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Gemeinderat, 15. Sitzung vom 22.11.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 5 von 110

 

weil wenn ich mir manchen Bauträgerwettbewerb - ich meine, ich weiß schon, im Moment machen wir eh keine, aber ich sage trotzdem, es sind ja einige in Aussicht zu stellen oder gestellt worden für 2012, dann geht es schon auch darum zu hinterfragen, zu welchen Standards wir heute geförderten, um nicht zu sagen, sozialen Wohnbau machen. Es geht schon auch darum, was schreibe ich in eine Ausschreibung hinein und was muss dann der Bauträger leisten, erstens bei den Baukosten, um diesen Standard zu erfüllen und zweitens können sich die Menschen draußen dann diese Wohnungen leisten?

 

Jetzt komme ich noch einmal zu dem Thema Superförderung. Ich bin auch für die Superförderung, aber ich bin dafür, dass man Superförderung verteilt, nicht Bauten schafft. Es gibt ja einige in unweiter Nähe von hier, wo wir das damals, da hat es ein bisschen einen anderen Hintergrund gehabt, da ging es um die Wertstandskosten, aber ich sage, wenn wir es heute ernst meinen, auch für sozial schwächere Menschen in dieser Stadt, dann ist es so anzulegen, dass man sagt, 20 Prozent eines jeden geförderten Neubauprojektes haben 20 Prozent Superförderung. Damit schaffen wir die soziale Durchmischung, damit kommen wir von einem Thema weg, wo es um Konzentration von sozial schwächeren Menschen geht, wo wir eine echte Durchmischung zustande bringen und ich glaube, das sind Ideen, die kann man umsetzen, da braucht man gar nicht viel machen. Und das nur zum Thema - wo ist der Kollege Ellensohn? -, das auch Schwarze einbringen können. Es geht aber auch darum, dass wir Visionen für die Zukunft haben.

 

Ich spreche jetzt ein Thema an, über das man, glaube ich, durchaus nachdenken kann, wenngleich ich weiß, dass man das nicht von heute auf morgen zustande bringt. Aber wenn ich mir die demographische Entwicklung der nächsten Jahre in Wien anschaue, dann wird es eine deutliche Überalterung geben und die Alterspyramide wird deutlich größer werden. Wir haben gerade bei Wiener Wohnen einen Bestand von 220 000 Wohnungen, wo viele davon jährlich saniert werden. Und ich bin, und ich sage das auch hier ganz deutlich, dafür, dass wir einen Teil davon, jedenfalls dort, wo es wirtschaftlich sinnvoll und machbar ist, auch dahin gehend vorbereiten, dass es für Menschen, die im hohen Alter sind, möglich ist, auch in diesen Wohnungen zu verbleiben, dass sie länger zu Hause bleiben können, dass wir diese Wohnungen so altersgerecht herrichten können zu einem Preis, wo wir sowieso Wohnungen sanieren und damit auch die Kosten gerechtfertigt sind.

 

Es gäbe noch viele Themen heute anzusprechen. Ich sage nur ein paar Stichworte dazu. Die Innere-Stadt-Erweiterung ist mir nach wie vor ein Anliegen. Es ist auch das ganze Thema der Dachböden, der Dachbodenausbauten nach wie vor ein offenes, wie das weitergeht. Wir wissen ja, die MA 21 hat schon einmal eine Studie gemacht, die dann irgendwo wieder verschwunden ist, aber es sind in etwa zwischen 20 000 und 25 000 Dachböden, die möglich sind auszubauen und wo wir, sage ich jetzt einmal, relativ rasch und relativ unkompliziert, wenn man das politisch möchte, auch Wohnraum zur Verfügung stellen können. Die Thewosan-Förderung, das ist eine gute Idee, wenngleich es mir immer noch daran fehlt, was passiert nachher, wenn ich so eine Hütte abreißen muss? Was passiert mit dem ganzen Styropor? Da stellt sich mir auch ein bisschen die Nachhaltigkeitsfrage, wenngleich ich weiß, dass es notwendig ist. Aber es gibt einen ganz großen Bereich, das ist nämlich die Stadt Wien selber, nämlich die Amtsgebäude. Ich glaube, wir müssen uns dringend überlegen, was tut man in manchen Amtsstuben, wo von früh bis spät wirklich auf Home-Niveau die Heizungen rennen. Das denke ich mir jedes Mal, wenn ich dort hineinkomme und ich denke mir, wenn ich mir dann die Fenster anschaue, wenn ich mir Fassaden anschaue, wo man genau weiß, das hat mit Dämmung und so weiter nichts zu tun. Ich glaube, das ist auch eine Vorbildfunktion, die die Stadt Wien erfüllen kann, wo es auch um Arbeitsplätze geht, wo es auch darum geht, selbst Dinge in die Hand zu nehmen und zu sagen, ja das ist notwendig und wichtig.

 

Ich sage nur noch ein paar Stichworte: 1 000-Dächerprogramm bei Solaranlagen. Da haben wir ja mittlerweile auch einiges zustande gebracht. Aber ich denke, es ist immer noch zuwenig. Dann ein Thema, das mir immer noch am Herzen liegt, das ist die ganze Durchforstung des Förderdschungels. Das wäre eine aktive administrative Maßnahme. Wir haben Einkommensgrenzen in verschiedenster Hundertzahl, hätte ich fast gesagt. Gerade im Bereich des Eigentums sind wir nach wie vor schwach. Wir bauen kaum Eigentum, obwohl ich das Eigentum auch als notwendige Altersvorsorge durchaus ansehen könnte. Ich denke. das sind Dinge, die kann man ohne großen finanziellen Aufwand angehen, aber sie würden am Ende des Tages viel bringen. Und ich sage nur, das Wichtige zuerst, denn das Wichtige zuerst wird auch den Menschen draußen am ehesten etwas bringen.

 

Jetzt mach ich noch einen ganz kurzen Sidestep zu Wiener Wohnen. Es gibt den neuen Direktor, er steht da hinten und ich weiß, dass er es nicht einfach haben wird. Aber ich weiß auch, dass Wiener Wohnen, wenn man einen so großen Moloch, würde ich es jetzt einmal bezeichnen, nicht bewältigen kann, dann ist es durchaus angesagt, drüber nachzudenken, noch einmal einen Teil von diesen Bauten an private Hausverwaltungen abzugeben, an gemeinnützige Hausverwaltungen. Es gibt einige sehr gute, die können das perfekt und ich denke, das sind keine Dogmata, sondern da geht es darum, den Bewohnerinnen und den Bewohnern der Gemeindebauten auch entsprechenden Service zu bieten. Und da geht es auch nicht darum, dass die Gemeinde deswegen weniger Einfluss hat, weil immer noch ein paar glauben, ich kann dann mein Klientel nicht mehr in dem Ausmaß versorgen, wie ich es gerne hätte, sondern es geht ganz einfach darum, und ich habe das heute schon einmal kurz angesprochen, wenn man als Regierende - Herr Kollege Strobl, es würde dir auch nicht schaden zuzuhören, was ich jetzt sage, weil das vermisse ich manchmal bei dir auch. Es geht darum in

 

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