und zwar es starten im Schuljahr 240 Containerklassen an 46 Schulen. Was hat er noch geschrieben? „Alles wirkt sogar ohne Schüler etwas eng. Die kleinen Fenster lassen nur wenig Licht hinein. In den warmen Monaten wird es unerträglich heiß. Es gibt nur zwei WCs für 50Schüler. Die Klassen sind so niedrig, dass nur noch die 1. und 2. Klassen im Container unterrichtet werden. Die älteren Schüler sind einfach zu groß.“ Also das sage nicht ich, das sagt der Direktor und dem werden Sie wohl hoffentlich Glauben schenken, weil das sicher kein blauer Direktor ist, der das dort sagt.

 

Aber jetzt noch kurz zum Thema Mannagettagasse. Die Mannagettagasse wollte eigentlich ja schon vor Jahrzehnten ausbauen und größer werden. Damals hat man gesagt, das braucht man nicht. Dann hat man das danebenliegende Grundstück nicht mehr verwendet und hat dann die Mannagettagasse mit der Windhabergasse zusammengelegt und jetzt braucht man sie wieder, weil wieder so viele Schüler kommen. Das zeigt ja wieder nur eines, nämlich dass Wien keinen Schulentwicklungsplan hat und eigentlich komplett planlos ist, meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Denn Sie sind ja nicht nur planlos im Verkehrskonzept, Sie haben kein Finanzkonzept und Sie haben kein Schulkonzept und überhaupt vermisse ich da irgendwie jetzt die klare, einheitliche Linie bei Ihnen, wenn man allein im Bildungsbereich den Herrn Van der

 

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