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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 23.11.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 72

 

werden in einer eigenen Arbeitsgruppe, bestehend aus RegionalleiterInnen und PädagogInnen, erarbeitet werden, die eben sicherstellen soll, dass im Rahmen der bisher zur Verfügung gestellten Mittel mehr mit dem gleichen Geld beschafft werden kann, damit hier effizient mit den Steuermitteln umgegangen wird.

 

Die mit 25. Oktober durchgeführte Abrechnung der Kindergartenkonten war entsprechend den geltenden Vorschriften zwingend erforderlich. Sie wissen, wir haben hier entsprechend ein Jahresbudget, daher ist ein überjähriges Ansparen nicht zulässig und damit auch eine entsprechende Deckung im entsprechenden Voranschlag nicht gegeben.

 

Zu keinem Zeitpunkt hat die Stadt in diesem Bereich einen Kurs der Kürzung bei den Wiener Kindergärten angedacht oder eingeschlagen, sondern versucht die zuständige Magistratsabteilung lediglich, die Beschaffungsvorgänge, wie schon angesprochen, zu optimieren und den rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechend abzuwickeln. Ebenso erfüllt aber die MA 10 - Wiener Kindergärten entsprechend der Wiener Kindertagesheimverordnung die gesetzlichen Vorgaben bezüglich der Besetzung der Gruppen mit entsprechend qualifiziertem Personal und der Einhaltung der genehmigten Kinderzahlen.

 

Der Bedarf an Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen steigt erfreulicherweise an, nicht zuletzt, weil wir ausgebaut haben. Die MA 10 hat - ich verweise noch einmal auf meinen gestrigen Redebeitrag - zur Sicherstellung des zukünftigen Bedarfs und der laufenden Aufnahmen von KindergartenpädagogInnen erfolgreiche Maßnahmen gesetzt. Es gibt seit September 2008 - noch einmal auch an dieser Stelle der Hinweis: kein anderes Bundesland hat das bis jetzt gemacht, obwohl alle entsprechend suchen - zwei zusätzliche Ausbildungsmöglichkeiten neben der fünfjährigen Ausbildung und dem zweijährigen Kolleg an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik.

 

Das Modell „Change" richtet sich an MaturantInnen und AkademikerInnen sowie Migranten und Migrantinnen mit sehr guten Deutschkenntnissen, aber auch an VolksschullehrerInnen, in den Beruf der Kindergartenpädagogik einzusteigen. Dieses Modell bietet bereits nach einem Jahr die Möglichkeit des Einsatzes als Pädagogische Assistentin. Auch das Modell „Pick up" ist ein sehr erfolgreiches Modell. Ich habe es schon angesprochen: Es gibt über diese Ausbildungslehrgänge im kommende Februar - über die bisher in Wien tätigen Ausbildungslehrgänge hinaus - zusätzliche 110 Pädagoginnen und Pädagogen, die über diese Ausbildungsmodelle qualifiziert wurden. Das Modell „Pick up" richtet sich zur Höherqualifizierung an KindergartenassistentInnen und beinhaltet auch die entsprechende Studienberechtigungsprüfung.

 

Durch diese Ausbildungsoffensive werden neben den üblichen Aufnahmen durch bereits abgeschlossene und derzeit laufende Lehrgänge zusätzlich 540 bestens qualifizierte Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen den Kindergärten zu Verfügung stehen. Weiters ist die Stadt selbstverständlich bemüht, auch KindergartenpädagogInnen aus anderen Bundesländern anzuwerben. Ich spreche das auch an dieser Stelle an, weil dann immer wieder gesagt wird, warum schalten wir Inserate? Ja, wir schalten Inserate auch in Bundesländerzeitungen, weil wir durchaus auch PädagogInnen suchen, genauso wie es andere Bundesländer letztendlich auch in Wien tun.

 

Diesbezüglich finden darüber hinaus auch Präsentationen der MA 10 in allen Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik in den Bundesländern statt. Anzumerken ist darüber hinaus, das die MA 10 schon seit vielen Jahren auch Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen aus anderen Bundesländern beschäftigt. Das ist durchaus etwas, was uns schon in mehreren Debatten beschäftigt hat, gerade ein sehr hoher Anteil an PädagogInnen aus Niederösterreich, die in den vergangenen Jahren - eigentlich bis zum intensiven Ausbau von ganztätig geführten Kindergärten zum Glück auch in Niederösterreich - keine berufliche Perspektive eines Vollzeitjobs hatten.

 

Ich denke, die angezeigten Maßnahmen haben zwar nicht dazu geführt, dass mit einem Fingerschnippen der PädagogInnenmangel beseitigt wurde, aber sie haben dazu geführt, dass es gelungen ist, im Rahmen des Ausbaus tatsächlich die Zahl der AbsolventInnen in der Ausbildung von Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen sicherzustellen und letztendlich seit 2008 zu verdoppeln.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. - Die 1. Zusatzfrage stellt Herr GR Aigner.

 

10.33.47

GR Dr Wolfgang Aigner (Klubungebundener Mandatar): Guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Vielen Dank für die Beantwortung. Es ist natürlich schon so, dass das stark gestiegene Kindergartenbudget auch damit zu tun hat, dass die Elternbeiträge weggefallen sind und die Kosten jetzt sozusagen von der Stadt getragen werden müssen, und zum Zweiten, dass durch die Verpflichtung zum Kindergartenbesuch natürlich auch der Bedarf gestiegen ist. Die Budgetsteigerung allein sagt ja noch nichts darüber aus, dass dann der einzelne Kindergarten tatsächlich mehr Geld zur Verfügung hat. Ich nehme auch zur Kenntnis, dass Sie in der Zentralisierung eine sinnvolle Maßnahme sehen. Das kann man natürlich auch umgekehrt sehen.

 

Meine Zusatzfrage geht in Richtung Bastelgeld. In der Vorweihnachtszeit wird traditionell besonders viel gebastelt; einerseits steht das Fest des Heiligen Nikolaus im Kalender, und dann kommt das Weihnachtsfest. Sie haben in der Budgetdebatte gesagt, dass Sie kein Problem damit haben, dass der Nikolaus auch in die städtischen Kindergärten zu Besuch kommen darf. Ich möchte diese Fragestunde auch dazu benützen, Sie zu fragen, ob es wirklich so ist (GR Dipl-Ing Rudi Schicker: Mein Gott, jetzt hat er kein anderes Thema mehr!), dass es möglich ist, und dass man mit diesem Unfug aufhört, den man seinerzeit angefangen hat: Damit sich ja niemand vorm Nikolo fürchtet, mussten viele Nikoläuse vor den Kindern ins Nikologewand hineinschlüpfen.

 

Kann man also davon ausgehen, dass, wenn dies im Kindergarten gewünscht ist - und der Wunsch der Eltern

 

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