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Gemeinderat, 15. Sitzung vom 22.11.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 52 von 110

 

Anstalten, wie früher in Versorgungseinheiten, sondern wohnortnahe, sodass die Bevölkerung, die dort lebt, irgendwann einmal auch dort in ihrem Umfeld gepflegt werden kann. Und dazu muss ich erläuternd etwas erklären, was jetzt die Bevölkerung des 15. Bezirks betrifft, und um die geht’s mir in erster Linie: Die stationären Patienten und Patientinnen im Kaiserin-Elisabeth-Spital sind nur zu 15 Prozent aus dem 15. Bezirk gekommen. In einem Pflegewohnhaus, wie es bei uns errichtet werden wird, werden in erster Linie Menschen aus dem Bezirk und aus der Wohnumgebung untergebracht werden können. Das heißt, dass Menschen, die im 15. Bezirk leben, die Aussicht haben, in ihrem ehemaligen Wohnbereich dann auch weiter wohnen zu können und gepflegt zu werden.

 

Und was uns ganz besonders wichtig ist, und ich habe schon erwähnt: Es hat eine Bürgerinnen- und Bürgerversammlung gegeben, die wir initiiert haben, nämlich zum frühestmöglichen Zeitpunkt, weil wir das Interesse haben, unsere Bevölkerung möglichst gleich und mehr als gleich, also zum frühestmöglichen Zeitpunkt - nämlich nach Abschluss des Architektenwettbewerbes geht es ja gar nicht mehr - haben wir bereits eine solche Versammlung durchgeführt. Die war am 15. November, und es hat eine sehr sachliche und lebhafte Diskussion über ein wunderschönes Projekt gegeben, das dort vorgestellt worden ist, und das sogar noch eine Weiterentwicklung des Pflegewohnhauses Leopoldstadt sein wird, nämlich was die Öffnung der Innenhöfe betrifft, die bis jetzt ja nicht für die Bevölkerung zugänglich waren, weil es eben ein Spital, ein Akutspital, war. Was die Öffnung der Innenhöfe für die Bevölkerung betrifft, in denen Kleinkinderspielplätze sein werden, wo die Goldschlagstraße nach sehr vielen Jahren, oder gar nach Jahrzehnten, erstmals wieder durchgängig sein wird und wo die Menschen, die dort leben, dann auch eine große Grünfläche nutzen können. Und gleichzeitig die Menschen, die dann in dem Pflegewohnhaus gepflegt werden, auch eine Bereicherung ihres Umfeldes haben werden, weil sie eben in allen Richtungen in ein lebendiges Stadtbild hinunterschauen werden.

 

Und was mir besonders wichtig ist, und das sage ich jetzt als Ärztin, ist, dass es sich bei diesem Pflegewohnhaus sowie auch bei den anderen der Stadt Wien um ein Haus handelt, wo es rund um die Uhr medizinische Anwesenheit gibt. Das unterscheidet sich von anderen, von privaten Pflegeeinrichtungen, die wir auch benötigen, aber das unterscheidet sich darin im Konkreten, dass, wenn ein Mensch, der dort gepflegt wird, in der Nacht einen Fieberschub bekommt, eben nicht mit der Rettung in das nächste Akutspital gebracht werden muss, sondern dort dieser Fieberschub oder die Lungenentzündung oder was auch immer, gleich behandelt werden kann, und ein anstrengender Transport - und das ist immer für ältere Menschen anstrengend und sehr oft auch aus der Bahn werfend - vermieden werden kann.

 

Das ist die großartige Qualität, und da kommt noch der Aspekt dazu, dass durch diese medizinische Anwesenheit rund um die Uhr nicht aus dem niedergelassenen Bereich der Umgebung Kapazitäten abgezogen werden müssen, um die Menschen in diesem Wohnhaus medizinisch grundzuversorgen. Das ist ein ganz besonders wichtiger Aspekt, und da bin sehr stolz darauf, dass uns das gelungen ist und dass wir das bei uns im Bezirk umsetzen können. Und darüber hinaus möchte ich noch sagen, dass wir planen, dort eine ambulante Versorgung einzurichten, nämlich etwas, was wir ohnedies schon in Wien und in ganz Österreich dringend brauchen, nämlich aus dem niedergelassenen Bereich eine Struktur zu schaffen, die für die Bevölkerung als Anlaufstelle dient, wenn es zu medizinischen Problemen kommt. Aber nicht von 8 bis 16 Uhr oder von 14 bis 17 Uhr, sondern möglichst bis spät in die Abendstunden hinein, oder sogar rund um die Uhr, das wäre das Ziel. Man muss das Ziel immer höher stecken, als man es dann vielleicht erreicht.

 

Aber das wäre das Ziel, und das ist für mich das Ziel. Es wäre ein Pilotprojekt und das werden wir zu erreichen versuchen. Warum sage ich, das werden wir versuchen zu erreichen? Weil so eine Einheit natürlich mit der Wiener Gebietskrankenkasse verhandelt werden muss, und wir werden alles daran setzen, dass es dazu kommt, weil wir glauben, dass auch das ein enormer Zugewinn für die Bevölkerung des 15. Bezirks sein wird. Und ich hoffe, dass uns das gelingt und ich bin mir sicher, dass uns das gelingt. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Frau Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely hat das Schlusswort.

 

14.59.07

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Besten Dank für die doch über weite Strecken sachliche Diskussion zum größten Budgetposten, den wir im Rahmen der Verhandlung dieses Budgets des nächsten Jahre hier haben. Lassen sie mich auf einige Wortmeldungen eingehen und einige grundsätzliche Dinge sagen, die das nächste Jahr ausmachen werden.

 

Frau Kollegin Korosec, Sie haben das Thema der Ordensspitäler angesprochen. Da aber Kollegin Korosec nicht da ist, soweit ich sehe, werde ich ihr in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit dann die Antwort persönlich geben.

 

Herr Kollege Dworak, Sie haben zwei Punkte ganz besonders angesprochen, das eine ist das Thema AGO, das andere ist das Thema AKIM. Hier zwei ganz offene, aber keine neuen Worte, sondern die, die ich immer auch dazu gefunden habe.

 

Dass beim Thema AKIM vieles nicht so gelaufen ist, wie man sich auch als politische Verantwortliche wünschen würde, dass es läuft, ist offensichtlich, ist offensichtlich allein schon durch einen Kontrollamtsbericht, der vorliegt. Jetzt geht es einfach darum: Wie kann man möglichst rasch, wie kann man aber auch unter möglichst effizientem Einsatz der Ressourcen das Programm zum Laufen bringen? Das, denke ich, ist der wesentliche Punkt.

 

Ich glaube – und das geht ja auch aus dem Kontrollamtsbericht hervor –, dass es hier in allen

 

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